530 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. gemeinsam mit anderen für eigene oder für fremde Rechnung. Sie kann Grundst. u. andere Immobilien erwerben, verwerten u. veräussern, auch Patente, Erfindungen u. Erfahrungen erwerben, verwerten u. veräussern. Beteil. an anderen Unternehm. u. allen Geschäften, die mit dem Gegenstand des Unternehmens zusammenhängen. Stromversorgungsgebiet: Das zus.hängende Elektrizitäts-Versorgungsgebiet der Ges. u. ihrer Tochterunternehm. umfasst den grössten Teil der Rheinprovinz u. grosse Teile der Provinzen Westfalen, Hessen-Nassau, Hannover, Rheinhessen, sowie Teile von Oldenburg u. vom Saargebiet. Die Abrundung u. der Zus. schluss in diesem Absatzgebiete wird weiter fortgesetzt. So sind die Anlagen des Elektrizitäts-Zweckverbandes Kreis St. Goar u. des Elektrizitäts-Zweckverbandes Bacharach-Niederheimbach sowie des Landkreises Düren über- nommen worden. Die Zus. arbeit mit der zum Konzern der Ges. gehörigen Braunkohlen- Industrie A.-G. Zukunft (Biag) verstärkte sich durch Angliederung der Kraftwerk Zukunft A.-G. in Weisweiler b. Eschweiler unter Übernahme der Mehrheit der Aktien. Der Betrieb der Kraftwerks-Ges. erfolgt in Verbindung mit dem Wasserkraftwerk der Urfttalsperren Genossenschaft infolge langjähr. Verträge durch die Biag. Durch Erwerb von Kuxen schloss die Ges. ihrem Konzern das Braunkohlen- u. Kraftwerks-Unternehmen der Gewerkschaft Gustav in Dettingen b. Aschaffenburg a. M. an, wodurch die Ges. mit dem Kraftwerk dieser Gewerkschaft auch wesentliche Stromlieferungsverträge mit der Hessischen Eisenbahn-A.-G. in Darmstadt, der Preuss. Elektrizitäts-A.-G. u. nach Bayern zu erfüllen hat. Das Kraftwerk Dettingen ist über die Station Kelsterbach mit der Hauptsüdleitung zus.geschlossen. Das ganze Versorgungsgebiet umfasst 45 400 qkm. In ihm betätigen sich unter unmittelbarem techn. Zus. hang mit der Hauptges. nunmehr folgende Tochtergesellschaften: linksrheinisch: Elektrizitätswerk Berggeist A.-G. in Brühl b. Köln; Braunkohlen-Industrie A.-G. Zukunft, Eschweiler; Kraftwerk Zukunft A.-G., Eschweiler; Elektrizitätswerk Rauschermühle A-G., Andernach; Rhein-Nahe-Kraftversorgung A.-G. Kreuznach; Oberstein-Idarer Elektrizitäts-A.-G., Idar (Nahe); Wasserkraftwerk Niederhausen G. m. b. H., Niederhausen (Nahe); Licht- u. Kraftwerke der Moselkreise A.-G., Bernkastel; rechtsrheinisch u. in Westfalen: Bergisches Elektrizitätswerk, Solingen; Bergische Licht- u. Kraftwerke A.-G., Lennep; Rheinisch-Westfälische Elektrizitätsversorgungs-G. m. b. H., Lennep; Elektrizitätswerk Siegerland, G. m. b. H., Siegen i. W.; Gewerkschaft Gustav, Dettingen; Elektrizitätswerk Burg, G. m. b. H., Burg a. d. Wupper: Gas-A.-G. Ritter & Co., Siegen i. W. In Hannover u. Westfalen sowie in Hessen-Nassau betätigen sich in unmittelbarem Zus.hang weiterhin die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, die Rheinisch-Westfälische Elektrizitäts- versorgungs-G. m. b. H. in Osnabrück, die Paderborner Elektrizitätswerk- u Strassenbahn-A.