598 Industrie der Steine und Erden. Tonwarenfabrik Schwandorf in Schwandorf, Bayern. (Börsenname: Schwandorf Ton.) Gegründet: 1865; Akt.-Ges. seit 1891. Zweck: Fabrikation von Tonwaren, Porzellan u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen, die Erwerbung von Rohstoffvorkommen, welche in diesen oder ver- wandten Industrien Verwendung finden u. deren Ausbeutung. Die Ges. ist befugt, sich an anderen Unternehm., deren Geschäftsbetrieb zu den gedachten Gewerben in Beziehung steht, in jeder Form zu beteiligen, auch zu dem Zwecke Aktien von Aktien- u. Kommandit- gesellsch. oder Anteile von Ges. m. b. H. zu erwerben. Besitztum: Die Ges. besitzt in Schwandorf, Wiesau, Sebsagzeateld u. Pirkensee, rd. 135 ha eig. Grund u. Boden, von dem ungefähr 90 000 qam bebaut sind. Die Fabrik- u. Verwalt.- Gebäude bestehen aus mehrstöckigen massiven Geb. mit Anschlussgleisen in Schwandorf, Schwarzenfeld u. Wiesau. Ausserdem hat die Ges. ca. 25 Beamten- u. über 110 Arb.- Wohnungen errichtet. Zu den Fabrikationseinricht. gehören unter anderem 4 Gasringöfen, 1 Kammergasringofen, 20 Rheinische Oefen, 7 Porzellan- u. Steingutrundöfen, 2 Feuerton- Muffelöfen. Für den Betrieb der Spezialmaschinen der Grob- u. Feinkeramik werden Loko- mobilen, Dampfmaschinen u. Elektromotoren verwendet. Hergestellt werden Steinzeug, Chamottewaren, Porzellan, Steingut u. Feuertonwaren. 1928/29 Verkauf der Werksanlagen Pirkensee u. des Gesamtbesitzes Amberg. – Bei Höchstbelegschaft von ca. 1200 Arb. u. Beamten beträgt die Gesamtproduktionsfähigkeit der Ges. pro Jahr etwa 4000 Waggons gebrannter Ware. Verbände: Die Ges. gehört nachstehenden Verbänden als Mitglied an: Verkaufsgesell- schaft Deutscher Steinzeugwerke, Berlin-Charlottenburg, Süd- u. Westdeutscher Chamotte- verband, Bonn-Stuttgart, G. m. b. H. Verein. Hochspannungs-Isolatorenwerke G. m. b. H. in Berlin, Feuertonbund (J. G.), Neubabelsberg. Interessengemeinschaft: Die Ges. trat 1922 mit der Porzellanfabrik Kahla A.-G. in Interessengemeinschaft. Kapital: RM. 2 250 000 in 2250 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 1 600 000, dann erhöht 1920 um M. 1 600 000, 1921 um M. 6 400 000, 1923 um M. 5 400 000 auf M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000. Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 17. /3. 1925 von M. 15 000 000 auf RM. 2 250 000 (20: 3) in 15 000 Akt. zu RM. 150; 1929 Umtausch in Stücke zu RM. 1000. Grossaktionäre: Porzellanfabrik Kahla A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 22./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom ÜUbrigen 7 % Tant. an A.-R., wenn keine besond. Abschr. oder Rückl., sonst 12 % (ausser einer festen Vergüt. von RM. 200 der Vors., RM. 150 dessen Stellv., RM. 100 je Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundstücke (Abgang durch Verkauf 16 533) 88 099, Ausbeuterechte 2, Fabrikgebäude 567 200, Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser (Abgang durch Verkauf 13 321) 247 900, Öfen 168 000, Masch. 215 000, elektr. Anlagen 3, Heiz.- u. Wasser- leit.anlagen 24 001, Geräte, Fuhrpark u. Gleisanlagen 13, Eff. u. Beteil. 531 616, Hyp. 13 000, Kassa 4107, Wechsel 34 117, Debit.: Bankguth. 211 193, Aussenstände 439 774, Inventur- bestände: Fabrikation u. Waren 302 353, Materialvorräte 105 998, Verlust (187 355 abzügl. Gewinnvortrag v. Vorj. 46 925) 140 430, (Bürgsch.-K. 26 000). – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Hyp. 161 811, Interims-K. 1) 402 224, Kredit. 53 775, (Bürgsch.-K. 26 000). Sa. RM. 3 092 811. 1) Rückstell. für statutarische u. vertragliche Verpflichtungen u. sonstige noch nicht abgerechnete Posten. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 449 534, Abschr. 121 715. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1930 46 925, Waren 368 758, Zs. 15 137, Verlust (wird vor- getragen) 140 430. Sa. RM. 571 250. Kurs: Ende 1925–1930: 59, –, 80, –, 100, 102.50 %; 1931 (30./6.): – %. Mai 1924 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1913: 4 %; 1925/26–1930/31: 0, 0, 10, 10, 10, 0 %. Direktion: Rudolf Niedrig, Friedr. Dennhardt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Dr. jur. Friedrich Cassel, Berlin; Stellv. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Werner Hofmann, Dresden; Staatsmin. z. D. Bank-Dir. Dr. jur. Ottomar Benz, Berlin; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Dir. Dr. jur., Dr. phil. Max Richter, Berlin; Fabrik-Dir. Dr. Ing. e. h. Fritz Scheid, Hermsdorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Piscokt9 Ges. u. deren Nieder- lassungen, Bankhaus Martin Schiff–Marcus Nelken & Sohn, Bank des Berliner Kassen- vereins; Essen: Simon Hirschland; München: Bayerische Staatsbank u. deren Filialen. dem Geschäftsbericht 1930/31: Im abgelaufenen Geschäftsjahre hat die fort- schreitende Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaffslage u. die vollkommene Stockung am Baumarkte unsere Werke in besonderem Masse in Mitleidenschaft gezogen. Der Bedarf der Hauptabnehmer ist ausserordentlich zurückgegangen, wodurch wir zu weiteren Betriebs- einschränkungen in den einzelnen Abteilungen gezwungen wurden. Die Preise haben eine weitere Senkung erfahren. Trotz schärfster Sparmassnahmen konnte eine mit dem Preis-