734 Chemische Industrie. Leipzig, Ladestr. 5. — München: Edwin Haug, München, Edlingerstr. 13. – Italien: M. Dobrin, Mailand, Via Broletto 48. – Schweiz: J. Pommé, Olten, Reiserstr. 115. – Belgien: Anton Longerstaey & Co., Antwerpen, De Pretstraat 77. – Holland: Hofmann & Volkers, Amsterdam, Heerengracht 407. — Rumänien: Albert Kellner, Careii- Mari-Nagykaroly. – Schweden: Johan Nordström, Malmö. – Norwegen: K. N. Schlosser Moller, Nidaros. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Infolge der allgemein rückläufigen Wirtschaftslage hat sich die Lage auf dem Farbenmarkte weiterhin verschlechtert. Der Inland-Absatz ging ständig zurück; der Ausland-Absatz in geringerem Masse. Die Preise sanken seit der Preissenkungsaktion der Regierung im jquli 1930 weiterhin, u. heftigste Konkurrenzkämpfe schmälerten den Gewinn. Um schon frühzeitig einen Ausgleich zu schaffen, wurde der Lage entsprechend starker Abbau von Unkosten vorgenommen, Viele Posten des Unkosten- kontos konnten dem Umsatzrückgang nicht angepasst werden, da neben den starren Tarifen Staat u. Kommune ihre Ansprüche nicht verminderten. Sachtleben Akt.-Ges. für Bergbau u. chemische Industrie, Köln, Eintrachtstr. 163/171. Gegründet: 21./10. 1926, mit Wirk. ab 1./1. 1926; eingetr. 12./11. 1926. Zweigniederlass. in wolfach i. B. unter der Firma Sachtleben A.-G. für Bergbau u. chem. Industrie Zweigstelle vorm. Schwarzwälder Barytwerke Schulte & Co.; weitere Zweigstellen in Meggen u. Homberg. Zweck: Fortführ. der Betriebe der Gewerkschaften Sachtleben u. Sicilia in Köln, über- haupt der Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken u. Metallhütten, ferner Vertrieb von Bergwerksprodukten, chemischen Erzeugnissen u. Metallen. Entwicklung: Die Ges. ist hervorgegangen aus der Gewerkschaft Sachtleben, Köln, u. der Gewerkschaft Sicilia, Köln. Lt. G.-V. v. 15./11. 1927 Fusion mit der Harkortsche Berg- werke und Chemische Fabriken A.-G., Gotha. Die chemischen Produktionsstätten der Harkort- sche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. wurden sämtlich stillgelegt u. veräussert. Der Harkortsche Meggener Bergwerksbesitz wurde den Meggener Bergwerken einverleibt. Die in der gleichen G.-V. beschlossene Kapitalserhöhung um RM. 3 000 000 ist mit RM. 500 000 durch geführt worden, wovon RM. 479 500 notwendig waren, die Aktien u. Genussscheine der Harkortsche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Sachtleben-Aktien umzutauschen. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Betriebsanlagen: I. Bergwerksbetriebe: a) Meggen a. d. Lenne. Die Ges. verfügt in Meggen a. d. Lenne über ein Bergwerkseigen- tum bestehend aus 325 Grubenfeldern mit 2 Tages- u. 2 Blindschächten sowie 3 Haupt- förderstollen, die auf Schwefelkies, Eisen-, Zink,, Blei- u. Kupfererz verliehen sind. Der Schwefelkiesbergbau erstreckt sich zur Zeit auf 11 Hauptfelder, die in einem Gesamt- flächenraum von etwa 385 ha gelegen sind. Der Grubenbesitz der Ges. beträgt hier 235 ha, wovon ca. 127 ha Schwerspat enthalten u. 3 ha bebaut sind. Abgebaut werden Schwefel- kies u. Schwerspat. An Kraftanlagen u. Maschinen sind vorhanden: Eine Drehstromkraft- Zentrale mit 850 kW installierter Leistung mit Oberlandanschluss zur Übernahme von 1000 kW zum Betriebe von 4 Fördermaschinen, 3 Wasserhaltungsanlagen, 6 Kompressoren (230 cbm/min), Zerkleinerungs- u. Aufbereitungsmaschinen für 85/140 t stdl. u. Transport- anlagen mit Nebenbetrieben. Jahreskraftbedarf ca 2.5 Millionen k W-Stunden; ausserdem 4 Dampflokomotiven u. 24 Benzollokomotiven. Die Belegschaft besteht z. Zt. aus 38 kauf- männischen u. technischen Beamten u. 875 Arbeitern. Die aus diesen Bergwerken gewon- nenen Produkte bilden die Hauptgrundlage für die Fabrikation in den chemischen Fabriken u. gewährleisten für lange Jahre eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen. — b) Wol- fach i. B. Der Grundbesitz der in Wolfach i. B. durch 3 Stollen betriebenen Schwerspat- grube umfasst ca. 91 ha, wovon ca. 0,45 ha bebaut sind. Die Schwerspatgrube wird ohne Kraftmaschinen betrieben; die Mühle durch Wasser- kraft mit 2 Turbinen ca. 250 PS. Beschäftigt werden hier z. Zt. 5 Beamte u. 75 Arbeiter. II. Chemische Fabriken. Die Gesellschaft betreibt in Homburg a. Niederrhein und in Schöningen i. Braunschweig chemische Fabriken, in denen hauptsächlich Lithopone (Schwefelzink) und Blanc-fixe (Baryweiss) hergestellt wird. a) Homberg. Der Grund- besitz dieses Werkes umfasst 17 ha, von denen 4 ha bebaut sind. Produktion 1925–1927: Lithopone 15 141, 13 959, 18 182 t, Blanc-fixe 5709, 5160, 5902 t. Es sind folgende Kraft- maschinen vorhanden: 9 Dampfkessel von je 8–9 Atm., 2 Dampfmaschinen zusammen 260 PS, 87 Motore mit zusammen 1553 PS, 11 Kompressoren, 79 Filterpressen, 2 Eokomotiven für Normalspur, 3 Lokomotiven für Schmalspur, 3 fahrbare Dampfkräne, 3 komplette Verladeeinrichtungen am Rheinufer mit Portalkran usw., 8 mechanische Röstöfen, 4 Generatoren, 7 Glüh- u. Trockentrommeln, Hochspannungsanlage mit 7 Trasformatoren, 1 Wasserturm, komplette Fassfabrik mit Trockenanlage, mechan. Werkstätten und Schreinerei mit 22 Hilfsmaschinen. Das Werk gibt z. Zt. 58 kaufmännischen und technischen Beamten und 689 Arbeitern Beschäftigung. b) Schöningen. Der Grund- besitz dieses Werks umfasst 4 ha, 79 a, 17 qm; die bebaute Fläche beträgt 0.63 ha Es sind folgende Kraftmaschinen vorhanden: 2 Dampfkessel von je 8 Atm., 29 Motore mit zus. 531 PS., 4 Kompressoren, 18 Filterpressen, 2 fahrt are Dampfkräne u. 1 mechan. Röstofen. Das Werk gibt z. Zt. 14 kaufmännischen u. technischen Beamten u. 124 Arbeitern Beschäftigung.