Druck- und Verlagsgewerbe, Telegraphen- und Innoncen-Büros, Verrielfältigungsindustrie, Reklame-Institute. Vereinigte Altenburger u. Stralsunder Spielkarten-Fabriken Akt.-Ges. in Altenburg (Thür.). (Börsenname: Stralsunder Spielkarten.) Gegründet: 6./19. 1872. Die Firma lautete bis 14./2. 1931: Vereinigte Stralsunder Spiel- Karten-Fabriken mit Sitz in Stralsund. Zweigniederlassung in Stralsund. Zweck: Fabrikation von Spielkarten sowie Betrieb aller zu der Spielkartenfabrikation in Beziehung stehenden Geschäfte. Entwicklung u. Besitztum: Ausser den früheren übernomm. Fabriken L. v. d. Osten, L. Heidborn u. F. Wegener in Stralsund besitzt die Ges. seit 1888 auch das Etablissement von W. Falkenberg & Co., seit 1895 die Halle'sche Spielkartenfabrik Ludwig & Schmidt. Halle a. S. u. seit 1897 die Altenburger Spielkartenfabrik von Schneider & Co.; 1902 Über- nahme der Sutorschen Spielkartenfabrik in Naumburg; 1905 Übernahme der Spielkarten- Fabrik von Jqulius Booch in Werdau i. Sa.; 1908 Ankauf der Gesamteinrichtung der Spiel- kartenfabrik der Firma Berliner Luxuspapier- u. Spielkartenfabrik Eduard Büttner & Co. in Liqu.; 1925 Erwerb der Chromo-Papier-Fabrik in Altenburg in Liqu. mit einem Grundbesitz von rd. 6800 dm. Auf diesem Grundstück errichtete die Ges. einen Fabrikbau von 4 Etagen. Der gesamte Altenburger Betrieb ist nach der Chromo-Fabrik verlegt worden. In Stral- sund erwarb die Ges. die 3 Nachbarhäuser Heiliggeiststr. 1, 2 u. 3. Anfang 1927 Erwerb der Spielkartenfabrik C. L. Wust, Frankf. a. M., deren Fabrik stillgelegt u. nach Altenburg verlegt wird. Am 1./11. 1929 wurde die Spielkartenfabrik F. A. Lattmann, Goslar, erworben. Mit Wirkung ab 1./2. 1930 Erwerb der Schles. Spielkartenfabrik H. W. Friedrich & Co., Breslau. Im März 1930 Erwerb der Spielkartenfabrik Frommann & Morian in Darmstadt- 1931 Still- legung des Stralsunder Betriebes u. Überführung nach Altenburg, wo jetzt die gesamte Fabrikation konzentriert ist. Der Gesamtgrundbesitz umfasst 21 308 am, davon bebaut 6510 qm, auf Altenburg ent- fallen 18 800 qm (bebaut 4530 qm), Kapital: RM. 1 400 000 in 1500 Akt. Lit. A zu 200 Taler-RM. 600, 2 Akt. Lit. A zu RM. 1000, 415 Aktien Lit. A zu RM. 1200. Sämtl. Aktien sind gleichberechtigt. – Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 900 000, nach mehrfachen Wandlungen 1914 M. 1 400 000 betragend. Das A.-K. wurde in bisher. Höhe auf Reichsmark-Währung umgestellt. Grossaktionäre: Anfang 1930 ging die Aktienmajorität an die Boeringer & Söhne G. m. b. H., Mannheim über. In Verbindung damit Neubesetzung des Aufsichtsrates. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 18./12. Stimmrecht: Je RM. 100 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., ist erreicht), event. Zuweis. an besond. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer unter Handl.-Unk. zu ver- buchenden festen Vergüt.), Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundstücke 113 770, Gebäude 204 230, Masch. 211 120, Werkzeuge 1000, Fabrik-Inv. 2400, Büro-Inv. 6600, Steine, Lithographien, Klischees 15 000. Umlaufsvermögen: Hyp. 109 000, Rohmaterialien 56 755, Halbfabrikate 344 890, Fertige Waren 293 401, Aussenstände 432 513, Wechsel 20 327, Schecks 4992, Kassa, Postscheck, Reichsbank 19 059, Bankguth. 200 776. – Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 140 000, Hyp. 70 000, Abfin- dungen 55 680, Rückständige Gewinnanteilscheine 2292, Zollamt 304 671, Warenschulden 14 874, Transitorische Rückstellungen 31 601, Rückstellung auf Aussenstände 15 000, Rein- gewinn 1718. Sa. RM. 2 035 837. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Geschäfts-Unk. 1 421 430, Trausitorische Rückstellung 31 601, Abschr.: a) auf Gebäude 46 254, b) auf Masch. 125 146, c) auf Fabrik- u. Büro-Inv. 2000, d) auf Aussenstände 36 452, e) auf Waren 77 756, f) Rückstellung auf Aussenstände 15 000, g) Rückstellung für Abfindungen 55 680, Reingewinn 1718. – Kredit: Fabrikationsüberschuss 1 637 273, Hyp.-Zs. 1880, Sonderrücklage: Auflösung zu Sonder- abschr. 120 000, Richard-Schreib-Stiftung: Auflösung zu Sonderabschr. 50 000, Gewinnvortrag: Auflösung zu Sonderabschr. 3886. Sa. RM. 1 813 039. Kurs: Ende 1913: 138 %; Ende 1924–1930: 132, 105, 230, 267.50, 299.75, 216, 170 %; 1931 (30./6.): 156 %. Notiert in Berlin.