Chemische Industrie. 725 „Allemann“ Zündwarenfabriken, Aktiengesellschaft in Grafenwiesen (Bayer. Wald). Gegründet: 20./9. 1930 mit Wirk. ab 1./1. 1930; eingetr. 23./9. 1930. Gründer: „Mai- linger Zündwaren-G. m. b. H * in Mailing, „Industriegesellschaft für Holzwaren, G. m. b. H.“ in Regensburg, ,Robert Schuster, G. m. b. H.“ in Olbernhau, Rechtsanw. Dr. Ernst Höpler, Verwaltungsrat Dr. Peter Engelhardt, Wien, Die drei vorgenannten Ges. m. b. H. bringen ihre bisher. Betriebe mit Aktiven u. Passiven in die Ges. ein u. erhalten dafür Aktien zu nom. RM. 200 000 (Mailinger Zündwaren G. m. b. H.), RM. 20 000 (Industrieges. für Holz- waren G. m. b. H.) bzw. RM. 890 000 (Robert Schuster G. m. b. H.). – Zweigniederlass. in Olbernhau i. Erzgeb. u. Mailing b. Ingolstadt. Zweck: Übernahme u. Fortführung der unter den Firmen Robert Schuster, G. m. b. H. in Olbernhau i. Erzgeb. u. Mailinger Zündwaren-G. m. b. H. in Mailing b. Ingolstadt u. Grafenwiesen im Bayer. Wald betriebenen Zündholzfabriken, die Übernahme der Industrie- gesellschaft für Holzwaren, G. m. b. H. in Regensburg u. der Betrieb der von diesen Gesell- schaften ausgeübten Geschäftszweige. Zweck der Ges. ist auch die Pachtung oder Erwerbung von Beteiligungsziffern im Sinne des Zündwarenmonopolgesetzes sowie die Pachtung oder Erwerbung von Zündholzfabriken u. die Beteiligung an solchen oder ähnlichen Unter- nehmungen. Kapital: RM. 1 500 000 in 1500 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grund 18 832, Gebäude 279 812, Masch. 711 175, Geräte 41 174, Wagen u. Pferde 6390, Büroeinricht. 4763, Beteilig. 16 100, Konzession 1 117 751, Material u. Fertigware 67 613, Kassa u. Postscheck 976, Schuldner 116 300, transit. Debit. 6324, Deutsche Zündwaren-Monopolges., Passivsaldoanteilausgleichs-K. 127 522, Verlust (Vor. trag 46 036 abz. Gewinn 1931 1635) 44 401. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Wertvermind.-F. auf Anl. 139 669, auf Konzess. 111 775, Gläubiger 566 434, Zündholzsteuer 113 737, Deutsche Zündwaren-Monopolges. Passivsaldoanteil 127 522. Sa. RM. 2 559 138. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1930 46 036, Gehälter 52 545, Allg. Unk. inkl. Versich. usw. 35 968, Zs. 49 429, soz. Lasten 11 721, Steuern u. Gebühren 18 259. Zündholzsteuer 337 960, Abschr. auf Anlagen 73 596, do. auf Konzess. 55 887. – Kredit: Bruttoerlös 637 003, Verlust (Vortrag 46 036 abz. Gewinn 1931 1635) 44 401. Sa. RM. 681 405. Dividenden: 1930–1931: 0. 0 %. Vorstand: Dr. Peter Engelhart, Wien. Prokurist: Anton Gerstl, Grafenwiesen. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Ernst Höpler, Wien; Rechtsanw. Dr. Otto Rosenberg, Nürnberg; Georg Schuster, Olbernhau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Caesar u. Loretz, Akt.-Ges. in Liqu., Halle a. S., Merseburger Strasse. Das Unternehmen ist lt. G.-V. v. 28./12. 1926 als Ganzes an die Vorbesitzer zurück- verkauft zu einem Preise, der die Zahlung von 25 % auf das RM. 2 000 000 betragende A.-K. an die Aktionäre im Laufe von 4 Jahren ermöglicht. Die beiden ersten Raten sind 1929 und 1930 mit je 6¼ % bereits ausgeschüttet (Zahlstellen: Dresdner Bank, Filiale Halle a. S.). Inzwischen hat das Finanzamt entgegen seiner früheren Beurteilung eine nachträgliche Umsatzsteuerforder. auf den Verkauf des Gesamtunternehmens an die Kommanditgesellschaft Caesar & Loretz, die jetzt die Geschäfte weiterführt, gestellt. Die Liquidatoren haben dagegen Einspruch erhoben. Daraufhin hat das Finanzamt die Aus- zahlung der weiteren Liquidationsraten an die Aktionäre gesperrt (in Betracht kommen noch zwei Raten von je 6 %). Die Streitfrage soll im Prozesswege geklärt werden. –— Liquidatoren: Carl u. Rudolf Caesar in Schkopau. Das Geschäft (Bearbeitung medizin. Drogen, Herstellung pharmazeutischer Präparate, besonders für den Apothekerbedarf, Her- stellung von Grundstoffen für die Getränkeindustrie u. Grosshandel) wird als Kommandit- gesellschaft unter der Firma Caesar & Loretz fortgeführt. Kapital: RM. 2 000 000. Urspr. M. 9 000 000. Erhöht 1923 um M. 56 000 000. Kapital- Umstell. lt. G.-V. v. 15./8. 1924 von M. 65 000 000 unter Einzieh. von M. 10 000 000 Verwert.- Aktien u. M. 15 000 000 Schutz-Akt., mithin von M. 40 000 000 auf RM. 2 000 000. Liquidationsbilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Caesar & Loretz Kommanditges., Forder. aus Verkauf der Aktiven u. Passiven (RM. 500 000, ab: Verteilung des Erloses auf Aktien im Eigentum der Käuferin 1 554 250 = 25 % RMI. 388 487, do. auf Aktien im Eigentum anderer Aktion., ausgezahlte I. u. II. Rate RM. 53 884, do. Rest auf die I. u. II. Rate zur Verfügung der Berechtigten bei den Hinterlegungsstellen RM. 1871) RM. 55 756. –— Passiva: A.-K. RM. (2 000 000, ab: eig. Vorratsaktien der Ges. RM. 214 750, eig. Aktien der Käuferin 1 339 200, verteilte I. u. II. Rate 55 756, Verlust 334 537 = zus. RM. 1 944 243) RM. 55 766. Kurs: Ende 1925–1930: 9, 10, 9, 10, 11, 5 %; 1931 (30./6.): 4 %. Freiverkehr Halle a. S. Dividenden: 1923–1925: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Erich Loose, Stellv. Kaufm. Julius Ritter, Halle a. S.; Dr. phil. Walther Vetter, Breslau.