834 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Bürgermeister Felix Vorwieger, Dohna; Gen.-Dir. Hans Weigel, Konsul Wilhelm J. Weissel, Leipzig; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Friedr. Wohrle, Dresden; vom Betriebsrat: M. Paulus, M. Raum- Zahlstellen: Dresden, Chemnitz, Leipzig u. Zwickau: Sächsische Staatsbank, Allgem. Deutsche Creditanstalt; Heidenau: Commerz- u. Privat-Bank; Leipzig: Hauptkasse der Thüring. Gas-Ges.; Dresden: Philipp Elimeyer. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Die nutzbare Gasabgabe ist gegenüber dem Vor- jahre von 10.2 Mill. cbm auf 11.6 Mill. cbm gestiegen. Diese Zunahme wurde durch die erstmalig ein volles Geschäftsjahr umfassende Belieferung der Werke Freiberg u. Brand- Erbisdorf u. die seit Jan. 1931 hinzugekommene Belieferung der Gaswerk Bad Schandau A.-G. u. der Stadt Glashütte erreicht, während die Gasabgabe innerhalb des bisherigen Versorgungsgebietes gegenüber dem Vorjahre etwas zurückgegangen ist. Unsere Neben- produkte konnten laufend abgesetzt werden, jedoch waren die Preise hierfür sehr gedrückt. Im Berichtsjahre haben wir das Gaswerk der Stadt Glashütte käuflich erworben. Die Ferngasleitungen Königstein-Bad Schandau u. Lungkwitz–Glashütte wurden fertiggestellt u. die Gasbelieferung der Netze des Bezirkes Bad Schandau u. der Stadt Glashütte aufgenommen. Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen. (Börsenname: Wasserwerk Gelsenkirchen.) Gegründet: 28./1. 1887, eingetr. 25./4. 1887. Sitz der Ges. bis 1887 in Castrop, bis 1893 in Schalke. Zweck: Fortbetrieb u. Erweiterung der früher der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gemeinschaft mit der Gewerkschaft Erin, sowie der früher der A.-G. Gelsenkirchen-Schalker Gas- u. Wasserwerke gehörigen Wasserwerke, sowie Vorbereitung u. Ausführung von Wasserleitungs-, Entwässerungs-, Kanalisationsentwürfen und Anlagen für eigene und fremde Rechnung, Errichtung, Betrieb und Ausführung von Gas- und sonstigen Beleuchtungs- anstalten, Errichtung und Verkauf der zur Herstellung der zu allen vorgedachten Zwecken erforderl. Material. u. Apparate dienenden Anstalten, Ausführ. dieser Zwecke für lokalisierte Bezirke durch Bildung lokalisierter Ges. unter eigener Mitbeteiligung oder durch Errichtung von Zweigniederlass. Das Wasserwerk versorgt im nördl. rhein.-westfäl. Kohlenreviere 77 Stadt- u. Landgemeinden mit den in ihnen geleg. Bergwerken u. industr. Anlagen. Die Hauptverwaltung der Ges. liegt in Gelsenkirchen, es bestehen Betriebsverwalt. in Gelsen- kirchen, Castrop, Recklinghausen u. Unna. Zur Betriebsverwaltung Gelsenkirchen gehört die Fil. in Buer, zur Betriebsverwalt. Castrop die Filiale in Herne u. zur Betriebsverwalt. in Unna die Filiale in Lünen. Das Versorgungsgebiet der Abt. Gelsenkirchen umfasst 5, Abt. Castrop 8, Abt. Reck- linghausen 14, Abt. Unna 50 Gemeinden. Die Dauer der Verträge mit den Gemeinden schwankt zwischen 10 u. 99 Jahren u. beträgt durchschnittlich noch ca. 25 Jahre. An der Ruhr besitzt das Wasserwerk 5 Pumpstationen in Essen-Steele, Essen-Steele II, Witten, Lang- schede u. Fröndenberg u. an der Lippe eine Pumpstation bei Haltern. Die Leistungs- fähigkeit der in Essen-Steele, Essen-Steele II, Witten, Langschede, Fröndenberg u. Haltern aufgestellten Pumpmaschinen beträgt insges. etwa 17 000 PS. Das Rohrnetz im rhein.-westfäl. Versorgungsgebiete, bestehend aus Leitungen von 1000–50 mm lichte Weite, hatte Ende 1931 eine Länge von 1 991 190 m u. wird gespeist aus 13 Hochbassins mit einem Gesamtinhalt von 39 280 cbm. Die Ges. hat 1919 mit der Rheinisch-Westfäl. Wasserwerks-Ges. m. b. H. zu Mülheim-Ruhr in der Gemeinde Orsoy am Rhein das Gut „Haus Grunland“'', 212 ha gross, gekauft, um am Rhein Wasser zu gewinnen, wenn die Werke der Ges. an der Ruhr u. bei Haltern den Bedarf nicht mehr sollten decken können. Die Ges, ist an dem Erwerb mit : beteiligt. Am 7./12. 1926 ist der Ges. nach zehnjähriger Verhandlung das Recht verliehen, bei Haltern in der Stever, einem Nebenfluss der Lippe, eine Talsperre für einen Inhalt von 9.4 Mill. cbm zu bauen, so dass das dortige Wasserwerk nach Bedarf bis auf eine jährliche Leistung von 80 Mill. cbm ausgebaut werden kann. Die Talsperre ist 1930 in Betrieb genommen. Statistik: Wasserförder. 1913–1931: (In Mill. cbm) 97.9, 90.5, 89.8, 103.9, 124.3, 129.8, 122.7, 128.2, 131.9, 128.3, 101.1, 110.7, 112.8, 106.5, 114.5, 125.4, 135.7, 124.2, 106.19. – Die Wasserabgabe ist von 93.7 Mill. cbm im J. 1923 um 37 9 auf 128.7 Mill. cbm im J. 1929 gestiegen. Seitdem ist sie im J. 1930 um 8 % auf 117.9 Mill. cbm. u. im J. 1931 um 14.5 % auf 100.8 Mill. cbm gefallen. Kapital: RM. 28 000 000 in 56 000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 28 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 28 000 000, dann erhöht 1920 auf M. 56 000 000 in 56 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 15./12. 1924 ist das A.-K. von M. 56 000 000 im Verh. 2: 1 auf RM. 28 000 000 in 56 000 Akt. zu RM. 500 umgestellt worden. Geschäftsjahr: Kalenderl Gen.-Vers.: 1932 am 11./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 5 % zu Extra-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A. R., Rest Super- Div. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst.5 303 433, Wasserge winnungsanlagen 4 766 209, Gebäude 3 011 320, Hochbehälter 466 861, Masch. „Pumpen u. Kessel 1 288 717, Rohrnetz 9 784 449,