Chemische Industrie. 723 Düsseldorf; Dr. Paul Hammerschlag, Wien; Dir. Ludwig Deutsch, Frankf. a. M.; vom Betriebsrat: E. Reifschneider, A. Horndasch. Zahlstellen: EFrankfurt a. M.: Ges.-Kasse, Dresdner Bank, Gebr. Bethmann, Metall- ges. A.-G., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Mitteld. Creditbank; Berlin: Dresdner Bank; München: Dresdner Bank, Bayerische Hypotheken- u. Wechselbank. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Eine Fülle von Ereignissen von einschneidender Bedeutung überstürzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr, besonders in seiner zweiten Hälfte. Unser laufendes Geschäft litt natürlich auch unter der ungewöhnlichen Krisis. Rücksichten auf die Unsicherheit der allgemeinen Verhältnisse veranlassten uns in vielen Fällen zur Zurückhaltung. Der in den letzten Monat unseres Geschäftsjahres fallende Währungssturz in verschiedenen Ländern bedeutete für uns einen Verlust von RM. 629 000. Unser Edelmetallgeschäft konnten wir ungefähr auf der bisherigen Höhe erhalten. Unsere Verkäufe in Rohsilber, Silberblechen u. drähten sowie in Silbersalzen waren höher als im Vorjahr. Die Entwicklung des Silberpreises erforderte für unser Silbergeschäft besondere Aufmerksamkeit. Mit der Aufnahme eigener Aktien verbanden wir von vornherein die Absicht, sie für den Erwerb des Vereins für Chemische Industrie Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. zu verwenden, dessen Vereinigung mit der HIAG wir schon seit Jahren anstrebten. Eine weitere Veranlassung zum Erwerb eigener Aktien war das Bedürfnis einer gewissen Kurspflege. Die Scheideanstalt mit ihrem grossen Kapital und dem beschränkten Markt an der Frankfurter Börse wird schwerlich ganz einer Kurspflege entraten können. Die Notverordnung erschwert uns in Zukunft leider diese nützliche Massnahme, worauf aufmerksam zu machen wir im Interesse unserer Aktionäre u. des Ansehens unserer Gesellschaft für zweckmässig halten. Radium-Chemie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M., Wiesenhüttenplatz 37. Gegründet: 10./7. 1923; eingetr. 12./11. 1923. Zweck: Vertrieb sämtl. in das Gebiet der Chemie, Physik u. Elektrotechnik fallender Gegenstände, Präparate, Masch. u. Apparate sowie die Förder. von Forschungsarbeiten auf diesen Gebieten. Kapital: RM. 50 000 in 100 Akt. zu RM. 250 u. 50 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 6 Bill. in 120 Aktien zu M. 50 Md., übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 29 /11. 1924 beschloss Umstell. von M. 6 Bill. auf RM. 25 000 in 100 Akt. zu RM. 250. Die G.-V. v. Dez. 1926 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 25 000, ausgegeben zu pari. Die Einzahlung der jungen Aktien erfolgte in der Weise, dass ein Teil der z. Zt. vorhandenen grösseren Darlehnsbeträge in die- Ges. als Sacheinlagen eingelegt wurde. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 250 A.-K. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Utensil. 2524, Kassa 985, Wechsel 1940, Postscheck 440, Debit. 40 402, Warenbestand 67 435, Verlust 7990. =– Passiva: A.-K. 50 000, Bank 11 843, Kredit. 18 624, Darlehen 41 250. Sa. RM. 121 717. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 65 361, Steuern 4009, Verlustvortrag aus dem Vorjahr 7521. – Kredit: Bruttogewinn (82 960 abz. Abschr. 14 058) 68 901, Verlust 7990. Sa. RM. 76 891. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0, 6, 5, 10, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. jur. Gustav Frhr. von Gorup. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dipl.-Ing. Sigwart Ruppel, Frankfurt a. M.; Stellv. Rechtsanw. u. Notar Dr. jur. Georg Benkard, Leipzig; Martha Palm, B.-Charlottenburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ö=, Senckenberg 31 154. Postscheckkonto: Frankf. a. M. 47 891. Freiberger Düngerabfuhr-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Freiberg i. Sa. Gegründet: 10./3. 1891. Zweck: Ausführung der Grubenräumung u. Düngerabfuhr, Ver- wertung der Abfuhrstoffe; Räumung und Reinigung der Heimschleusen-Schlammfänge; Räumung von Müll- u. Aschegruben; Betrieb von Landwirtschaft auf eigenen oder erpach- teten Grundstücken; Erwerb u. Veräusserung von Grundbesitz. Lt. G.-V. v. 6./7. 1921 auch Betrieb des Fuhrgewerbes, Handel mit Kohlen und anderen Gegenständen aller Art. Mit der Stadt Freiberg besteht ein Räumungsvertrag mit jährl. Kündigung. Besitztum: An Grundbesitz gehören der Ges. 14.8 ha mit den dazugehörigen landwirt- schaftlichen Gebäuden sowie einigen gewerblichen An- u. Einbauten. Ausserdem bewirt- schaftet die Ges. noch 16.5 ha Pachtfelder. An sonstigem Grundbesitz sind vorhanden zwei Sammelbehälter von 2400 u. 800 cbm Fassungsraum. Ersterer ist in Freiberger, letzterer Lossnitzer Flur. Verbände: Im Interesse ihres Kohlenhandels ist die Ges. Mitgl. der Freiberger Kohlen- händler-Vereinigung. Beteiligung: Die Ges. ist bei der Freiberger Kreditbank e. G. m. b. H. mit RM. 600 Geschäftsanteil beteiligt. 46*