―― ... Chemische Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Dr. ing. h. c. Meno Lissauer, Stellv. Henry Lissauer, Rechtsanwalt Dr. Walther Rothschild, Bruno Griesmann, Köln; Dir. Osterspey, Mechernich; Leopold Iazarus, London. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank-Girokonto; Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bonn. Postscheckkonto: Köln 19 078. ― Bonn 1641. £ Marquart Beuel. H. Stodiek & Co., Akt.-Ges. in Bielefeld, Zimmerstr. 5. Gegründet: 22./5. 1902 mit Wirkung ab 1./11. 1901; eingetr. am 7./8. 1902. Übernahme der 1875 gegründeten Kommandit-Ges. H. Stodiek & Co. für M. 1 181 996. Zweck: Fortführung der unter der Firma H. Stodiek & Co. in Bielefeld betriebenen Fabrik von Kunstdünger, Schwefel- u. Salpetersäure. Besitztum: Die Grundstücke der Schwefelsäurefabrik in Löhne i. W. umfassen ein Areal von 1 ha 30 a 85 qm, wovon ca. 6532 am bebaut sind. 1905 wurde eine Dünger- fabrik in Kaarst bei Neuss mit M. 230 000 Kostenaufwand errichtet u. Anfang 1906 in. Betrieb genommen. Das Areal in Kaarst umfasst 4 ha 58 a 7 qm, wovon ca. 4530 am bebaut sind. Grösse der Bielefelder Grundstücke, welche nicht mit zur Fabrikation dienen, àã a 48 qm. Sämtl. Grundstücke sind frei von Hypoth. 1905 Anlegung eines Eisenbahn- Anschlussgeleises. Die Baulichkeiten der Ges. bestehen in der Hauptsache aus folgenden, meist massiven Gebäuden: a) in Löhne: Schwefelsäurefabrik, Kesselhaus, Kiesöfenhaus, Düngerfabrik u. zwei Arbeiterkasernen; b) in Kaarst: Kontorgebäude, Fabrik- gebäude u. eine Arbeiterkaserne. — Für die Schwefelsäurefabrik in Löhne sind ausser einem Dampfkessel eine Luftpumpe u. verschiedene Apparate, u. für die beiden Düngerfabriken in Löhne u. Kaarst Mühlen, Steinbrecher, Aufschliessmasch., Desintegratoren, Zerkleinerungs-, Sieb- u. Mischmaschinen, Hängebahnen u. Lokomobilen in Betrieb. In den beiden Fabriken in Löhne u. Kaarst werden insbes. hergestellt: Aufgeschlossener Guano, Superphosphate, sowie deren Mischungen mit Stickstoffträgern, wie schwefelsaurem Ammoniak, Chilisalpeter etc., in Löhne ausserdem noch Schwefelsäure. Beteiligungen: Die G.-V. v. 24./4. 1923 beschloss, die Aktion. an den im Besitz der Ges. befindlichen Genussscheinen (30 St.) der N. V. Hollandschen Grondstoffen Import en Export Maatschappij (Hogiem) in Amsterdam derart zu beteiligen, dass sie gegen Zahl. von M. 1000 auf jede Aktie 1100 der auf einen Genussschein entfallenden Div. er- halten. Der Anspruch der Genussscheine auf einen ev. Liquidationserlös verbleibt jedoch der Stodiek-Ges. – 1927 Beteilig. der Ges. an der Kommanditges. Chem. Kunstdüngerfabrik Carl Unbefunde & Comp. in Melle. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1905 um M. 300 000. Die a. o. G.-V. v. 24./9. 1920 beschloss Kap.-Erh. um M. 1 700 000, angeb. den alten Aktion. (13: 17) zu 100 %. Die G.-V. v. 30./12. 1924 beschloss Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 in 3000 Aktien zu RM. 500. – Lt. G.-V. v. 28./2. 1929 Vollzahl. der bis dahin nur mit 25 % einbezahlten Akt. Nr. 1301–3000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 20./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer Vergüt. von insges. RM. 5000). Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 75 810, Gebäude 249 618, Masch. u. Ein- richt. 500 341, Mobil., Utensil. u. Fahrzeuge 41 091, Kassa, Wechsel, Postscheck 29 725, Guth. bei Banken 136 693. Debit. 1 221 969, Beteilig.1) 605 907, Lagerbestände 649 431. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, ao. R.-F. 250 000, Beteil,-Berichtig.-K. 2) 198 426, Kredit. 970 951, Div. 221, Gewinn 440 988. Sa. RM. 3 510 585. 1) Der Zugang auf dem Konto Beteiligungen“ beruht auf einem Zukauf von Aktien der N. V. Holland- schen Grondstoffen Import & Export Maatschappij, Amsterdam. 2) Der durch den wirtschaftlichen Niedergang bedingten Entwertung der Beteiligungen wurde durch Schaffung eines Beteil.-Bericht.-K. unter den Passiven Rechnung getragen. Von dem Gesamtbetrage dieses Kontos waren RM. 15 021 bereits in der vorjährigen Bilanz unter den Kreditoren enthalten. Gewinn- u. verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk.1) 543 365, Abschr.2) 2287, Beteil.- Bericht.-K. 183 383, Gewinn 440 988 (davon Tant. an A.-R. u. Vorst. 48 705, Div. 120 000, Vortrag 272 282). – Kredit: Vortrag a. d. Vorjahre 238 936, Bruttogewinn aus 1931 931 087. Sa. RM. 1 170 023. ) Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates belaufen sich für das Ge. schäftsjahr 1931 auf RM. 66 705, Die Steuerzahlungen (ohne Umsatzsteuer) belaufen sich im Jahre 1931 auf RM. 242 769 und sind auf Unkosten-Konto verbucht. Die Erhöhung des Unkosten-Kontos gegenüber dem Vorjahre ist im wesentlichen durch Steuerzahlungen hervorgerufen. ) In den Abschreibungen sind Absetzungen für die Abnutzung der Werk-Anlagen in Löhne und Kaarst nicht enthalten, weil die Erhaltung dieser Anlagen gemäss den abgeschlossenen Verträgen der Betriebs- gesellschaft Chemischer Fabriken m. b. H. in Bielefeld zur Last fällt. Kurs: Ende 1913: 248 %: Ende 1925–1930: 85, 149, 138, 121.25, 102.50, 92 %; 1931 (30./6.): 85 %. Zugel. März 1906. Notiert Berlin (Nr. 1–1300). Dividenden: 1912/13: 15 % 1924–1931: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 % (Div.-Schein 30 u. 12). Aktien Nr. 1301–3000: 1924–1929: Je 4¼ %. Vorstand: Wilh. Stodiek. Prokuristen: Wilh. Stodiek jun., Gerd Stodiek.