566 Industrie der Steine und Erden. Bilanz am 31. Juli 1931: Aktiva: Kontokorrent 52 922, Kassa 6795, Grund u. Gebäude 27 816, Einricht. 18 458, Material. 4629, Verlust 1978. – Passiva: A.-K. 20 280, Wechsel u. Akzepte 26 214, Darlehen 61 000, Warenschulden 5105. Sa. RM. 112 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1929/30 11 102, Saldo der Betriebs- u. Handl.-Unk. 191 686. – Kredit: Saldo der Fabrikationskontis 200 810, Verlust 1978 (wird vorgetragen). Sa. RM. 202 788. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0 %. Direktion: Viktor Schleyer. Aufsichtsrat: Fabrikant Robert Stohrer, Leonberg; Notar Wilhelm Häfele, Stuttgart; Friederike Frey, Franz Schleyer, Bietigheim. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Dampfziegelei „Catharinenhof“ Akt.-Ges. in Catharinenhof b. Goldap (Ostpr.). (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 7./11. 1925 Konkurs eröffnet. Konkurs- verwalter: Rechtsanw. Heeder, Goldap, Markt 60. Durch Beschluss des Amtsgerichts vom 14./12. 1927 ist das Konkursverfahren eingestellt, weil eine den Kosten des Verfahrens ent- sprechende Konkursmasse nicht vorhanden war. Die Firma wurde am 30./9. 1931 von Amts wegen gelöscht. Steingutfabrik Colditz, Akt.-Ges. in Colditz. Gegründet: 12./7. bzw. 2./9. 1907 mit Wirk. ab 1./6. 1907; eingetr. 13./9. 1907. Die Ges. erwarb die Fabrik u. die Immob. der Firma Karl Aug. Zschau in Colditz für M. 400 000 abzügl. M. 100 000 Hypoth. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Steingut u. anderen Tonwaren sowie ähnlichen Artikeln u. der Betrieb u. event. Erwerb damit zus. hängender Geschäfte u. and. Unternehm. bzw. Beteilig. an solchen. Fabrikate: Steingut-Gebrauchsgeschirr für Haus u. Küche, Waschgarnituren, Küchen- garnituren, Tafelgeschirr, Teller, Tassen, Satzschüsseln usw. Besitztum: 1918 hat die Ges. die seit 1917 gepachtete Hartsteingutfabrik Oschatz käuflich erworben. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Colditz 226 750 qm, von denen rund 60 00) qm bebaut sind, in Thumirnicht bei Colditz 780 am, in Oschatz 33 230 qm, wovon rund 6500 qm bebaut sind, in Grossquerbitzsch 38 570 qm, in Kemmlitz 17 010 qm. In Colditz befinden sich 8 Wohnhäuser mit 32 Wohn., in Oschatz 1 Wohnhaus mit 6 Wohn. Die beiden Colditzer Werke sind ausgerüstet mit: 3 Dampfmasch. mit zus. 1300 PS, 3 Dynamos mit 550 kW, 6 Dampfkesseln mit 660 qm Heizfläche, 30 Motoren, 36 Trommelmühlen, 25 Farbmühlen, 260 Drehereispindeln, 24 and. Drehereimasch., 3 Kapselpressen, 30 Rund- ofen, 16 Muffeln, 3 Kompressoren u. zahlreichen and. Hilfsmasch., einer vollständig eingericht. Schlämmerei-Anlage; ferner ist vorhanden eine 900 m lange Drahtseilbahn zur Beförderung von Rohton aus den eigenen Colditzer Gruben. In Oschatz sind vorhanden: 1 Dampfmasch. mit 300 PS. 1 Dynamo mit 100 kW, 5 Motoren, 2 Dampfkessel mit 220 am Heigzfläche, 10 Trommelmühlen, 40 Drehereispindeln, 1 Kapselpresse, 1 Kompressor, 7 Rundöfen, 1 Muffel, Das Werk ist gleichfalls mit eigener Schlämmerei-Anlage versehen. Wertvolle Tonlager. die noch für mehrere Jahrzehnte ausreichen, befinden sich in Colditz, Querbitzsch u. Kommlitz in Grösse von zus. rund 100 000 qm. Die Ges. besitzt ferner Abbaurechte in Böhlen bei Grimma, Gröppendorf bei Mügeln u. Glossen bei Mügeiln. 1927 erwarb die Ges. die Steingutfabrik Staffel G. m. b. H., Limburg (Lahn), die 10 Öfen besitzt u. deren Betrieb am 1./4. 1927 auf die Ges. übergegangen ist sowie die Keramischen Werke in Strehla. Der Betrieb der letzteren war 1923 stillgelegt worden. Die Fabrikation ist 1930 wieder aufge- nommen worden. – Die Ges. beschäftigt rd. 1300 Beamte u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Steingutfabrik Staffel G. m. b. H., Staffel a. Lahn (St.-Kap. RM. 600 000, Beteilig. der Ges. RM. 384 674). 1931 beteiligte sich die Ges. an der Lorenz & Sohn G. m. b. H., Leipzig (St.-Kap. RM. 90 000, Beteilig. der Ges. mit RM. 70 000). Diese Grossistenfirma bearbeitet für die Ges. speziell Sachsen u. Thüringen. Verbände: Die Ges. gehört den folg. Vereinigungen an: Steingutverband e. V., Neubabels- berg, Arbeitgeberverband der deutschen Feinkeramischen Industrie in Berlin, Verband Keramischer Gewerke in Berlin, Verband sächsischer Industrieller in Dresden. Kapital: RM. 3 405 000 in 17 000 St.-Aktien zu RM. 200 u. 50 Vorz.-Aktien zu RM. 100, 8 % Vorz.-Div. u. Liqu.-Vorrecht zu 130 % ausgestattet. – Vorkriegskapital: 000. Urspr. M. 700 000, erhöht bis 1912 auf M. 1 000 000, dann bis 1923 auf M. 18 000 000 erhöht. Kap.-Umstell. It. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 18 000 000 auf RM. 3 405000 (St.-Akt. 5:1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 17 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Durch G.-V.-B. v. 22./5. 1931 sind die Vorz.-Akt. zu RM. 5 in Vorz.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. ――――