Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 553 München; Gen.-Dir. Heinrich Hoff, Koblenz; Bankier E. L. Friedmann, Dir. Dipl.-Ing. Erik Sommerfeldt, Berlin; Min.-Rat Dir. Rudolf Decker, München. Zahlstellen: München, Augsburg u. Nürnberg: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., E. L. Friedmann & Co. Oberbayerische Ueberland-Zentrale Akt.-Ges. in München, Weinstrasse 7. Gegründet: 23./9. 1911; eingetr. 17./11. 1911. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, u. Beteilig. an gleichart. Unternehmungen. VMersorgungsgebiet: Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich über die Bezirks- ämter Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebersberg, Miesbach u. Teile von Mühldorf u. Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wasserburg, im Osten bis an das östliche UÜfer des Chiemsees einerseits u. bis Marquartstein andererseits (Interessengebiet der Saalachwerke), im Westen bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amper- werke, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landesgrenze. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Gründung M. 75 000 Geschäftsanteile des Elektriz.-Werks Miesbach, G. m. b. H. in Miesbach (1912/13 ganz von der Ges. übernommen), die durch das Leitzachtal gebaute Starkstromleitung mit TPransform.-Stationen, die auf die Ausnütz. u. Abgabe elektr. Licht- u. Kraftstroms aus dem bei Vagen zu errichtenden Kraftwerk bezügl. Verträge nebst den dazugehör. Nebenverträgen über Rechte zum Auf- stellen von Masten u. zur Ablös. von Elektriz.-Werken einschl. aller hierzu gehör. Vor- u. Projektier.-Arbeiten sowie des sonst dazu gehör. Materials. In den J. 1911/12–1930/31 wurde das Gebiet der Überland-Zentrale, die als Stromabnehmeriu zu dem städt. Werk München in München in vertragl. festgelegtem Verhältnis steht, weiter ausgebaut (s. auch „Statistiké). Das Elektrizitätswerk Prien wurde auf 45 Jahre gepachtet u. seit 1./1. 1912 im eigenen Betrieb übernommen. Durch Erwerb oder Ablös. sicherte sich die Ges. die Absatzgebiete einer grösseren Anzahl von Elektrizitätswerken. Stromlieferungsverträge wurden mit den Elektrizitätswerken Endorf, Aschau, Antwort, Schonstett, ausserdem wurden Stromlieferungsverträge mit den meisten übrigen im Gebiete liegenden Elektrizitäts- werken abgeschlossen. Zur Zeit sind in 8 Bezirksämtern Oberbayerns Konzessions- u. Monopolverträge auf Liefer. von elektr. Energie auf die Dauer von 25 J. abgeschlossen, bei deren Ablauf die Leitungs- konzessionen weitere 25 J. laufen. Belastende Konzessionsbedingungen u. Heimfallrechte bestehen nicht. Der Ausbau der durch 50 jähr. Niessbrauch- u. Erbbaurecht gesicherten Wasserkraft der Loisach bei Schönmühl mit rund 5000 PS Leistung u. rund 15 Mill. k Wst. wurde im Früh- jahr 1921 begonnen. Die Inbetriebsetzung erfolgte Anfang April 1923, so dass nunmehr dem Strombedarf im Versorgungsgebiete ausreichend Rechnung getragen werden kann. Statistik: Das Hochspannungsnetz hatte Ende Sept. 1931 eine Länge von 1298 km (1284 km im Vorjahr); angeschlossen sind: 2163 Ortschaften, Weiler usw. (2139), welche von 690 Transformatorenstationen (691) gespeist werden. – Anschlusswert der Transformatoren- stationen: 24 527 kVA (23 860 kVA). Zahl der angeschlossenen Glühlampen: 257 763 (247 850), do. der Motore 12 616 mit 49 927 PS (12 030 mit 48 834 PS); an elektrischen Apparaten sind angeschlossen: 7321 kW (6321 kW). Kapital: RM. 7 686 400 in 55 800 St.-Akt zu RM. 100, 3500 St.-Akt. zu RM. 600 u. 64 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % Vorz.-Div. (Max.) ohne Nachzahlungspflicht u. mit 50fachem St.-Recht, in bestimmten Fällen mit 1250fachem St.-Recht ausgestattet. Urspr. M. 2 300 000 (Vorkriegskapitah), erhöht von 1920–1923 auf M. 80 000 000 in 55 800 St.-Akt. zu M. 1000, 3500 St.-Akt. zu M. 6000 u. 3200 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./3. 1925 von M. 80 000 000 auf RM. 7 686 400 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 500: 1) in 55 800 St.-Akt. zu RM. 100, 3500 St.-Akt. zu RM. 600 u. 3200 Nam.- Vorz.-Akt. zu RM. 2, letztere 1930 umgetauscht in 64 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Grossaktionäre: Ges. für elektrische Unternehmungen-Ludw. Loewe & Co. Akt.-Ges. in Berlin. Anleihen: 4½ % Teilschuldverschr. von 1919, 1920 u. von Jan. 1921 Stücke zu RM. 10, 20, 45 u. 90. – Anleihe v. 1920 zum 1./10. 1932 zur Rückzahlung gekündigt. – Kurs in München Ende 1926–1930: –, 78, 81.75, 83, 92 %; 1931 (30./6.): 95 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 5./1. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Aktie = 1 St., je RM. 100 Vorz.-A.-K. = 50 St., in best. Fällen = 1250 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest Superdiv. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst., Gebäude, Wasserkraftanlagen und Transformatorenstationen 4 324 513, Fernleitungen u. Ortsnetze 7 495 128, Zähler 630 525,