824 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Ortschaften Schöneberg u. Steglitz unter Ausschluss der Durchgangsleitungen für RM. 2 500 000 an die Stadt Berlin über. Die Wassergewinn. erfolgt ausser vom eigenen Grundeigentum aus auf Grund einer Schöpfgerechtigkeit, welche sich entlang dem Havelufer von Beelitzhof bis zum Stössensee erstreckt. Die Schöpfgerechtigkeit ist im Grundbuch der belasteten Grundstücke vermerkt u. von Beelitzhof bis Schildhorn dauernd, von da bis zum Stössensee bis zum Jahre 2000 gestattet. 1926/27 wurde der Ges. im Forst Friedersdorf eine Grunddienstbarkeit zur Entnahme von Grundwasser eingeräumt, u. zwar in einer Länge von etwa 12 km. Für diese Wasser- entnahme ist durch eine weitere Grunddienstbarkeit ein Schutzbezirk von 65 akm gebildet. In diesem Schutzbezirk dürfen andere Wasserwerke oder sonstige die Wasserentnahme wesentlich beeinträchtigende Anlagen nicht errichtet werden. Besitztum: Die Ges. versorgt Teile des Stadtbezirks Berlin mit einer Bevölkerung von 800 000 Einwohnern u. ausserdem durch die Tochterges. „Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H.“ Gebietsteile ausserhalb Berlins mit Wasser. Diesem Zweck dienen die Werke Tiefwerder (bei Spandau) im Nordwesten des Versorgungsgebietes, Beelitzhof im Westen, Johannisthal u. das im Jahre 1929 erworbene Eichwalde im Osten. Die geförderten Wasser- mengen werden ausschliesslich Tiefbrunnengalerien entnommen, die der Förderung von Grundwasser dienen. Die Ges. besitzt: 1. an ausgebauten Wasserfassungsstrecken a) auf einem Eigentumsgelände von 108.77 ha 7615 m, b) auf Grund von Gerechtsamen (Grund- dienstbarkeiten) 5155 m, zus. 12 770 m; 2. ausserdem sind noch folgende Wasserfassungs- strecken ausbaufähig a) auf einem Eigentumsgelände von 194.66 ha 15 250 m, b) auf Grund von Gerechtsamen (Grunddienstbarkeiten) 18 750 m, zus. 34 000 mj; 3. durch Grunddienst- barkeiten gesicherte Schutzgebiete, in denen andere Wasserwerke nicht errichtet werden dürfen, sind vorhanden im Grunewald (Westen) 3547 ha, im Forst Friedersdorf (Osten) 6489 ha, zus. 10 036 ha. Die Ges. ist imstande, mit den augenblicklichen Anlagen 340 000 ebm täglich zu fördern. Sie hat ausserdem die Möglichkeit, durch den Ausbau der vorbezeichneten Wasserfassungen die Fördermenge auf über 1 000 000 cbm täglich zu steigern. Zur Ver- teilung des in den Werken geförderten Wassers dient ein Rohrnetz von 1778.8 km Länge eins chl. Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H. – Grundstücksanschlüsse 1930–1931: 38 466, 39 704. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 8 % der Aktien der 1921 gegründeten Askania-Werke A.-G., Dessau (A.-K. RM. 4 000 000), die sich mit der Herstellung von Bedarfsgegenständen für die Gas-, Elektrizitäts- u. Wasser-Industrie befasst. Im Sommer 1923 ist unter Führung der Ges. u. unter Beteiligung namhafter Firmen die Deutsche Hume Röhren A.-G. gegründet worden (A.-K. RM. 625 000, Beteil. 40 %). Ferner beteiligte sich die Ges. mit 13 % des A.-K. von RM. 600 000 an der Continentalen Baugesellschaft A.-G. in Berlin. 1929 wurde gemeinsam mit dem Kreise Teltow die Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H. gegründet, an deren Ges.-Kapital von RM. 1 000 000 die Ges. zur Hälfte beteiligt ist. Die für die Ges. im Kreise Teltow bestehenden Wasserlieferungsverträge u. das örtliche Rohr- netz in den angeschlossenen Ortschaften wurden in die G. m. b. H. eingebracht. Die Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H. übernahmen satzungsgemäss unter Ausschluss der Erricht. eigener Wasserwerke die Wasserlieferung im einzelnen, während die Charlotten- burger Wasserwerke die hierfür erforderliche Wassermenge der Teltower Krgiswasserwerke G. m. b. H. im grossen liefern. Der Betrieb der Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H. ist der Ges. durch Betriebsvertrag bis zum Jahre 2000 übertragen. Kapital: RM. 60 000 000 in 3996 St.-Akt. zu RM. 100, 71 001 Aktien zu RM. 400 und 26 000 Akt. zu RM. 1200. – Vorkriegskapital: M. 40 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 200, erhöht bis 1912 auf M. 40 000 000, dann erhöht 1921 u. 1923 auf M. 150 000 000 in 3330 Akt. zu M. 300, 71 001 Akt. zu M. 1000 u. 26 000 Akt. zu M. 3000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./1. 1925 von M. 150 000 000 auf RM. 60 000 000 derart, dass der Nennwert der Aktien zu bisher M. 3 00, M. 1000 bzw. M. 3000 auf RM. 120, RM. 400 bzw. RM. 1200 herabgesetzt wurde. Im Jahre 1928 wurden die Aktien zu RM. 120 in solche zu RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 11./5. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, alsdann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. u. eine Aufwandentschädigung von RM. 1500 für jed. Mitgl., Überrest Super-Div. bzw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Kassa 33 640, Anteil an Teltower Kreiswasserwerke G. m. b. H.1) (50 % des Kapitals) 503 000, sonst. Beteil.1), 413 835, Wertp. 633 277, Neubau 1) Aus dem Posten „Beteiligungen und Wertpapiere“ wurde die Beteiligung an der Teltower Kreiswasser- werke G. m. b. H. ausgesondert, weil die Verbindung zwischen diesem Unternehmen und der Gesellschaft besonders eng ist und deshalb ein Interesse der Aktionäre daran vorliegt, den Buchwert dieser Beteiligung gesondert kennen zu lernen. Der Restposten gliederf sich in sonstige Beteiligungen und Wertpapiere. Der letzte Posten hat sich durch den Erwerb von Aktien eines ersten Versorgungsunternehmens erhöht. Die Wertpapiere sind zum Anschaffungspreis eingesetzt, der bei sämtlichen Einzelposten unter dem Bilanzkurs der Notverordnung v. 15./12. 1931 liegt. ――