652 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Beteiligungen: Die Gesellschaft besitzt zwei Drittel der Anteile der „Miramar“' Handels- gesellschaft m. b. H., Hamburg, (Kap. RM. 96 000) die Eigentümerin des Kontorhaus, „Miramar“ ist, in dem sich die Geschäftsräume der Zentralverwalt. befinden. Die Ges. besitzt ferner Anteile der Rhein-Hansa-Spinnerei G. m. b. H. in Düsseldorf (Kap. RM. 5 000). –— 1931 er- warb die Ges. zusammen mit drei anderen Firmen der gleichen Industrie, die Aktienma- jorität der Braunschweigischen Aktienges. für Jute- u. Flachs-Industrie u. für diese die Aktienmajorität der Deutschen Jute-Spinnerei u. Weberei Meissen. Ferner übernahm die Ges. Aktien der N. V. Goirle'sche Jutespinnerij, Goirle/Holland. Vverbände: Die Ges. ist Mitglied der Interessen-Ges. Deutscher Jute-Industrieller. Kapital: RM. 8 000 000, davon RM. 5 000 000 St.-Akt. u. RM. 3 000 000 Vorz.-Akt. in 30 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100, diese mit 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht u. Liqu.-Vorrecht zu 106 % ausgestattet. (An eigenen Aktien verfügt die Ges. über nom. RM. 35 100.–, die im Portefeuille der Tochterges. Rhein-Hansa-Spinnerei G. m. b. H. liegen.) – Vorkriegs- kapital: M. 4 100 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1900 auf M. 6 700 000. 1901 Herabsetz. des A.-K. auf M. 4 100 000, dann erhöht bis 1923 auf M. 155 000 000 in 1500 Vorrechts-Akt. A, 148 500 St.-Akt. B u. 5000 Vorz.-Akt. C zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./11. 1924 von M. 155 000 000 auf RM. 15 100 000 in der Weise, dass der Nennwert der Vorrechts-Akt. Lit. A u. der der St.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Unter Berücksichtig. des Gesamt-Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. Lit. C mit RM. 1500 war für diese eine Gesamtzuzahl. von RM. 98 500 zu leisten. Der Nennw. der Vorz.-Akt. be- trug RM. 20. Vorrechts-Akt. Lit. A konnten in St.-Akt. Lit. B unter barer Auszahl. von RM. 50 getauscht werden. Lt. G.-V. v. 14./5. 1925 sind die Vorrechts-Akt. Lit. A in St.-Akt. Lit. B um- gewandelt. Die bisherig. Vorz.-Akt. Lit. C erhielt. die Bezeichn. Lit. A. Lit. G.-V. v. 29./6.1929 Um- wandlung der 5000 Vorz.-Akt. Lit. A zu je RM. 20 in St.-Akt. zu je RM. 100. —– Die G.-V. v. 16./12. 1930 beschloss zur Sanierung der Gesellschaft. das Kapital von RM. 15 100 000 auf RM. 5 000 000 zu reduzieren durch Einziehung von RM. 100 000 Aktien, dis sich im Besitz der Ges. befinden, u. durch Zus. leg. der übrigen Aktien im Verh. 3: 1 u. im Anschluss daran das Kapital wieder auf RM. 8 000 000 zu erhöhen durch Ausgabe von RM. 3 000 000 6 % kumulativer Vorz.-Akt. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Diese Aktien wurden von der Firma Ralli Brothers, London, übernommen. Die Einreich. der St.-Akt. zwecks Zus. leg. hatte bis 15./4. 1931 zu erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.). event. besondere Rückl., 6 % Vorz.-Div., bis zu 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagen in Hamburg, Billstedt, Harburg, Ostritz, Beuel, Mannheim, Bautzen, Leipzig-Lindenau, Hersfeld, Ullersdorf u. Egelsdorf: Grundstück u. Gebäude 8 087 000, Masch. u. Geräte 7 223 000, Patente 1, Wertp. u. Beteil. 1 336 807, Waren 2 513 342, Hyp. 415 000, Schuldner 1) 2 392 727, Kassa, Bankguth., Wechsel 215 479, (Avale 253 500). – Passiva: Vorzugsakt. 3 000 000, Stammakt. 5 000 000 R.-F. 300 000, Hyp. und langfrist. Darlehen 1) 9 875 867, Noch nicht erhob. Div. 604, Gläubiger ) 4 006 884, (Avale 253 500). Sa. RM. 22 183 356. 1) Die Forderungen und Schulden in fremder Währung sind zu den Kursen des Zeitpunktes ihrer Ent- stehung in die Bilanz aufgenommen. Gewinn- u. Verlustrechnung: Debet: Handl.-Unk. 2 092 253, Steuern 476 329, soziale Lasten 594 958, Abschr. 601 493. Sa. RM. 3 765 033. – Kredit: Rohüberschuss RM. 3 765 033. Ein aus der ungünstigen Marktlage resultierender Betriebsverlust wurde zum Teil durch Kursgewinne ausgeglichen, die sich bei der Abdeckung von Schulden in englischer Währung nach der Loslösung des Pfundes vom Goldstandard ergaben. Im übrigen wurden die Verluste aus den bei der Umstellung des Kapitals im Jahre 1930 in Voraussicht dieser Entwicklung geschaffenen stillen Reserven gedeckt, von denen ein Teil der Ges. auch weiterhin zur Verfügung bleibt. Kurs: In Hamburg: Ende 1913: 116.50 %; Ende 1925– 1930: 88.50, 90, 129, 125, 105, 17.50 %. – In Berlin: Ende 1913: 116.50 %: Ende 1925––T1930; 89.25, 85, 130, 125, 105, – %. — In Frankfurt a. M.: Ende 1913: 117.50 %; Ende 1925–1930: 90, 90, 123, 125, 106, – %. Die Notiz in Berlin, Hamburg u. Frankf. a. M. der früheren Vorrechts-Akt. Lit. A wurde 1926 wegen Umwandl. dieser Aktien in St.-Akt. Lit. B eingestellt. – Die Notiz der St.-Akt. an den genannten Börsen wurde 1931 wegen Sanierung der Ges. eingestellt. Dividenden: 1924–1931: 5, 0, 0, 6, 5, 0, 0, 0 %. Vorstand: In Hamburg: Carl Trapp (Vors. des Direktoriums), Dr. Jakob Ritter (stellv. Vors.), Dir. Dr. Wilh. Gruber; (stellv. Vors.) Harburg: stellv. Dir. Dipl.-Ing. Georg Steiner; Billstedt: Dir. Dr.-Ing. Emil Nonnenmacher; Beuel: Dir. Heinrich Gujer; Mannheim: Dir. Gustav Vick; Ostritz: stellv. Dir. Otto Müller; Hersfeld: Dir. Walter Korst. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. August Weber, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Ferd. Lincke, Hamburg: Fabrikant Alfred Blumenstein, Fabrikant Joseph Blumenstein, Berlin; Bankier Max M. Warburg, Hamburg; Präsident E. Weissenstein, Wien; Rechtsanw. Dr. W. Heymann, Konsul August Dubbers, Bremen; Fabrikant Richard Spohn, Neckarsulm; vom Betriebsrat: E. Bornemann, B. Seifert. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank sowie deren Filialen, M. M. Warburg & Co.; Berlin, Bremen, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Mann- heim, Kassel u. Hersfeld: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.