Chemische Industrie. Öt Riesaer Dünger-Abfuhr-Actien-Gesellschaft in Riesa. Gegründet: 1892. Zweck: Räumung, Abfuhr u. Verwert. von Dünger u. Abfallstoffen. Kapital: RM. 7200 in 120 Namen-Akt. zu RM. 60. Urspr. M. 24 000 (Vorkriegskapital) in 120 Nam.-Aktien zu M. 200, eingez. mit 50 %; umgestellt lt. G.-V. v. 27./3. 1925 auf RM. 7200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa 2288, Bankguth. Riesaer Bank (Ern.-F.) 2255, Wagen u. Masch. 4800, Inv. 1, Debit. 850, Bau 2300 Eff. 1. – Passiva: A.-K. 7200, Rück- lage 1473, Ern.-F. 2255, Steuerkontorücklage 300, Debitorenrücklage 100, Gewinn 1167. Sa. RM. 12 495. Dividenden: 1912: 10 %; 1924–1931: 12, 12, 12, %?, 80 Direktion: Oskar Möbius; Stellv. W. Becher. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. G. Thomas, Herm. Göhl, Oskar Hantusch, Cl. Aurich, Riesa. Zahlstelle: Riesa: H. Oskar Möbius. Bauer & Schönenberger Akt.-Ges. in Schnellingen bei Haslach im Kinzigtal. Gegründet: 1893 als off. Handelsges., A.-G. seit 1921 (unter Übernahme des Aktien- mantels der Firma A.-G. für Industrie u. Handel aller Art frühere Firma Kunstwollfabrik A.-G., Haslach)). Zweck: Herstell. von Zündhölzern, Schnittwaren, auch Betrieb einer elektr. Überland- zentrale. Kapital: RM. 300 000 in 300 Aktien zu RM. 1000, begeben zu 100 %. 1925 Umstell. auf unverändert RM. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Anlagewerte 503 081, Eff. 4900, Aussenstände 125 912, Warenvorräte 64 190, flüssige Mittel 17 882, Hyp.-Aufwert. 64 651, Verlust (Verlustvortrag aus 1929 85 – Verlust in 1930 65 797) 65 882. – Passiva: A.-K. 300 000, Geschäftsschulden 446 966, Hyp.-Aufwert. 64 651, Abschr. 34 881. Sa. RM. 846 498. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1929 85, Abschr. 34 881, Aufwände 393 484. – Kredit: Bruttogewinn 362 568, Verlust (Verlustvortrag aus 1929 85 ― Verlust in 1930 65 797) 65 882. Sa. RM. 428 450. Dividenden: 1924–1930: , 0, 0, 0, 0 0, 93― Vorstand: Adolf Bauer. Aufsichtsrat: Vors. Frau Anton Bauer, Frl. Emma Schönenberger, Schnellingen; Dr. Bussjäger, Wolfach; Ph. Wagner, Dietesheim a. Main. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 0* „Union“, Fabrik chemischer Produkte in Stettin, Königsplatz 19. Gegründet: 28./11.1872; eingetr. 23./10. 1874. – Zweigniederlassungen in Königsberg i. Pr. u. Memel. — Fabriken in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin, Stettin, Grabow bei Stettin, Heiligensee bei Berlin, Memel. Zweck: 1. Fabrikation chem. Produkte aller Art. 2. Errichtung, Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Veräusserung u. d. Betrieb von Unternehmungen der chem. Industrie u. der Bergwerks- u. Hüttenindustrie des In- u. Auslandes sowie von Fabriken u. Anlagen, welche zur Erreichung dieser Ziele dienen oder zu diesen in Beziehung stehen. Auch die Beteil. an allen derartigen Unternehm. ist zulässig. 3. Ein- u. Verkauf aller bei derartigen Unternehm. gewonnenen Erzeugnisse. 4. Erwerb. u. Verwert. von gewerbl. Schutzrechten auf dem Gebiete von Unternehm., die nach Ziffer 1–3 in Betracht kommen. Die Ges. stellt hauptsächlich Schwefelsäure, Superphosphat, Ammoniak-Superphosphat, Kali-Ammoniak- Superphosphat u. Kieselfluorsalze her. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schaefer in Magdeburg u. die Schwefelsäurefabrik in Glienken bei Stettin u. verlegte 1874 ihren Sitz nach Stettin. 1882 erbaute die Union ein zweites Säuresystem. 1889 erwarb sie die Fabrik A. Scharffenorth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin u. 1891 die Knochenmehl- u. Leimfabrik H. Roeh in Dammkrug bei Konigsberg (Pr.). 1892 baute sie eine Doppelsuperphosphatfabrik in Glienken u. ein drittes Säuresystem. In den folgenden Jahren wurden weitere Säuresysteme u. Superphosphatfabriken errichtet. 1913 übernahm die Ges. die seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee. 1928 wurde die seit 1914 stillgelegte Fabrik in Memel wieder in Betrieb genommen. Im April 1930 wurde eine nach neuesten Erfahrungen eingerichtete Schwefel- säurefabrik in Betrieb genommen. Besitztum: Grundstücke in Stolzenhagen-Kratzwieck (164 111 qm gross, davon. I1d. 65 000 qm überbaut), Stettin-Grabow (34 295 qm gross, rd. 20 000 am überbaut), Heiligensee bei Berlin (76 671 qm gross, rd. 16 000 qm überbaut), u. in Memel (198 108 qm gross, rd. 25 000 am überbaut). Auf diesen Grundstücken befinden sich verschiedene Schwefelsäure-