Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 651 stell. von M. 50 Mill. auf RM. 50 000 in 300 Aktien zu RM. 100 u. 1000 Aktien zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 4./5. 1927 Erhöh. um RM. 50 000 in Akt. zu RM. 1000, vom Bankhaus Reinhold Steckner, Halle a. S., übernommen u. den Aktion. 1: 1 zu 103 % angeboten. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: 1932 am 17./3. Bilanz am 31. Aug. 1931: Aktiva: Kassa 538, Postscheck 2404, Bankguthaben 24 072, Debit. 47 904, Waren 280 000, Mobiliar: 16 020, Auto: 5800, Verlust (151 172 ab Gewinnvortrag a, 1929/30 502) 150 670. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. I 32 530, do. II 130 000, Delkr. 2000, Kredit. 242 813, Bankverpflicht. 16 349, Akzepte 1000, Interimsposten 2667, noch einzulös. Div. 49, Sa. RM. 527 408. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgemeine Unkosten 462 499, Steuern u. Abgaben 36 185, Abschr. 3780. – Kredit: Bruttogewinn 1930/31 351 292, Verlust 1930/31 151 172, Sa. RM. 502 464. Dividenden: 1924/25–1930/31: 12, 15, 15, 15, ?, 0, 0 % Direktion: Karl Petri, Paul Elze. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Wolfgang Herzfeld, Stellv. Fabrikbes. Ernst Roehming, Helmut Landgraf, Charlotte Landgraf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Dresdner Bank. Vereinigte Jute-Spinnereien und Webereien in Hamburg, Schopenstehl 15. Gegründet: Febr. 1883; eingetr. 3./3. 1883. Entwicklung: Die Ges. ging hervor aus der im Jahre 1883 gegr. Nordd. Jute-Spinnerei u. Weberei zu Hamburg mit den Werken in Schiffbeck u. Ostritz, die sich im Sept. 1922 im Wege der Fusion die Firmen: „Süddeutsche Juteindustrie“ zu Mannheim-Waldhof, „Jute- Spinnerei u. Weberei Hamburg-Harburg“ zu Harburg/Elbe, „) ute-Spinnerei u. Weberei Berlin- Bautzen, A.-G.'zu Berlin-Bautzen u. , Westdeutsche Jute-Spinnerei u. Weberei“ zu Beuel a. Rh. anschloss u. aus diesem Anlass obige Firma annahm. Näheres über die angegliederten Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25 u. früher. Mit Wirk. ab 1./1. 1924 erfolgte im Wege der Fusion die Anglieder. der August Gottlieb Spinnerei, Weberei u. Seilerwarenfabrik A.-G. in Hersfeld gegen Umtausch von Akt. im Verh. 1:2 der übernehm. Ges. 1924 Erwerb der Anlagen der Firma G. Heinrich, Ostritz, die aus einer Jute- u. Baumwollweberei in Ostritz u. 2 kleineren Baumwollwebereien in Ullersdorf u. Egelsdorf mit zus. 390 Web- stühlen bestehen. Gleichfalls im Jahr 1924 erwarb die Ges. durch Kauf von der Tränkner & Würker Nachf. A.-G., Leipzig, deren Jutespinnerei u. Weberei in Leipzig-Lindenau. Infolge der Rohstoffkrise u. der Absatzstockung im Jahre 1925 sah sich die deutsche Jute-Industrie genötigt, Einschränkung vorzunehmen. Die Ver. Jute-Spinnereien legten am 28./3. 1926 den gesamten Betrieb ihrer Zweigstellen Bautzen u. Oppeln und am 1./4. 1926 ihre Werkstätten in Ullersdorf u. Egelsdorf still. Der Betrieb in Bautzen ist seit Juli 1927 wieder eröffnet. Die Zweigniederl. Oppeln wurde Anfang 1929 aufgehoben. Anfang 1931 Aufhebung der Zweigniederlass. in Beuel, Hersfeld, Mannheim u. Östritz. Das Geschäftsjahr 1929 ergab einen Verlust von RM. 3 792 498 (zum Teil gedeckt durch den R.-F.), verursacht durch das für die Juteindustrie ausgesprochen ungünstig verlaufene Jahr 1929. Um die Beschäftigung der Werke zu erhalten, mussten Aufträge zu Verlust- preisen hereingenommen werden. Für die Ges. kam hinzu, dass sie mangels eigener flüssiger Mittel durch den Zinsendienst eine sehr fühlbare Vorausbelastung zu tragen hatte. Sanierung wurde durchgeführt (s. u. Kapital). Der buchmässige Überschuss aus der Kapitalumstell. in Höhe von RM. 250 000, der nach Beseitigung des Verlustvortrages (RM. 2 282 498) aus dem Jahre 1929 u. des Verlustes aus dem Jahre 1930 (ohne den Vortrag RM. 3 625 796), sowie nach Vornahme der erforderlichen ausserordentlichen Abschr. u. Rückst. verblieb, wurde dem R.-F. zugeführt, der dadurch zusammen mit dem aus der Ausgabe der nom. RM. 3 000 000 Vorz.-Akt. herrührenden Agio in Höhe von RM. 50000 den Betrag von RM. 300 000 erreicht hat. Die geringe Ausnutz. der Anlagen i. J. 1931 gestaltete die Produktion sehr ungünstig. Die Ges. sah sich daher gezwungen, zunächst das Werk Bautzen u. den Jutebetrieb in Hersfeld stillzulegen, später auch die benachbarten Werke Billstedt u. Harburg durch Stilleg. der Spinnerei in einem, der Weberei im anderen zu einem einzigen Betrieb zusammenzufassen, um in den weiterarbeitenden Werken auf eine erträgliche Beschäftigungsquote zu kommen. Zweck: Herstell. von Garnen u. Geweben aus Jute, Hanf, Flachs, Papier oder anderen Stoffen, Beteilig. an anderen derartigen Unternehm., Erricht. oder Ankauf u. Weiterführ. solcher Unternehm., Handel mit Rohstoffen, halb- u. ganzfert. Waren dieses Geschäftszweiges, sowie Betrieb von Unternehm. u. aller sonstigen Geschäfte, die mit dem vorgenannten Zwecke in Verbindung stehen oder diese zu fördern geeignet sind. Besitztum: Die Ges. besitzt folg. Fabriken: Werk Billstedt b. Hamburg, Werk Ostritz i. Sa., Werk Bautzen i. Sa., Werk Beuel a. Rh., Werk Harburg a. d. Elbe, Werk Mannheim zu Mannheim- Waldhof, Werk Leipzig-Lindenau, Werk Hersfeld mit insges. ca. 52 500 Spindeln, ca. 3000 Web- stühlen, ca. 70 ha Fabrikgrundbesitz. In Hamburg besitzt die Ges. ein kleineres Kontorhaus, das vermietet ist.