$ 766 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Vorstand: Josef Forgäcs, Berlin; Eugen Lendholt, Krappitz. Prokuristen: P. Joppig, H. Michael. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Philibert Brand, Zeitungsverleger Dr. Wolfgang Huck, Dir. Fritz Hartmann, Bank-Dir. Dr. Alfred Mosler, Berlin; Geh. Baurat Prof. Friedr. Müller, Darmstadt; Bankier Martin Weis, Frankf. a. M.; vom Betriebsrat: Max Müller, Peter Hertel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank u. deren Fil.; Frankfurt a. M.: Weis, Beer & Co. E. Sprick, Papier- u. Wellpappenwerke, Akt-Ges. in Bielefeld, Hanfstr. 335. Gegründet: 3./2. 1923; eingetr. 24./2. 1923. Zweck: Grosshandel mit Packpapieren, Pappen u. sonst. Papieren, Herstell. von Well- pappen u. Kartonnagen sowie Vornahme von Handelsgeschäften jegl. Art, insbes. Fortführ. des unter der früh. off. Handelsges. E. Sprick betriebenen Unternehmens. Kapital: RM. 360 000 in 1000 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. zu je RM. 300. Urspr. M. 12 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 Umstell. auf RM. 360 000 (100: 3) in 1000 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. zu je RM. 300. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 115 000, Fabrikgeb. 40 000, Masch. u. Anl. 15 000, Inv. 1, Fuhrpark 1, Kasse, Wechsel, Barguth. 58 527, Debit. 207 768, Warenvorräte 123 293. – Passiva: Stammakt. 300 000, Vorzugsakt. 60 000, R.-F. 36 000 Spez.-R.-F. 37 500, Steuerrückl. 6000, Delkr.-Rückl. 17 300, Verpflicht. 67 350, Reingewinn: Vortrag aus 1930 1720, Gewinn 1931 33 720. Sa. RM. 559 590. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 178 679, Steuern 46 931, Delkr. 13 823, Abschr. 18 999, Gewinn-Vortrag aus 1930 1720, Gewinn 1931 33 720. – Kredit: Ge- winnvortrag aus 1930 1720, Fabrikat.-Uberschuss 287 174, Zs. u. Abz. 4979. Sa. RM. 293 873. Dividenden: 1924–1931: 10, 12, 12, 12, 12, 10, ?, 2 %. Direktion: Friedrich Heinrich Schröder, Heinz Schröder jr. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Bruno Potthast, Köln; Salinendir. Karl Hunecke, Bad Rothenfelde; Frau Josefa Sprick, Bielefeld. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Papierfabrik Grossenhain Aktiengesellschaft in Grossenhain i. Sa. Gegründet: 8./11. 1920; eingetr. 15./11. 1920. Sitz bis 20./6. 1927 in Freiberg i. Sa. Firma lautete bis 27./4. 1928: Muldentalwerke Akt.-Ges. Zweck: Erzeugung von Papier u. Pappen aller Art sowie der Handel mit diesen Erzeugnissen; Erricht., Erwerb, Pachtung von Papier-, Pappen-, Holzstofffabriken oder ähnlichen Betrieben sowie die Beteil. an gleichartigen Unternehmungen. Die Verarbeit. von Schilf ist ganz eingestellt worden. Besitztum: Das Fabrikgelände in Grossenhain i. Sa., der frühere Flugplatz, von dem auch noch die Wache, Kaserne, Autohalle u. Werft nach zweckentspr. Umbauten direkte Verwendung finden konnten, umfasst 100 040 qam, die von der Stadt käuflich erworben worden sind. Davon sind 12 050 qm bebaut mit etwa 88 000 am umbauten Raumes. Die Werkanlagen, in Eisenbeton ausgeführt, mit den neuesten Maschinen ausgestattet, haben alle Vorzüge der fortgeschrittenen Technik aufzuweisen u. gehören zu den modernsten der Papierverarbeit. Eine eigene Kraftanlage mit einem neuzeitlich eingerichteten Kessel- haus mit 5 Steilrohrkesseln versorgt das Werk mit Kraft. Die Kesselbeschickung erfolgt automatisch durch Waggonkipper, Elevatoren u. Förderbänder in Verbindung mit Hoch- bunkern. Auch die Entaschung erfolgt automatisch. Als Kraftduellen dienen 2 Dampfmasch. mit zus. ca. 280 Ps u. 1 Dampfturbine von 1700 PS. Die fehlende Kraftmenge wird durch Bezug von Fremdstrom gedeckt. Das zur Fabrikation erforderl. Wasser wird durch ein Wasser- werk der Röder entnommen u. in einer grossen, aus mehreren Becken besteh. Wasserkläre geklärt; das Abwasser wird zwecks Wiederverwendung in 4 Faserfangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteichanlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufliessen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschluss- gleis wird das Rohmaterial, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Auf einem Stetig- u. einem Pressenschleifer wird der Holzstoff hergestellt und zwar täglich ca. 26–28 t lufttrocken gedacht. Der Stoff wird nur eingedickt u. automatisch den Stoff- mischmasch. zugeteilt. Es sind vorhanden 3 grosse Kollergänge, 3 Wurster, 7 Holländer, 3 Bütten für die Papiermasch. u. 7 Bütten für die Kartonmaschine. Die Papiermaschine fertigt maschinenglatt weiss Rotationsdruck im Gewicht von 50 g/am. Die Tagesproduktion beträgt durchschnittlich 35–40 t. Auf der Kartonmasch. werden alle gängigen Karton- sorten, wie Duplex- u. Triplexkarton, Chromoersatz- u. Graukarton im Gewicht von 250 bis ca. 900 g hergestellt. Die Produktion beträgt durchschnittlich 25–30 t im 24 Stunden. Die Fabrikanlage in Freiberg wurde 1926 stillgelegt u. Mitte 1928 verkauft.