614 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. zu RM. 300, div.-ber. ab 1./1. 1931 auf den vollen Nennwert, die zunächst mit 33½ % aus Mitteln der Ges. (Gewinnvortrag auf 1931) eingezahlt wurden; den Aktionären gratis ange- boten (auf RM. 1000 = RM. 300 junge mit ½ eingezahlte Aktien). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 16./3. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. o des A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931*): Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 1 200 000, Grundst. (123.3 ha) 476 124, Gebäude 832 571, Betriebseinricht. 1 033 541, Arb.-Häuser (327 Wohnungen) 953 365, Materialien 217 428, Waren 1 965 640, Kassa 8341, Eff. 657 9001), Beteil.?): a) Diverse 255 460, b) Ges. für Garnindustrie 500 000, Bankguth. 4 524 061 ), Debit. 1 201 309. – Passiva: A.-K. 7 800 000, R.-F. 604 532, Sonderrückl. 2 000 000, Sparkassa 97 467, nicht erhob. Div. 3115, Kredit.: a) Diverse 1 822 877, b) Ges. für Garnindustrie 375 000 (noch nicht einbez. Kapital- anteil), Gewinn 1 118 699 – Vortrag aus 1930 4051 1 122 751. Sa. RM. 13 825 742. *) Bilanzprüfer der Ges. ist die Bayerische Treuhand-A.-G., München. Effekten enthalten u. a. einen Betrag von RM. 400 000 eigene Aktien, die zu 129 % (Geldkurs v. 31./12.1931) bewertet sind. Seit Okt. des Berichtsjahres wurden eigene Aktien nicht mehr hinzuerworben. Der durch- schnittliche Erwerbspreis betrug 174 %. 2) Beteiligungen, bei denen die Ges. mehr als ¼ Anteil hat, stehen durchschnittlich mit 12 % ihres Nom.- Wertes zu Buch. Zu den Beteiligungen ist noch zu bemerken, dass sie ausschliesslich Firmen betreffen, die in den engeren Industriezweig der Ges. (also nicht allg. Textilbranche) einschlägig sind. ) Von diesem Betrag waren am Bilanzstichtag RM. 3 065 498 für eine Zweckbestimmung gebunden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk.) 4 437 695, Amort. 412 695, Reinerträgnis 1 122 751 (davon R.-F. 60 468, Div. 888 000, Vortrag 174 283). – Kredit: Gewinnvortrag 4052, Fabrikation 5 769 922, Interessen-K. 199 167. Sa. RM. 5 973 141. 1) Die Bezüge des Vorstands setzen sich zus. aus festem Gehalt von RM. 24 000 per Jahr. Dienstwohnung u. 8% Anteil aus dem Reinerträgnis. – Der satzungsmässige Gesamtbezug des A.-R. beträgt RM. 108 015. Kurs: Ende 1913: 375 %; 1924–1930: 180, 152½, 205, 265, 283, 250, 188 %; 1931 (30./6.): 165 %. Notiert in Augsburg. Dividenden: 1913: 20 %; 1924–1931: 3½:, 4½, 4½, 5½, 18, 18, 12 % Gratisaktien (S. o.), 12 % (Div.-Schein 59). Vorstand: Willy Butz. Prokuristen: Hans Springer, Dr. Wolfg. Butz. Kollektiv-Prokuristen: Christian Schneider, Georg Ammer. Aufsichtsrat: Vors. Ernst Schmid, Stellv. Franz Reinhold, Max Silbermann, Arnold Maser, Augsburg; Ludwig Hammon, München; Hubert Wengle-Jenny, Goldbach (Schweiz); Siegfried Schmid, Hof i. Bay. Zahlstellen: Augsburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das Berichtsjahr hat auch für unseren Industriezweig viele Sorgen u. wenig Erfreuliches gebracht. Die allg. Lage unserer Abnehmer im In- u. Ausland hat sich zweifellos nicht verbessert, die Beschäftigung der Konfektion aller Art schwankte sehr stark u. die Kräfte des Wiederverkaufs (Gross- u. Einzelhandel), der sonst immer ein gewisses Regulativ für die Beschäftigung bot, waren von der Krise stark in Anspruch genommen. Die Beschäftigung war um etwa 12 % geringer als im Vorjahr. Die Preise für Rohgespinste hatten im allg. sinkende Tendenz, obschon diese ein paar mal durch umgekehrte Bewegungen unterbrochen wurde. Die Verkaufspreise wurden dem- entsprechend im Laufe des Berichtsjahrs zweimal gesenkt. Am 1./1. 1932 wurde noch eine weitere Senkung, unabhängig von der Notverordnung. vorgenommen. Löhne u. Gehälter wurden bis zum Schlusse des Berichtsjahres nicht gesenkt. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahres eingetreten sind, sind nicht zu verzeichnen. Die Bilanz ist aufgemacht u. der Bericht ist erstattet unter Berücksichtigung der er- lassenen Notverordn. v. 19./9. 1931 mit den sich hieraus ergebenden Pflichten u. Rechten. Die Erweiterung der Publikationspflicht im Sinne der neuen Verordn. bringt die Offen- barung von internen Geschäftsverhältnissen mit sich, die ja dem Gesetzgeber hinsichtlich der Bilanzklarheit u. Wahrheit im allgemeinen geboten erscheinen mag. Da jedoch diese erweiterte Publikationspflicht sich nicht gleichmässig auf alle A.-G. auswirkt, u. ferner nicht auf die in der Aktienform nicht gebundenen Unternehm. ausgedehnt ist, kann diese differenzierte öffentl. Behandlung der Wirtschaftsunternehm. zu einer nicht zu unter- schätzenden Benachteiligung unseres Unternehmens gegenüber unserer Konkurrenz im Inland u. nicht zuletzt im Ausland führen. Auf diese Möglichkeit heute schon nach- drücklichst hinzuweisen, hält der Vorstand für seine Pflicht. Bamberger Kalikofabrik Akt.Ges. in Bamberg, Mussstr. 1–13. Gegründet: 20./8. 1917 mit Wirk. ab 1./5. 1917; eingetrag. 9./10. 1917. Die Ges. ist aus der zwangsweise liquid. Firma „Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg Akt.-Ges., Bamberg“ entstanden. Zweck: Herstellung und Bearbeitung von Textilstoffen- und-waren in jeder Art, ebenso die Herstellung und Verarbeitung verwandter Erzeugnisse, ferner die Erwerbung gewerb- licher Unternehmungen u. die Beteiligung an solchen in jeder Form.