K Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 643 M. Piesker Aktiengesellschaft Chemische Reinigung, Färberei, Dampfwäscherei Fürstenwalde/Spree. Gegründet: 25./4. 1930; eingetr. 26./5. 1930. Max Piesker brachte in die Ges. Rechte u. Gegenstände zum Betriebe einer Färberei, Dampfwäscherei u. chem. Reinigung ein, wofür ihm nom. RM. 11 000 Aktien gewährt wurden. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Färberei, chem. Waschanstalt u. Dampfwäscherei. Kapital: RM. 225 000 in 225 Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 100 000 in 100 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 29./6. 1931 Erhöh. um RM. 125 000 durch Ausgabe von 125 Aktien zu RM. 1000 zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Flüssige Mittel u. Forder. 12 679, Anlagewerte 89 080, Betriebswerte 1523, Gebäude 29 458, Verlust 108 606. – Passiva: A.-K. 225 000, Verbindlich- keiten 16 347. Sa. RM. 241 347. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 9811, Gesamtunk., Löhne, Abschr. 127 341. – Kredit: Überschuss d. Ertrags-K. 28 546, Gesamtverlust 108 606. Sa. RM. 137 152. Dividenden: 1929/30 –1930/31: 0 %. Vorstand: Max Piesker. Aufsichtsrat: Erich H. Heyne, Bücherrevisor Georg Richter, Berlin; Erich Nolte, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hanfwerke Füssen-Immenstadt A.-G. in Füssen i. Allgäu. Gegründet: 2./9. 1861; eingetr. 20./8. 1862. Firma bis 17./3. 1920: Mechanische Seiler- warenfabrik Füssen. Zweck: Verarbeitung von Hanf und anderen Spinnstoffen zu Halb- und Fertigfabrikaten sowie deren Vertrieb und Verwertung. Die Ges. ist berechtigt, Unternehm. zu erwerben u. sich daran zu beteiligen, die sich mit dem Anbau oder der Herstellung solcher Spinnstoffe, mit dem Handel, Vertrieb oder der Verwertung oder Weiterverarbeitung derselben u. der daraus hergestellten Halb- u. Fertigfabrikate befassen sowie Zweigniederlassungen zu errichten. Im März 1920 Angliederung der Mechan. Bindfadenfabrik Immenstadt (gegr. 1855). Besitztum: Die beiden Werke in Füssen u. Immenstadt verfügen für den Antrieb der Arbeitsmasch. über grosse Wasserkräfte. Das Werk in Füssen besitzt eine eig. Wasserkraft von ca. 1800 PS sowie eine auf viele Jahre gesicherte hydro-elektr. Kraft von 900 PS von einem in der Nähe gelegenen Werk, ausserdem eine neuzeitliche Kraft- u. Wärmezentrale u. verfügt über eine Dampfreserve von 1200 PS. Das Werk Immenstadt besitzt eine Hochdruck- Wasserkraft von ca. 1100 PS u. eine Niederdruck-Wasserkraft von ca. 200 PS. Die Hochdruck- Wasserkraft ist zeitweise abhängig von den Niederschlagsmengen und es besteht daher in beiden Werken eine Dampfreserve von insgesamt 3000 PS, welche vorübergehend während mehrerer Wochen im Jahre mit herangezogen werden müssen. Auf diese Weise beschränkt sich der Bedarf an Brennstoffen für die beiden Werke in der Hauptsache auf Erzeugung von Dampf für technische Zwecke und zur Beheizung der Räume im Winter. Der Grund- besitz in Füssen und Immenstadt beträgt 18.7 ha bzw. 24.7 ha und die bebaute Fläche 7.5 ha bzw. 3.5 ha. – Angest. u. Arbeiter Ende 1930 bzw. 1931: 2340 bzw. 2210. Kapital: (Herabsetz. beschlossen.) RM. 9 120 000 in 45 000 St.-Aktien zu RM. 200 und 600 Vorz-Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 3 428 571. Urspr. A.-K. fl. 500 000 = M. 857 142, erhöht bis 1911 auf M. 3 428 571, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 73 000 000 in 45 000 St.-Akt. 25 000 Schutz-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 30./6. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 73 Mill. auf RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt., 10 000 Schutz-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 30./3. 1925 beschloss, je 5 Schbutz-Aktien zu RM. 200 in eine solche zu RM. 1000 umzuwandeln. Lt. G.-V. v. 20./3. 1929 Herabsetz. des A.-K. von RM. 11 120 000 auf RM. 9 120 000 durch Ein- ziehung der 2000 Vorrats-Akt. zu RM. 1000. – Durch die G.-V. v. 23./3. 1931 wurde der Verwalt. die Ermächtig. zum Ankauf eigener Aktien u. zwar bis zu einem Betrage von RM. 1 000 000 zu Kursen von nicht über 60 % erteilt. Auf Grund dieser Ermächtigung erwarb die Ges. i. J. 1931 nom. RM. 600 000 Akt. zum Durchschnittskurs von 47.05. Die G.-V. v. 7./4. 1932 beschloss Einzieh. von RM. 600 000 eigenen Aktien (erworben zum grössten Teil zu 54 u. 50 %, zum geringeren Teil unter 40 %) zur Verminderung des St.-Akt.- Kap. auf RM. 8 400 000; der Buchgewinn aus dieser Einziehung in Höhe von RM. 366 300 sowie die Heranziehung von RM. 1 200 000 aus der Spezialreserve werden zu Abschr. ver- wendet. Danach stehen die Anlagewerte nunmehr mit 18 % ihres Erstellungswertes zu Buch. Die dringende Notwendigkeit dieser Extra-Abschreib. liegt begründet nicht nur in den gesunkenen Werten von Bau- u. Maschinen-Anlagen, sondern auch in der eingeschränkten Ausnützungsmöglichkeit infolge der verringerten Nachfrage. Die auf solche Weise ein- getretene partielle Entwertung der Anlagen muss bilanzmässig zum Ausdruck kommen, um die Bewertung allgemein auf eine gesunde, zuverlässige Basis zu bringen, und um eine entsprechende Verringerung der Abschreib. u. damit der fixen Unkosten zu bewirken. Industriebelastung: RM. 2 156 500. 41*