Chemische Industrie. 729 Besitztum: Gesamtanlagen der Ges.: Die Fabriken in der Schlossstr. 5–16, hauptsächlich der Erzeug. von Leinöl u. Palmkernöl dienend, die Fabrik am Lauenbrucher Nr. 25, in welcher hauptsächlich Kokosöl fabriziert wird, die auf der Zitadelle Schlossbezirk 6 u. am Dampf- schiffsweg belegenen Fabriken, in welcheni in der Hauptsache die Fabrikation von Soyaöl mittels Extraktion betrieben wird. Auf dem gleichen Grundst. befindet sich auch die der Ges. gehörige Benzinfabrik, sowie einige kleinere Nebenbetrieben dienende Fabriken (Fettsäure-Fabrik). Zu den Werken gehören Fetthärt.-, Fettspalt.- u. Fettsäure-Destillationsanlagen sowie umfangreiche Raffinationsanlagen für die Erzeug. von Speiseölen u. Speisefetten. Die der Ges. gehörigen Grundst., auf welchen sich die vorbezeichn. Fabrikanlagen befinden, umfassen ein Gesamtareal von 280 380 qm. – Die Fabrikgrundst. haben sämtl. Wasserfront, so dass sowohl die Kohlen, als auch die zur Verarbeit. gelangenden Rohstoffe auf dem Wasserwege herangeschafft werden können. Ebenso finden auch die meisten Versend. per Wasser statt. Die Fabriken sind unter- einander auf dem Land- u. Wasserwege bequem verbunden. An Rohmaterial. werden haupt- sächlich Leinsaat der verschied. Provenienz, Palmkerne, Copra, Erdnüsse, Raps u. Rübsen, Soyabohnen, Sesamsaat u. Baumwollsaat verarbeitet. Die zum Betriebe erforderl. Kraft wird von 13 Maschinen von zus. 5200 PS geliefert, welche 163 Pressen u. 17 Extrakteure mit dazu- gehörigen Nebenapparaten antreiben. Gegenwärtig durchschnittlich 250 Beamte u. 1500 Arb.; die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 2000 t Rohware (Olfrüchte) pro Tag zu 24 Stunden gerechnet. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. RM. 600 000 Anteile der Baumwollsaatöl-Fabrik Thörl G. m. b. H. in Harburg a./E. (St.-Kap. GM. 2 000 000). Die Fabrikat.-Anl. dieser Firma, die kein eigenes Verkaufsgeschäft betreibt, werden für Lohnverarbeitungsaufträge in An- spruch genommen. Mit der Bremen-Besigheimer Ölfabriken besteht eine Verbind. für gemeinsame Hand- habung des Verkaufsgeschäfts. Kapital: RM. 14 000 000 in 13 450 Akt. zu RM. 1000, 1187 Akt. zu RM. 300 u. 9695 Akt. zu RM. 20. Urspr. A.-K. M. 10 500 000 (Vorkriegskapital) in 10 500 Akt. zu M. 1000. Erh. lt. a. o. G.-V. v. „ 1922 um M. 31 500 000 in 31 500 Aktien zu M. 1000, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:3 zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 1./12. 1922 um M. 158 000 000 in 58 000 Akt. zu M. 1000, 20 000 Akt. zu M. 5000. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Deutsche Bank, Berlin) zu 250 %, davon M. 126 000 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:3 zu 300 %, restl. M. 32 000 000 einer der Ges. nahesteh. Gruppe gleichfalls zu 300 %, überlassen. Lt. a. o. G.-V. v. 19./12. 1924 Umstell. von M. 200 000 000 auf RM. 14 000 000 (100: 7) in 120 000 Akt. zu RM. 50, 20 000 Akt. zu RM. 300 u. 100 000 Akt. zu RM. 20. Die G.-V. v. 9./4. 1927 beschloss Umtausch der Aktienurkunden zu RM. 20, 50 u. 300 in Aktien- urkunden zu RM. 1000. Grossaktionäre: Jurgens van den Bergh-Konzern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 22./3. Stimmrecht: Je RM. 10 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (12 430 001): Grundst. 1 879 000 Gebäude 3 684 000, Masch. u. maschinelle Anl. 6 736 000, Mobil. u. Utensil. 131 001, Beteil. 600 000, Wertp.) 60 895, Umlaufsvermögen (16 897 180): Vorräte 7 209 669, geleist. Anzahl. 493 058, Forder. aus Warenliefer. u. aus den Verkehr mit Konzerngesellschaften 6928 939, Wechsel u. Schecks 590 283, Kassa, Postscheckguth. u. andere Bankguth. 1 675 231, Posten die der Rechnungsabgrenzung dienen (Vorauszahlungen) 662 203, (Bürgschaften 65 000). Passiva: A.-K. 14 000 000, R.-F. 1 300 000, Verbindlichk.: Verbindlichk. aus Rohwaren- bezug u. aus Leist. einschl. Verrechn.-K. mit befreundeten Firmen 13 310 003, Komm.-Rat Friedrich Thörl-Stiftung 256 125, Arbeiter-Wohlf.-F. 145 239, Posten, die der Rechn.- -Abgrenz. dienen (noch zu zahl. Beträge) 775 849, Gewinn 863 063, (Bürgsch. 65 000). Sa. RM. 30 650 279. 1) Bei der Position Wertp. in Höhe von RM. 60 895 handelt es sich um eine 6 % ige Reichsschuldbuch- Eintragung als Entschädig. für den Vorkriegsbesitz in Russland, sowie um einen mässigen Aktienbesitz einer befreundeten Gesellschaft. Die Verbindlichkeiten aus der Ausstellung u. Girierung von wechseln beliefen sich am 31./12. 1930 auf RM. 273 884. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter) 3 809 963, soziale Abgaben 335 438, Steuern 587 614, Abschr. auf Anl. 1 365 897, Netto-Uberschuss 863 063, (davon R.-F. 35 000, an Komm.-Rat Friedrich Thörl-Stift. 10 000, an Arbeiterwohlf.-F. 10 000, Div. 700 000, Vortrag 108 063). – Kredit: Vortrag aus 1930 239 175, Erträgnisse, nach Abzug der Auf- wend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 6 722 800. Sa. RM. 6 961 975. 1) Darunter Vergütung an Vorst. u. A.-R. RM. 144 833. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 234.50 %; Ende 1925–1930: 39.50, 106, 101 , 100, 87, 59 %; 1931 (30./6.): 38.50 %. In Hamburg: Ende 1925–1930: 40, 105, 101, 100, 85, 57 %; 1931 (30./6.): 41 %. – Auch in Hannover notiert. Eingeführt in Berlin am 31. 10. 1908 (erster Kurs: 173 %). Bfszel gen 1913/14: 12 % 1924–1931: 0, 4, 6, 6, 6, 6, 0, 5 % (Div.-Schein 7 bzw. 25). Vorstand: Robert Neef, Heinrich Hille, Julius Koch. Prokuristen: Herm. Bandhold, Dr. Herm. Baumgarten, Otto Denicke, Otto Meinberg, Rich. Schmalz, Dr. Friedr. Schraud, Walter Schultze. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington- Herkmaßz Stellv. Dir. Albrecht Volland, Berlin; R. G. Jurgens, Altona Bahrenfeld; Dir. Ferdinand Schraud, B.-Zehlendorf.