-G. in Paderborn sowie die dem Lahmeyer-Konzern nahestehenden Mainkraftwerke A.-G. in Höchst a. Main. Dieses ganze Gebiet ist dem RWfE in einem Vertrage mit dem Preuss. Staat als eigene Interessensphäre gegenüber den staatl. Unternehm. an der Seeküste u. an der Weser entlang bis Frankf. a. M. abgegrenzt worden, u. ebenso haben sich die Elektrowerke des Reiches zu einer Demarkation dieses Gebietes vertraglich verpflichtet. Die Ges. besitzt ausser- dem langdauernde Stromlieferungsverträge mit benachbarten Elektrizitäts-Verteilungs- Unternehm., die sie an ihr 220/110 000 Voltnetz angeschlossen hat, so mit dem Kommunalen Elektrizitätswerk Mark in Hagen, mit der Koblenzer Strassenbahn A.-G. in Koblenz u. mit den Städt. Elektrizitätswerken in Duisburg. Sie besitzt die Mehrheit der elektr. Finanzier.- Unternehmungen: Elektrizitäts-Aktienges. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. u. über die Allgemeine Gas- u. Elektrizitätsgesellschaft Bremen die Mehrheit der Aktienges. für Energiewirtschaft in Berlin mit deren Tochterunternehmungen, mit denen den Rhein aufwärts u. in Süddeutschland der Zus.schluss durch Höchstspannungsleitungen hergestellt ist. Dieser grosse techn. Zus.schluss des RWE-Konzerns hat seine natürliche Ergänzung weiterhin durch die Gründung einer Dachges.; nämlich der Westdeutschen Elektrizitäts-Wirtschafts A.-G. mit dem Sitz in Frankf. a. M.-Höchst gefunden, in der sich sämtl. bedeutenden west- u. südwestdeutschen Unternehm. mit dem Ziel einer Zus. arbeit der Grosskraftwirtschaft in Deutschland zus. geschlossen haben. Anlagen: Die Ges., die in der Hauptsache der Elektrizitätsversorgung dient, ausserdem noch einige Gasunternehmungen u. mehrere Bahnunternehmungen betreibt, verfügt zurzeit einschliesslich ihrer Tochtergesellschaften an bereits in Betrieb befindlicher u. der Fertig- stellung entgegensehender Kraftwerksleitung über rund 1 060 000 kW. Hierunter befinden sich das Goldenberg-Werk in Knapsack b. Köln auf der Braunkohlengrube Ver. Ville der Roddergrube A.-G. mit einer Maschinenleistung von 500 000 kW, das Pump-Speicherkraft- werk Herdecke a. d. Ruhr (, Koepchenwerk“) mit 140 000 kW sowie die Steinkohlen-Kraft- werke Reisholz b. Düsseldorf, Essen, Ibbenbüren, Trier, Wesel (1930/31 stillgelegt), Siegen (1930/31 stillgelegt), M. Gladbach (1930/31 stillgelegt), sowie weitere eigene Kraftwerke in Dettingen (Gewerkschaft Gustav) Andernach (Rauschermühle) (1930/31 stillgelegt), Nieder- hausen, Schlenke, Weilerbach, Krähwinklerbrücke, Hammerstein, Burg, Hengstey, Dhron- u. Kyllwerk b. Trier. Alle diese Kraftwerke sind untereinander durch Leitungen verbunden. Die Fernübertragung geschieht von den Grosskraftwerken aus durch ein Höchstvoltnetz, das für 380/220 000 Volt u. 100 000 Volt eingerichtet ist. Ende Juni 1930 bzw. Ende Juni 1931 waren hiervon rund 4300 bz. 4838 km in Betrieb. An Höchstspannungsstationen waren in Betrieb 12 eigene Höchstvoltstationen für 220 000 Voltspannungen u. 50 eigene Hoch- voltstationen für 110 000 Voltspannung.