698 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Grossaktionäre: Die Ges. ist eine Tochterges. der Marschel Frank Sachs A.-G. in Chemnitz. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Debit. RM. 5000. – Passiva: A.-K. RM. 5000. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0 %. Direktion: Franz Jost, Alfred Schulze, Kurt Götze, Chemnitz. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Hans Sachs, Zschopau; Stellv. Dir. Otto Schlesinger, Wilisch- thal; Dir. Kurt Bernstein, Chemnitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Mechanische Weberei am Fichtelbach in Augsburg, Fichtelbachstr. Gegründet: 28./6. 1852. – Zweck: Betrieb einer mechan. Baumwollweberei. Fabriziert werden rohe Baumwolltücher, Kunstseidenstoffe. Besitztum: Die Fabrik umfasst 1000 Webstühle u. wird durch 170 PS Wasser u. 350 PS Dampf betrieben. — Arbeiterzahl ca. 400. Kapital: RM. 600.000 in 3000 Aktien zu RM. 200. —– Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 385 714 in 225 Aktien zu fl. 1000. Erhöht 1894 um M. 385.714; herab- gesetzt 1910 auf M. 180 000, gleichzeitig erhöht auf M. 700 000. 1920 Erhöh. um M. 800 000. Weiter erhöht 1922 um M. 2 500 000. Die G.-V. v. 2./8. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 4 000 000 auf RM. 800 000 im Verh. 5: 1 derart. dass die Aktien zu M. 1000 auf RM. 200 abgestempelt wurden. – Die G.-V. v. 29./8. 1931 (Mitteil. nach § 240 HGßh.) beschloss die Herabsetz. des A.-K. von RM. 800 000 auf RM. 40 000 sowie die Wiedererhöh. auf RM. 600 000 durch Ausgabe von RM. 560 000 neuen Aktien. Die neuen Aktien wurden unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Baumwollspinnerei am Stadtbach (Dierig-Hammersen-Konzern [Debagl., dem Hauptgläubiger der Ges.) zum Kurse von 100 % überlassen. Der Gegenwert wurde dadurch gedeckt, dass die Baumwollspinnerei am Stadtbach von ihren Forder. gegen die Mechanische Weberei am Fichtelbach einen gleich hohen Betrag mit Zs. ab 1./1. 1931 erlässt. Die Baumwollspinnerei am Stadtbach ist verpflichtet, von den neuen Aktien RM. 40 000 zum Kurse von 100 % den Inhabern der auf RM. 40 000 herabgesetzten Aktien im Verh. von 1:1 zum Bezuge anzubieten. Grossaktionäre: Die Ges. gehört zum Debag-Konzern (Deutsche Baumwoll-A.-G., Osnabrück). Anleihe: I. 4 % Prior.-Obl. von 1894 u. 1895, Stücke zu M. 1000 u. 500, aufgewertet auf RM. 150 bzw. RM. 75. Zs. 1./6. u. 1./12. Zahlst. wie bei Div. Kurs: Notiz in Augsburg 1930 eingestellt. Lt. Bek. v. März 1926 gewährt die Ges. den Altbesitzern der Anleihe eine Barabfindung von RM. 60 u. RM. 30 für je nom. M. 1000 bzw. M. 500. Die am 31./12. 1931 noch umlaufenden RM. 37 275 wurden Anfang 1932 zur Rückzahlung aufgerufen. II. RM. 300 000 Obligat: genehmigt in der G.-V. v. 29./8. 1931; die Anleihe ist hypothe- karisch sichergestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 20./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann besondere Rücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % (ab 1932: 8 %) Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grund u. Boden 58 958, Gebäude: Wohngebäude 40 091, Fabrikgebäude 195 741, Masch. u. maschin. Anlagen 602 070, Werkzeuge, Betriebs- u. Masch.-Inv. 31 111, Vorräte 358 345. Debit. 312 376, Kassa 4404, Bankguth. 27 014, Disagio 14 000, (Aval-Debit. 39 820), Verlust 24 270. – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 300 000, Schuld- scheine 37 275, Arbeiter-Sparkasse 3442, Absch.-F. 71 146, Kredit. 287 193, Bankschulden 369 309, unerhob. Div. 16, (Aval-Kredit. 39 820). Sa. RM. 1 668 381. Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln u. Schecks am 31./12. 1931: RM. 127 357. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 767 304, Abschr. 71 146. – Kredit: Fabrikat.-K. 453 5 14, Sanier.-K. 360 666, Verlust 24 270. Sa. RM. 838 450. Gesamtbezüge des Vorst. RM. 34 393, des A.-R. RM. 4250. Zur Deckung der im Berichtsjahre angefallenen Fabrikationsvyerluste wurden die bei der Sanierung geschaffene Res. von RM. 360 666 u. ausserdem noch eine im Warenlager befindliche Res. mit herangezogen. Kurs: Ende 1924–1930: 127, 127.50, 85, 126, 115, 65, – %; 1931 (30./6.): – %; in Augs- burg notiert. Dividenden: 1913: 5 %; 1924–1931: 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Dir. Walter Gruber. Prokurist: G. Rummler. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Arnold Maser; Stellv. Geh. Komm.-Rat L. Martini, Komm.-Rat Friedr. Schmid, Komm.-Rat Friedr. Moser, Augsburg; Fabrik-Dir. Dr. Josef Kais, Augsburg; Fabrikbes. Gottfried Dierig, Fabrik-Dir. Julius Graf, Langen- bielau; vom Betriebsrat: Bickel, Wunderle. Zahlstellen: Augsburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bayer. Hyp.- u. Wechselbank, Reichsbank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Ab Mitte des Jahres wurden durchgreifende Reorgani- sationsmassnahmen in Angriff genommen, so dass der Betrieb im Sept.-Okt. mit der Mehrzahl der Stühle auf Doppelschicht gebracht werden konnte. Die Beschäftigung war zuletzt als gut zu bezeichnen, jedoch haben die notwendigen Umstell. dem Betrieb noch nicht die volle Ausnützung zugelassen. Die Reorganisation hat ziemlich bedeutende Aufwend.