Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Grossaktionäre: Ein grosser Teil des A.-K. ist im Besitz des Wicking-Konzerns u. der Ruberoid-Werke in Hamburg. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundstück, Gebäude, Masch. u. Einricht. 2 360 895, Kassa 3825, Wechsel 8140, Bankguth. 46 554, Schuldner 558 288, Beteilig. 4545, Roh-, Betriebs- materialien u. Fertigfabrikate 182 265, Verlust (Vortrag v. 1./7. 1930 450 019 £2 Verlust 1930/31 33 780) 483 800, (Avale 20 000). — Passiva: A.-K. 2 080 000, gesetzl. Rückl. 125 000, Gläubiger 1398 506, Delkr. 44 807, (Avale 20 000). Sa. RM. 3 648 314. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Steuern u. Abgaben 177 105, Abschr. 120 000. Delkr. 2780. – Kredit: Betriebsüberschuss 266 105, Verlust in 1930/31 33 780. Sa. RM. 299 885. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0, 0, 0, 8, 8, 0, 0 %. Direktion: Kurt Schulte, Düsseldorf; Dipl.-Kaufm. Karl Wagner, Düsseldorf-Obercassel. Prokuristen: C. Müller, G. Andrews. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Clemens Lammers, Berlin; Stellv. Dr. h. c. R. ten Hompel, Münster; Gen.-Dir. Hans Rinderknecht, München; R. O. Meyer, Dr. Albert Cohen, Hamburg; Karl Schulte, Meererbusch; Gen.-Dir. Wilh. Wichtrich, Düsseldorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Holzstoff- und Papierfabriken Akt-Ges. Sitz in Niederschlema i. Sa. Gegründet: 12./8. 1871; eingetr. 25./11. 1871. Firma bis 21./6. 1924: Hoklzstoff- u. Papier- fabrik zu Schlema bei Schneeberg, dann wie oben. Zweck: Herstell. von Holzstoff, Papier u ähnl. Waren, der Betrieb aller damit zus häng. Handelsgeschäfte, Beteil. bei and. Unternehm. sowie die Errichtung von Zweigniederlass. Es werden hergestellt Rohpapiere u. Kartons für die Chromo- u. Buntpapier-Industrie, bessere Werk- u. Offset-Druckpapiere, Zeichen- Beklebepapiere, Bilderbuchpapiere u. Chromoersatz- kartons, ein- u. zweiseitig gedeckt. Die Hoklzstoff-Erzeugung ist lediglich zur Deckung des eigenen Bedarfes bestimmt. Im März 1924 erfolgte der Erwerb der Holzstoff- u. Papierfabrik C. F. Leonhardt, Niederschlema, deren Anlagen unter der Bezeichnung Werk II (Leonhardtwerk) weiter- geführt werden. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 61.38 ha, wovon ca. 2 ha bebaut sind. Die Fabrikationsanlagen zerfallen in das Sog. Werk I (Stammwerk) u. das sog. Werk II (Leonhardtwerk), denen 5 Holzschleifereien angeschlossen sind. Ausserdem sind 29 Wohn- häuser für Beamte u. Arbeiter vorhanden. Die sämtlich massiven Baulichkeiten bestehen bei dem Werk I aus zwei Papiermaschinenhäusern mit je zwei Papiermaschinen, einem grossen Holländergebäude, einem Werkstattgebäude mit Kraftzentrale, einem Kesselhaus mit 5 Dampfkesseln, einer Kohlenbunkeranlage u. mehreren Lagergebäuden. Als Kraft- quelle stehen 1700 PS Wasser u. 3700 Ps Dampf zur Verfüg. Die Wasserkraft ist noch ausbaufähig. Die Papierfabrik Werk I mit angeschlossener Hoklzschleiferei III besitzt 2 Dampfturbinen von Zzus. 2750 KW. Eine dieser Turbinen dient als Reserve. Die ebenfalls sämtlich massiven Fabrikationsgebäude des Werk II sind unmittelbar an der Eisenbahnstation Niederschlema gelegen u. setzen sich ähnlich wie beim Werk I zusammen aus einem Hauptgebäude für die Papiermaschinen, aus Holländeranlagen sowie Kraftstation, einem Hauptgebäude für die angegliederte Holzschleiferei Vu. weiteren Nebengebäuden für Lager, Werkstatt usw. Als Betriebskraft stehen zur Verfügung 300 PS Wasser u. 3700 PS Dampf. Drei Dampfturbinen von zus. 3400 KW befinden sich in Tätigkeit; davon dient eine als Reserve. Durch verschiedene Gebäudeumbauten u. Erweiterungsbauten, ins- besondere durch die Aufstellung neuer Bearbeitungsmaschinen u. die Inbetriebnahme von zwei modernen Kartonmaschinen für Spezialerzeugnisse hat die Ges. die Fabrikanlagen modernisiert u. damit deren Leistungsfähigkeit ganz wesentlich erhöht. Der Grundbesitz des Werk I beträgt ca. 51.45 ha, derjenige des Werk II ca. 9.98 ha. Angestellte u. Arbeiter 70 u. 650. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Chromoersatzkarton-Verband G. m. b. H., Berlin; Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken G. m. b. H., Berlin; Verein Deutscher Papierfabrikanten E. V., B.-Charlottenburg; Arbeitgeber-Verband der Deutschen Papier-, Pappen-, Zellstoff- u. Holzstoff-Industrie, Gruppe Sachsen, Dresden. Kapital (Herabsetz. beschlossen): RM. 4 000 000 in 8420 Akt. Lit. A zu RM. 100, 6196 Akt. Lit. B zu RM. 500 u. 3000 Akt. Lit. C zu RM. 20. —– Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 804 000, erhöht 1900 auf M. 1 Mill., dann erhöht von 1921 bis 1922 auf M. 6 000 000 in 2680 Akt. zu M. 300 u. 5196 Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 21./6. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 6 000 000 auf RM. 3 000 000 (2: 1) in 5196 Aktien zu RM. 500, 3420 Aktien zu RM. 100 u. 3000 Akt. zu RM. 20. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 1 000 000 in 5000 Akt. zu RM. 100 u. 1000 Aktien zu RM. 500 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1924, davon M. 700 000 nach Weisung der Verwalt. verwendet u. zwar der grösste Teil zwecks Erwerb der Holzstoff- u. Papierfabrik C. F. Leonhardt, Niederschlema. Die restl. M. 300 000 sind zum Eintausch der Genussscheine verwandt. Die Ges. besass Ende 1931 nom. RM. 81 380 eigene Aktien, die in der Bilanz mit RM. 36 759 ausgewiesen werden. Dazu erwarb die Ges. im Jan. 1932 noch nom. RM. 400 000