874 Film-Industrie, Theater, Hotels, Restaurants, Zoologische Gärten, Vereine. Auf Grund eines Vertrages mit dem Reichsfiskus hat die Ges. vom Reichsfiskus das Aktienkapital der Phoebus-Film A.-G., Berlin, bis auf einen geringfügigen Bruchteil über- nommen; dabei wurde vereinbart, dass die dieser Gesellschaft aus der früheren Geschäfts- führung obliegenden Verbindlichkeiten durch den Reichsfiskus weggefertigt werden; mit diesem Vertrag hat die Ges. auch die Kontrolle über die der Phoebus-Film A.-G. gehörigen Lichtspieltheater –unter anderem in Berlin, Dresden, Köln, München, Nürnberg – über- nommen. Mit Wirk. ab 31./12. 1928 wurden die Anteile der Schauburg-Theater G. m. b. H., Berlin, zum Buchwert an die Phoebus-Film A.-G. übertragen. Gleichzeitig wurde der Betrieb der Lichtspieltheater bei der Phoebus-Film A.-G vereinigt, ausgenommen die Beteiligungen finanzieller Art. Die Ges. hat ferner Anfang 1928 das in ihrem Besitz befindl. Paket der Südfilm-Aktien an die British International Pictures Ltd. in London abgegeben; gelegentlich der mit der genannten Ges. getroff. Vereinbarung wurden die von der Südfilm-A.-G. bisher betriebenen Lichtspieltheater u. deren Rechte an solchen Theatern erworben u. die von der Südfilm A.-G. bisher bearbeitete Emelka-Wochenschau übernommen; diese Wochenschau wird seitdem von der zu diesem Zweck gegründeten Emelka-Woche G. m. b. H. hergestellt u. von der Bayerischen Filmgesellschaft m. b. H. vertrieben. – Ausser der ständigen Ver- tretung in Eondon unterhält die Gesellschaft Auslandsverbindungen in der Weise, dass in den Auslandsstaaten vertragsmässig gebundene Firmen die Produktion der Gesellschaft vertreiben, so in Oesterreich einschliesslich Sukzessionsstaaten, den Balkanstaaten, Frank- reich, Belgien, Spanien u. Portugal, Schweiz, Skandinavien, Italien, Agypten, Syrien und Südamerika. Kapital: RM. 5 000 000 in 75 000 Akt. zu RM. 20, 10 000 Akt. zu RM. 100 u. 5000 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht 1920 um M. 8 000 000 in 8000 Akt. Lt. G.-V. v. 30./6. 1921 erhöht um M. 20 000 000. Lt. G.-V. v. 3./2. 1923 Erhöh. um M. 45 000 000, davon M. 30 000 000 den Aktion. (1: 1) zu 250 % angeb. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1923 beschloss Erhöh. um M. 50 000 000 in 5000 Akt. zu M. 10 000, ausgegeben zu 100 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 125 000 000 auf RM. 2 500 000 derart, dass der Nennwert der Akt. zu M. 1000 auf RM. 20 denominiert wurde. Die G.-V. v. 11./7. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 500 000 in 1000 Akt. zu RM. 500. Die G.-V. v. 20./2. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 2 000 000 durch Ausgabe von 4000 Akt. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1928. Von den neuen Aktien übernahm der Reichsfiskus RM. 500 000. RM. 1 000 000 wurden den alten Aktionären im Verhältnis von 3: 1 zum Kurse von 107½ % zum Bezuge angeboten, während die Durch- führung der Resterhöh. (RM. 500 000) im Dez. 1928 erfolgte. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist seit Mitte 1931 im Besitz einer deutsch- schweizerisch-französischen Gruppe. Geschäftsjahr: 1./7.–31./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann Ab- schreibungen u. Röckl. nach Beschluss der G.-V., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von RM. 1000 je Mitgl., Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Atelier-Grundst. 463 040, Atelier Geiselgasteig 322 945, Immobiliarbesitz 137 033. Mobil. u. Einricht. 74 423, Garderoben, Requisiten u. Deko- rationen 17 699, Beteil. an Ges. 5 182 8271), fertige Filme 470 500, halbfert. Filme 286 549, Material.- u. Kopien-Bestände 78 905, Debit. 1 752 7402), Kassa 16 864, Wechsel 12 300, (Bürg- schaften 117 000), Verlust (Vortrag a. 1929 762 630 £ Verlust Per 30./6. 1930 1 429 586) 2 392 216. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 353 199, Hyp. 627 629, Bankschulden 2 213 2033), Kredit. 3 014 0139), (Bürgschaften RM. 117 000). Sa. RM. 11 208 045. 1) Bei der Bewertung der Beteiligungen ist zu bemerken, dass hierbei eine besondere Anderung nicht vorgenommen wurde. Wenn auch die Emelka-Theater A.-G. einen erheblichen Verlust in aligelaufenen Geschäftsjahre hatte, so ist demgegenüber zu berücksichtigen, dass verschiedene der anderen Beteiligungen erhebliche stille Reserven ausweisen, so dass der Gesamtbetrag des Kontos dem Wert der Beteiligungen entsprechen dürfte. 3 2) Der Zugang bei den Debitoren ist in der Hauptsache auf das Anwachsen der Forderung gegenüber der Emelka-Theater A.-G. zurückzuführen, welche mit ca. RM. 900 000 unter den Debitoren enthalten, in der Zwischenzeit aber weiter angewachsen ist. In diesem Posten kommen die genannter Ges. zur Verfüg. ge- stellten Betriebsmittel zum Ausdruck. ) Die Zunahme der Bankschulden um rund RM. 1 934 000 liegt vor allem in der vorerwähnten Zahlung an den Reichsfiskus in Höhe von rund RM. 922 000, ferner in den der Emelka-Theater A.-G. zur Verfügung gestellten Betriebsmitteln und schliesslich den für Produktionszwecke aufgewendeten Beträgen begründet. ) Bei den Kreditoren zeigt sich eine Abnahme um rund RM. 780 000. Diese ergibt sich im wesentlichen durch die im Juli 1929 den geiroffenen Abmachungen gemäss vorgenommene Tilgung einer weiteren Rate (samt Zinsen) an den Reichsfiskus à conto der Restkaufpreisschuld für die im Jahre 1928 erworbenen Aktien der Phoebus-Film A.-G. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus dem Jahre 1929 962 630, Unk. 832 495, Zs. u. Provis. 245 026, Steuern 93 705, Abschr. auf Filme 1 918 275, do. auf Anlage-K. 101 820. – Kredit: Fabrikations-, Beteiligungs- u. sonst. Erträgnisse 1 761 736, Verlust (Vortrag aus 1929 962 630 – Verlust per 30./6. 1930 1 429 586) 2 392 216. Sa. RM. 4 153 953. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Atelier-Grundstücke 463 040, Atelier-Geiselgasteig 316 780, Immobiliarbesitz 135 469, Mobil. u. Einrichtungen 58 433, Garderoben, Requisiten u. Dekorationen 11 622, Beteil. an Gesellschaften 4 321 7731), Filme 319 316, Materialien- u. ) Die Verlustziffer der die Theater des Konzerns betreuenden Tochtergesellschaft „Emelka-Theater-A.-G.“ erfuhr eine nicht unerhebliche Steigerung, so dass eine Sonderabschreibung in Höhe von RM. 1 000 000 auf dem Konto ,Beteiligungen“ für geboten erachtet wurde; der Zugang von RM. 142 950 stellt den Erwerbspreis der anlässlich einer Kapitalerhöhung übernommenen jungen Aktien (nom. RM. 95 300) dar.