832 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Grossaktionäre: Die Provinz Niederschlesien, der Landkreis Hirschberg im Riesengeb., die Stadtgemeinde Schmiedeberg, die Landgemeinde Schreiberhau, die Landgemeinde Grunau, die Landgemeinde Rothenbach. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Gasleitung 1 169 706, Fuhrpark 3945, Einricht. 1, Guth. bei Banken 124 255, Forder. 137 484, Übergangsposten 164 658. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 5000, Darlehen 329 800, Verbindlichk. 159 812, Übergangsposten 43 262, Gewinn 62 175 Sa. RM. 1 600 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Für Zs. 10 680, Unk. 71 687, Abschr. 42 231, Gewinn 62 175. – Kredit: Aus Gewinnvortrag 1930 7858, Gasabsatz 178 723, sonst. Be- triebseinnahmen 192. Sa. RM. 186 773. Dividenden: 1929–1931: 0, 0, 5 %. Vorstand: Landesrat Kuno von Stutterheim, Landesrat Wilhelm Winzer, Bank-Dir. Dr. Hans Dobermann. Aufsichtsrat: Landeshauptmann Dr. jur. Dr.-Ing. Georg von Thaer, Dir. Wilhelm Thum, Breslau; Bezirkssekretär Erhard Janotta, Trebnitz; Amts- u. Gemeindevorsteher Max Mädler, Rauscha, O.-Lausitz; Rechtsanwalt u. Notar Dr. Reier, Hirschberg; Oberpräsident z. D. Felix Philipp, Breslau; Landrat Dr. Franz Peucker, Glatz; Landrat Dr. Kurt Schmeisser, Hirsch- berg; Bürgermeister Hermann Kleinert, Schmiedeberg; Landesarbeitsamts-Präs. Gärtner, Breslau; Landrat Dr. Fiebrantz, Landshut i. Schles. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gasversorgung Ostsachsen-Akt.-Ges. in Dresden. (Verwaltung in Heidenau.) Gegründet: 14./12. 1922 mit Wirk. ab 1./10. 1922; eingetr. 28./4. 1923. Die Ges. übernahm das Ferngaswerk Heidenau der Thür. Gasges. Leipzig mit Wirk. ab 1./10. 1922. Zweck: Versorgung der Bevölkerung mit Gas, gegebenenfalls auch mit anderen Heiz-, Licht- u. Kraftmitteln u. die Vornahme aller dem Gesellschaftszweck dienenden Geschäfte. Besitztum: Die Ges. besitzt nach dem Stande vom 1./4. 1929 Grundstücke in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Dresden, Freital, Glashütte, Kesselsdorf, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna-Copitz, Pirna-Zuschendorf u. Kirschau mit 94 000 qm Fläche, wovon 12 659 qm mit den Betriebsgebäuden, dem Verwaltungsgebäude u. 3 Wohnhäusern in Heidenau u. je einem Wohnhause mit Ausstellungsräumen u. Lagerschuppen in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein u. Pirna-Copitz bebaut sind. Betriebsstellen werden unterhalten in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Grossröhrsdorf i. Sa., Kirschau, Pulsnitz, Neusalza- Spremberg, Neukirch (Laus.), Königstein u. Pirna-Copitz. Gasbehälter befinden sich in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna- Copitz u. Pirna-Zuschendorf. Dieselben haben ein Fassungsvermögen von 56 000 cbm; ausserdem werden die Behälter in den Städten Pirna, Freiberg, Brand-Erbisdorf u. Bischofs- werda u. der Gaswerk Bad Schandau A.-G. benutzt. Das Rohrleitungsnetz hatte am 1./10. 1931 eine Länge von rd. 912 km (i. V. 880 km). Der Ausbau des Versorgungsnetzes wird in den nächsten Jahren nach wirtschaftl. Gesichtspunkten u. der Entwicklung der allgem. Verhältnisse nach u. nach in getrennten Bauabschnitten weiter gefördert werden. Das Fernversorgungsnetz erstreckt sich jetzt im Osten bis nach Neusalza-Spremberg, im Süden bis nach Bad Schandau Gohrisch-Pfaffendorf, Langenhennersdorf-Gottleuba u. Kipsdorf, im Westen bis Freiberg i. Sa. u. Brand-Erblsdorf. Der Elektrizitätsverband Gröba, mit dem ein Vertrag abgeschlossen ist (s. unten), plant, sein grosses Stromversorgungsgebiet (4 Amts- hauptmannschaften) nach u. nach mit Gas zu versorgen, das die Gasversorgung Ostsachsen A.-G. ihm liefern wird. Die Gasabgabe an den Verband von Kesselsdorf aus hat bereits im Dez. 1926 begonnen. Die Gaserzeugung erfolgt im Ferngaswerk Heidenau. Dasselbe ist mit allen technischen Neuerungen zur Erzeugung des Gases u. der Nebenprodukte ausgestattet. Der Gaserzeugung dienen neu erstellte Kammeröfen für eine tägliche Leistung von 60 000 cbm. Ferner besitzt das Werk eine Wassergasanlage u. Anlagen zur Gewinnung von Benzol u. schwefelsaurem Ammoniak. Als Antriebskraft wird Dampf, Elektrizität u. Gasmotorenantrieb verwendet. Das Werk ist mit Maschinen ausgerüstet, die zusammen 1250 PSs ausmachen. Der Strombezug erfolgt von der Akt.-Ges. Sächsische Werke. Das Werk hat eine Transformatorenanlage von 450 kVA Leistung; es hat einen eigenen, von der Reichsbahn hergestellten Industriegleisanschluss. Die Kohlenförderanlage, ebenso die Aufbereitungsanlage für Koks ist vollkommen neuzeitlich mit Kran, Kohlen- brecher bzw. Plansiebanlage eingerichtet. Die mit den Rohrleitungen verbundenen u. der Fernversorgung dienenden Kompressoren haben zusammen eine Stundenleistung von 6000 cbm. Die Leitungsanlagen sind reichlich dimensioniert, so dass sie in der Lage sind, auch bei steigendem Gasverbrauch allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Möglich- keit einer weiteren erheblichen Vergrösserung der Werkanlagen ist durch die im Besitze der Ges. befindl. Grundstücksfläche in Heidenau jederzeit gegeben. – Beamte u. Arbeiter: 46 Angestellte, 120 Arbeiter. Statistik: Gasabgabe 1923–1931: 7 006 072, 5 577 748, 6 671 688, 7 064 101, 8 120 161, 8 727 294, 9 553 913, 10 227 245, 11 612 857 cbm. Konzessionsverträge: Das Versorgungsgebiet der Ges. umfasst zurzeit 130 Gemeinden, darunter 15 Städte, ausserdem beliefert die Gesellsch. die nachgenannten 7 Grossabnehmer.