560 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. u. Barzahlung von RM. 8 für nom. RM. 100 Aktien der Niederschlesischen Elektricitäts- u. Kleinbahn-Actien-Gesellschaft mit laufender Div. Nachstehend letzte Aufnahme der Ges. vor der Fusion. Gegründet: 6./7. 1896; eingetr. 11./8. 1896. Konzession: 27./11. 1897 zuerst auf 50 Jahre, verlängert 1907 auf 99 Jahre. Zweck: Erwerb, Betrieb und Bau von Kleinbahnen jeder Art, ebenso Erwerb, Anlage und Betrieb von elektrischen Licht- und Kraftstationen. Die Betriebe der Ges. sind seit Juli 1922 an die Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. in Breslau verpachtet. Besitztum: Das der Ges. gehörige, in Waldenburg an der Weisssteiner Str. gelegene Grundstück ist 37 405 qm gross. Auf demselben befinden sich die Kraftsentrale mit allem Zubehör, Wagenhallen, Lagergebäude u. 2 Wohnhäuser für die Beamten u. Bürozwecke. Ausserdem gehören der Ges. noch folgende Grundst.: in Waldenburg, Fürstensteinerstr., 49 a 30 qm, in Schmidtsdorf 3 a 68 qm, in Rothenbach 16 a 49 qm, in Vogelsdorf 13 a 1 qm, in Nieder-Salzbrunn 1 a 37 qm, in Friedland 1 a 77 qm, in Ober-Salzbrunn 4 a 34 qm. Bahnlinien: Die Bahnstrecke Hermsdorf– Waldenburg–Altwasser –Nieder-Salzbrunn wurde am 12./9. 1898 eröffnet, die Linie bis Dittersbach am 26./3. 1899, die Linie bis Bad Salzbrunn am 14./9. 1907. Fortsetzung nach Hermsdorf (1 km), 1909 erbaut, ferner Waldenburg–Ring nach Waldenburg–Neustadt (1 km), 1926 erbaut (in Sa. 22 km). Stromlieferung: Die elektr. Stromlieferung für Licht u. Kraft erfolgt z. Z. in 17 3 Gemeinden innerh. der Kreise Waldenburg, Landeshut, Striegau, Schweidnitz, Jauer u. Bolkenhain, u. zwar an Klein- u. Grosskonsumenten. Die Stromabgabe innerh. der Gemeindegebiete geschieht fast durchweg auf Grund von Verträgen. Mit dem Elektr.-Werk des Provinzialverbandes von Nieder- schlesien, welches z. Z. die Wasserkraft-Zentrale in Marklissa u. die Wasserkraft-Zentrale in Mauer am Bober in Betrieb hat, besteht seit 1907 ein Vertrag, nach welchem die Ges. bei Wasserüberfluss dieser Werke Strom empfängt u. bei Wassermangel solchen zu liefern hat. Ferner wurde am 30./1. 1911 mit dem Elektrizitäts-Werk des Provinzialverbandes von Niederschlesien ein Vertrag geschlossen, nach welchem für die Wasserkraft-Zentrale an der Weistritz-Talsperre der Reservestrom zu liefern ist. Seit Anfang Juli 1912 ist die Ges. ver- traglich mit dem Steinkohlen-Bergwerk cons. Fuchsgrube zu Weissstein, seit Anfang Oktfober 1914 mit der Melchiorgrube, Dittersbach, u. seit September 1915 mit der Ver. Glückhilf-Friedenshoffnung zu Hermsdorf zum Zwecke der gegenseitigen Stromlieferung verbunden. Statistik: Stromabsatz 1928/29–1930/31: 65 966 108, 76 015 220, 85 973 005 kWh. – Personenbeförderung 1928/29–1930/31: 10 168 417, 10.773 965, 9 830 400 Personen. Kapital: M. 2 000 000 in 20 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht bis 1912 auf M. 7 000 000. 1920 Erhöh. um M. 5 000 000, 1921 um M. 8 000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 20 000 000 auf RM. 2 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 100. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich zu 90 % im Besitz der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. in Breslau (Konzern der Ges. für elektr. Unternehmungen –Ludw. Loewe & Co. A.-G., Berlin). Anleihen sind sämtlich zurückgezahlt. Altbesitz- Genussrechtsurkunden waren am 30./6. 1931 nom. RM. 135 130 im Umlauf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 17./11. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 5 % vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Vor-Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 10 000), Überrest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Eff. 2, Debit. 705 147, Anlagewert der Licht- u. Kraft- abteilung 3 201 485, do. der Bahnabteilung 873 680. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. (2 000 000 abz. Entnahme für Abschr.1) 93 053) 1 906 947, noch nicht eingel. Div. 862, do. Genussscheine 771, ausgel. Genussrechte 160, Genussrechte, Tilg.-F. 22, Kredit. 871 551. Sa. RM. 4 780 314. 1) Die Abschreibung erfolgte auf die im Besitz der Ges. befindlichen Kuxe der 1931 in Konkurs geratenen Gewerkschaft der Cons. Wenceslaus-Grube. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. RM. 10 000. – Kredit: Diverse Ein- nahmen RM. 10 000. Kurs: In Breslau Ende 1913: 149.20; 1925–1930: 60, 141, 138, 111.5, 86, 53 %; 1931 (30./6.): 52 %. – In Berlin Ende 1913: 150.25 %; 1925–1930: 58.50, 142, –, –, 85.50, – %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: 1912/13: 7 %; 1924/25–1930/31: 8, 10, 10, 8, 8, 8, 0 %. Vorstand: Ing. Georg Stein, Breslau; Stellv. Ing. Fr. Meinel, Waldenburg i. Schles. Prokuristen: G. Lindner, Weissstein; G. Weichert, M. Schnalke, Waldenburg. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. Ing. h. c. Oscar Oliven, Berlin; Stellv. Ober-Bergwerks- Dir. i. R. Erich Liebeneiner, Görlitz; Dir. Dr.-Ing. h. c. Rich. Wolfes, Berlin; Rittergutsbes. Ernst v. Wallenberg-Pachaly, Thiergarten (Kr. Wohlau); Dir. Max Kühnert, Breslau; Bankier Dr. E. H. Heimann, Breslau. Zahlstellen: Waldenburg (Schles.): Gesellschaftskasse, Communalständische Bank; Breslau: Commerz- u. Privat-Bank, E. Heimann: Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, Abraham Schlesinger.