Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 775 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versich. 65 981, Zs. 205 942, Abzüge für Barzahlung 112 034, Geschäftsunk. 116 794, Wertp.-Kursverlust 63 000, Abschr. 320 000. – Kredit: Vortrag aus 1930 79 656, verfallene Div. 123, Erzeugungsergebnis 693 200, Verlust (wird gedeckt durch Entnahme aus R.-F.) 110 771. Sa. RM. 883 751, Kurs: Ende 1913: 175 %; 1925–1930: 62.75, 104.50, 102, 100.50, 66, 30 %; 1931 (30./6.): 30 %. Notiert in Dresden. Dividenden: 1912/13: 12 %; 1924/25–1929/30: 8, 90, Vorstand: Arthur Prölss, Otto Lodter, Stellv. Max Laue. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. jur. Viktor von Klemperer, Dresden; Stellv. Gust. Flinsch, Leipzig; Dir. Eberhard Hoesch, Aschaffenburg; Dr. jur. Alexander Kinen, Frank- furt a. M.; vom Betriebsrat: E. Fritzsche, G. Weigand. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin, Chemnitz u. Leipzig: Dresdner Bank; Glauchau: Reichsbanknebenstelle. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Das Berichtsjahr stand unter dem Einfluss der internationalen Vertrauenskrisis, die sich auch in der Papierindustrie durch eine Ver- ringerung des Bedarfes u. eine Verschärfung des Wettbewerbs auswirkte. Wenn auch die Preise für Roh- u Betriebsstoffe in vielen Fällen eine Ermässigung erfahren haben, so genügte diese nicht, um die Nachteile der nicht vollen Ausnutzung unserer Betriebe u. der gesunkenen Preise auszugleichen, zumal auch die Belastungen durch Steuern u. soziale Abgaben keine Verminderung erfahren haben. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich der Versand der Menge nach um 7 % u. dem Werte nach um 16 %. Trotz schärfster Spar- massnahmen ist es in der ersten Hälfte des neuen Geschäftsjahres nicht möglich gewesen, mit Gewinn zu arbeiten, da unsere Anlagen im Durchschnitt nur zu ausgenutzt sind. Mahla & Graeser Akt-Gies. in Liqu. in Remse a. Mulde. Die Ges. stellte am 3./4. 1930 ihre Zahlungen ein. In der G.-V. v. 24./5. 1930 wurde Mitteil. gemäss § 240 HGB. gemacht. Die G.-V.-B. v. 10./3. 1930 betr. Herabsetz. des A.-K. auf RM. 400 000 u. Wiedererhöh. auf die urspr. Höhe wurden aufgehoben. Der Beschluss über eine event. Liqu wurde von der Tagesordn. abgesetzt. Das durch Beschluss v. 19./5. 1930 angeordnete gerichtl. Vergleichsverfahren ist zugleich mit der Bestätigung des im Vergleichs- termine v. 2./7. 1930 angenommenen Vergleichs am 7./7. 1930 aufgehoben worden. Der Betrieb wurde am 5./6. 1930 stillgelegt. In der G.-V. v. 2./7. 1931 teilte der A.-R. mit, dass das Unternehmen bei scharfer Zus. legung des A.-K. in verkleinertem Massstabe fortgeführt werden soll. Die Gläubiger könnten mit einer Quote von 10 % rechnen. Die Cellulose- fabrik ist inzwischen abgebrochen worden. — Nach dem Geschäftsbericht 1930/31 sind die Bemühungen, das Werk wieder in Betrieb zu bekommen, ergebnislos verlaufen u. die in- zwischen eingetretene Verschärfung der allgemeinen Wirtschaftslage hat weitere Verhand- lungen zur Aussichtslosigkeit verurteilt. Im Rahmen der Vergleichsdurchführung wurde am 10./10. 1930 die erste u. am 10./11. 1931 die zweite je 5 % ige Quote zur Verteilung gebracht. Die Inhaberin der erststelligen Hypothek beantragte im Mai 1931 das Zwangs- ver waltungs- u. Zwangsversteigerungsverfahren. In Durchführung desselben wurden die Anlagen am 17./11. 1931 zur Versteigerung gebracht u. von einem Bieter mit RM. 365 000 erstanden. Die Versteigerung bringt einen weiteren Ausfall, durch welchen die Vergleichs- masse geschmälert wird, so dass mit einer weiteren Ausschüttung nach Bezahlung der Vorrechts- u. Masseschulden nicht gerechnet werden kann. – Die G.-V. v. 18./12. 1931 beschloss dann, die Ges. aufzulösen. Liquidator: Reinhard Nestler, Remse. Gegründet: 16./1. 1923 mit Wirk. ab 1./7. 1922; eingetr. 1923. Zweck war Fortführ. der von der früh. Einzelfirma Mahla & Graeser in Remse betriebenen Papier- u. Zellulosefabrik nebst Holzschleiferei u. Elektrizitätswerk, der Handel mit Papier, Zellulose, Holzstoff u. verwandten Waren. Kapital: RM. 1 255 400 in 5000 St.-Akt. zu RM. 20, 4000 St.-Akt. zu RM. 100, 3000 St.-Akt. zu RM. 250 sowie 180 Vorz.-Akt zu RM. 30, Urspr. M 20 Mill., übern. von den Gründern zu pari. Die a o. G.-V. v. 17./9. 1923 beschloss Erhöh. um M. 30 Mill. St.-Akt. u. M. 1 800 000 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 14./1. 1925 Umstell. von M. 51 800 000 auf RM. 1 255 400 (St.-Akt. 40:1, Vorz.-Akt. 1000:3). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 18./12. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-Akt. = 1 St., je RM. 30 Vorz.-Akt. = 500 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst., Gebäude u. Wasserkraftanlage 583 168, Masch. u. Einricht. 603 972, Fuhrpark u. Utensil. 11 230, Aussonderungen wegen fremder Eigentumsrechte 61 313, Vorräte 31 437, Kassa (Wechsel keine) 472, Aussenstände zugunsten der Masse 90 897, do. zugunsten der Hyp.-Gläubiger 36 402, Verlust (Vortrag aus 1929/30 1 065 533 –— Verlust 1930/31 477 946) 1 543 480. – Passiva: A.-K. 1 255 400, Hyp.-Darlehen einschl. Zs. 317 302. Sicherungshyp., am Vergleichsverfahren nicht beteiligter Teil 222 160, Forder. mit Aussonderungsrechten, am Vergleichsverfahren nicht beteiligt 61 313, Vorrechts- u. Masseschulden 60 981, Verfahrensschulden (einschl. des am Vergleichsverfahren beteiligten Teiles der Sicherungshyp., abzügl. der bezahlten 1. Quote zu 5 % von RM. 1 100 474) 1 045 216. Sa. RM. 2 962 373.