Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 549 Dividenden: St.-Akt. 1913: 20 %; 1924–1931: 10, 12, 11, 14, 12, 14, 12, 9 % (Div.-Schein Lit. C Nr. 18). Vorz.-Akt. 1924–1931: Je 7 %. Vorstand: Alfred Lucius. Prokuristen: M. Gerstenberg, H. Harter. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat O. Schleich, Dresden; Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Georg Prancke, Dir. Alex. Niess, Meissen; vom Betriebsrat: R. Mühlberg, E. Zeiher. Zahlstellen: Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Gebr. Arnhold, Dresdner Bank; Dresden u. Meissen; Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Der durchschnittliche Geschäftsgang unserer Unter- nehmungen wickelte sich während der ersten Jahreshälfte in ähnlicher Weise ab wie im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahrs. Von da ab liess die Nachfrage nach unseren Erzeug- nissen merklich nach. Staatliche u. kommunale Verwaltungsstellen mussten die Bezüge in Erdkabeln wegen der fehlenden Mittel einschränken. Der Niedergang des deutschen Bergbaues bedingte eine erhebliche Verringerung des Verbrauchs an Zündmitteln. Durch stärkere Beteilig. am Exportgeschäft konnte zunächst ein Teil des Ausfalls ausgeglichen werden. Bei Eintritt des Sturzes der englischen Währung u. der damit verbundenen inter- nationalen Wirtschaftkrise u. zollpolitischen Absperrung traten aber auch hier Stockungen ein, so dass sich eine Verkürzung der Arbeitszeit u. die Entlassung von Arbeitskräften als notwendig erwiesen. Der Rückgang der Preise wichtiger Rohstoffe, wie Kupfer, Blei, Kaut- schuk, Jute, Baumwolle usw., nahm seinen Fortgang: die Verkaufspreise unserer Erzeug- nisse folgten dieser Bewegung. Infolge dieser Einwirkungen hat sich der wertmässige Gesamtumsatz wesentlich verringert. Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München, Brienner Str. 38. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbe- sondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung, dann der Erwerb u. Betrieb des Elektrizitäts- werks Pfaffenhofen a. d. Im u. anderer ihren Interessenbereich berührender Anlagen, die Ausnützung von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Unterbruck u. Kranzberg sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Versorgungsgebiet: Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich im Norden über Neuburg/Donau und Ingolstadt hinaus bis nach Eitensheim, Stammham, Appershofen und Pförring; im Westen bis Mering bei Augsburg; im Süden links der Isar bis Fürstenfeld- bruck, rechts der Isar, südlich von Sauerlach, bis Lochen u. Jasberg; im Osten bis über Schwaben, Nandlstadt und Mainburg hinaus. Am 30./6. 1931 waren 1290 (im Vorjahr 1261) Ortschaften mit insges. 36 742 (im Vorjahr 35 214) Stromabnehmern an das Leitungsnetz angeschlossen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 160 ha = 470 Tagwerk. Darauf befinden sich nachfolgende Stromerzeugungs-, Betriebs- u. Verteilungsstationen sowie Verwalt.-Geb. mit Dienstwohn.: das Wasserkraftwerk I Unterbruck bei Lohhof. das Wasserkraftwerk II Kranzberg, das Wasserkraftwerk III Hohenwart a. d. Paar, das Wasserkraftwerk IV Engl- mannszell a. d. Paar (z. Zt. ausser Betrieb), das Dampfkraftwerk Riem bei München (z. Zt. ausser Betrieb), die Betriebsstation Pfaffenhofen a. d. Ilm, Schalt- u. Verteilungsstationen in Schrobenhausen, Wolnzach, Geisenfeld, Kothau bei Ingolstadt, Dachau, Mering bei Augsburg, Mainburg, Unterföhring, Neuburg, Aichach, Maisach, Vohburg u. Zolling. In München besitzt die Ges. ein Doppelwohnhaus an der Brienner Strasse im Gesamtflächen- ausmass von 0.295 ha. Ferner besitzt die Ges. das Mühl- u. Sägeanwesen in Unterbruck bei Lohhof. Hierzu kommen Fischrechte in der Amper u. ihren Altwässern sowie in der Paar u. einigen Nebenflächen. Die ausgebauten eigenen Wasserkräfte ergeben zusammen 4515 kVA, die von der Tochter- unternehm. der Neuen Amperkraftwerke A.-G. gepachtete Anlage 6400 kVA, zusammen also 10915 KVA Normalleistung aus Wasserkraft. Die Dampfreserve hat eine Normalleistung von 1250 kVA. Ausser diesen eigenen Krafterzeugungsquellen bestehen zur Deckung des Höchst- strombedarfs Verträge mit dem Bayernwerk u. anderen Werken, wodurch unter normalen Betriebsverhältnissen bis zu 15 000 kVA Fremdstrom zur Verfügung stehen. Einschliessl. der in den Werken untergebrachten sowie für die Bayernwerksanschlüsse in Finsing u. Dachau vorhandenen Haupttransformatoren u. den für den Strombezug aus dem Netz der Städtischen Elektrizitätswerke München erstellten grossen Stationen in der Hirschau bei München u. Achering-Kranzberg u. den obenerwähnten Verteilungsstationen besitzt die Ges. 1001 Trans- formatorstationen mit 1029 Transformatoren. – Das Hochspannungsnetz hatte am 30./6. 1931 eine Länge von 1872 km, wovon 23 km auf Kabelleitung entfallen. Die Niederspannungs- verteilungsnetze nebst Strassenbeleuchtungseinricht. in den angeschlossenen Ortschaften sind gleichfalls Eigentum der Ges. u. fast ausnahmslos wie auch die Hochspannungs- leitungen, aus Kupfer gebaut. – Angest. u. Arbeiter 190 u. 194. Konzessionen: Die Ges. besitzt die von der Firma „Industrielle Unternehmungen G. m. b. H. , München, 1907 bzw. 1908 erlangten Konzess. für Wasserkraftanlagen an der Amper bei Kranzberg oberhalb Allershausen,-sowie bei Unterbruck, welche nur dann abgaben-