―― Industrie der Steine und Erden. 593 G. m. b. H. unter der Firma Aug. Walther & Söhne umgewandelt wurde. Firma bis 9./2. 1932: August Walther & Söhne, Akt.-Ges. mit Sitz in Ottendorf-Okrilla. Die G.-V. v. 9/2. 1932 genehmigte einen Verschmelzungsvertrag mit der Sächsischen Glasfabrik in Radeberg, nach welchem deren Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation mit Wirkung vom 1./1. 1931 ab auf die Ges. übergeht. Auf je RM. 2000 St.-Akt. u. auf je RM. 300 Vorz.-Akt. der Sächsischen Glasfabrik wurden je RM. 100 neue St.-Akt. der Ges. gewährt. Die Firma wurde wie oben geändert. Zwecks Durchführung der Fusion wurde das Kap. um RM. 106 000 erhöht (s. auch Kap.). Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Glas aller Art und der dazu notwendigen Hilfs- mittel sowie der Erwerb und der Betrieb sonstiger mit der Glasindustrie zusammen- hängender Unternehmungen u. Beteiligungen, ferner der Betrieb von Dampfsäge- u. Hobel- werken sowie Kistenfabriken, der Vertrieb ihrer Erzeugnisse u. der An- u. Verkauf von Holz. —– Die Ges. erzeugt in ihrer Abteil. Glasfabrik in der Hauptsache Pressglas, u. zwar Wirt- schaftsartikel aller Art, u. ausserdem Hohlglasartikel; in der Abteil. Dampfsägewerk werden insbes. Bau- u. Tischlerholz, Kisten sowie Holzwollen u. Holzwollseile hergestellt. Besitztum: Der Grundbesitz in den Flurbezirken Moritzdorf, Kleinokrilla, Grossokrilla u. Ottendorf beträgt etwa 210 000 qm, wovon etwa 62 000 qm auf bebaute Fläche kommen Die hauptsächlichsten Betriebsbauten auf diesem Grundbesitz bilden 4 Schmelz- ofengebäude, 1 Schneidemühle, 1 Holzwoll- und 1 Holzbearbeitungsgebäude, 1 Kessel- haus, eine Anzahl Arb.-Wohnhäuser sowie Kontor- u. Lagerräume. Das Areal hat un- mittelbaren Anschluss an die Reichseisenbahn. Dem Betrieb dienen 3 Dampfkessel von zus. ca. 400 qm Heizfläche. Ausserdem sind vorhanden 1 Dampfmasch. u. 1 Turbine von zus. ca. 1100 PS zur Erzeug. des nötigen elektr. Stromes, der annähernd 120 Elektro- motoren versorgt. Der Grundbesitz der Ges. in Radeberg (frühere Sächs. Glasfabrik A.-G.) beträgt ca. 170 000 qm, wovon ca. ¼ auf bebaute Fläche entfallen, u. ist durch Zweiggleise mit der Staatsbahn verbunden. Die Fabrik besitzt 6 Glasöfen, die erforderl. Nebenbetriebe, als Glasschleiferei, Mattiererei, Hafenmacherei, Formenbearb.- u. Reparaturwerkstätten, ferner Arb.- u. Beamtenwohnhäuser, sowie ein Kontorgebäude-Grundstück. Zur Erzeugung von Betriebskraft sind 8 Dampfkessel u. 5 Dampfmasch. von zus. 360 PS, teils zum Betrieb, teils zur Reserve vorhanden. Der erforderl. Strom für Licht u. Kraft wird zum Teil selbst erzeugt. Kapital: RM. 1 500 000 in 15 000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 850 000 (Vorkriegskapital), ernöht bis 1923 auf M. 56 000 000 in 54 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./12. 1924 von M. 56 Mill. auf RM. 1 822 000 in folgender Weise: Der Nennwert von M. 36 Mill. St.-Akt. zu bisher M. 1000 wurde auf RM. 50 reduziert; M. 18 Mill. St.-(Schutz-)Akt. wurden im Verh. 3:1 zus. gelegt u. deren Nennwert unter Leistung einer Neueinzahl. von RM. 6000 dann auf je RM. 1 festgesetzt. Der Nennwert der Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 beträgt jetzt RM. 8. 1930 Neu- stückelung des A.-K. Die G.-V. v. 9./2. 1932 beschloss Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 822 000 auf RM. 318 000 zur Beseitigung der Unterbilanz, zu Abschr. u. erforderl. Rückstell. durch Einziehung von im Besitz der Ges. befindl. RM. 256 000 St.-Akt. u. Zusammenlegung der verbl. RM. 1 550 000 St.-Akt. im Verh. 5:1 sowie der RM. 16 000 der Vorz.-Akt. im Verh. 2: 1, letztere unter gleichzeitiger Umwandlung in St.-Akt. Die G.-V. beschloss sodann Erhöh. des A.-K. um RM. 106 000 zum Zweck des Austauschs der einzureichenden Sächsischen-Glasfabrik-Aktien durch Ausgabe neuer St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1932, um weitere RM. 1 076 000 zwecks Erhöhung der Betriebsmittel durch Ausgabe neuer St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1932. Das A.-K. beträgt nunmehr RM. 1 500 000. Industriebelastung: RM. 307 000. Anleihe: RM. 300 000 in 8 % Teilschuldverschr. lt. Beschluss des A.-R. v. 14./5. 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200, lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order, durch Indossament übertragbar. – Zs. 1./4. u. 1./10. – Tilg.: Erstmalig am 1./4. 1931 rückzahlbar zu 102 % bis spät. am 1./4. 1950. Verstärkte Tilg. oder Gesamt- rückzahl. der Anleihe nach vorhergegangener 6 monat. Kündig. ist am 1./4. eines jeden Jahres, jedoch nicht vor dem 1./4. 1931, statthaft. – Sicherheit: An erster Stelle hypothekarisch auf dem Grundbes. der Ges. sichergestellt (Sicherheitshyp. RM. 306 000). – Die Anleihe wurde aufgenommen zum Zweck der Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Erricht. eines neuen Schmelzofens. Kurs Ende 1927–1930: 96, –, 81, 80 %; 1931 (30./6.): 80 %. Zu- lassung an der Dresdner Börse im Juni 1927. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 9./2. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an 4 % an Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1500 pro Mitgl., der Vors. RM. 3000, Stellv. RM. 2250), Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst.1) 247 000, Gebäude 1 198 000, Masch. 386 000. Gleisanlage 15 000, Fuhrpark 2000, Formen 130 000, Öfen 110 000, Werkz. 9000, Inv. 17 000, ) Ausser den aus der Bilanz ersichtlichen Hypotheken sind die Grundstücke mit weiteren Sicherungs- hypotheken von RM. 550 000 und einer Grundschuld von RM. 25 000 belastet. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 38