Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 915 Duisburg-Ruhrorter Häfen Akt.-Ges. in Duisburg Gegründet: 29./9. 1926 mit Wirk. ab 1./9. 1926; eingetr. 30./9. 19286 Gründer u. a. der Staat Preussen u. die Stadt Duisburg. Zweck: Übernahme, Verwalt. u. Betrieb der staatlichen u. städtischen Häfen in Duis- burg-Ruhrort, Duisburg u. Duisburg-Hochfeld, welche bisher gemäss dem Vertrage über die Interessen u. die Betriebsgemeinschaft der Häfen zu Ruhrort u. Duisburg v. 2. u. 8./6. 1905 vom Staat Preussen in seiner Eigenschaft als Ruhrfiskus u. der Stadtgemeinde Duisburg gemeinsam verwaltet u. betrieben worden sind, einschl. aller Nebenanlagen u. Bahnanlagen, ferner der etwaige Ausbau u. die Erweiter. dieser Anlagen sowie das Schleppen von Schiffen jeder Art in den Häfen u. auf dem Rhein. Die Ges. ist berechtigt, sich an verwandten oder ähnl. sowie solchen Unternehm., die unmittelbar oder mittelbar geeignet sind, den Hafenverkehr zu fördern, zu beteiligen. Grösse des Hafengebietes: Die Hafenanlagen umfassen gegenwärtig 232 ha Gesamt- wasserfläche, 306 ha Wege- u. Bahnfläche, 156 ha Lager- u. Umschlagsplätze, 83 ha Haus- u. Gartengrundstücke, Weidefläche u. 252 ha Baugelände in der Rheinau, die für Er- weiterungsbauten der Hafenanlagen vorgesehen sind. An Umschlagseinrichtungen sind vorhanden: 44 km Umschlagsufer, 150 Krane, 107 Ladebühnen, 9 elektrische, 12 mechan. u. 2 hydraulische Kipper, 1 Kohlenverlade- u. Bunkeranlage, 20 Elevatoren u. 152 Speicher u. Schuppen. – Am Schlusse des Jahres 1931 standen im unmittelbaren Dienste der Ges. 206 (gegen 212 im Vorjahre) zur Ges. beurlaubte staatliche u. städtische Beamte, 103 (107) Angestellte u. 603 (626) Arbeiter, insgesamt 912 (945) Personen. Statistik: Die Verkehrsziffer betrug (in Mill. t) 1913: 27.2; 1925–1931: 22.5, 27.7, 24.7, 20.5, 22.5, 19.1, 15.02. Kapital: RM. 18 000 000 in 18 000 Nam.-Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari ( Staat Preussen, ½ Stadt Duisburg). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Fertige Anlagen 24 871 665, unvollend. Bauten 4698, Hyp.-Forder. 58 263, Kassa 6386, Bank u. Postscheckguth. 1 463 514, Schuldner 587 449, Wertp. u. Festgelder 4 818 002, Materialvorräte 171 422, Verlust 1 093 499, (Bürgschaften u. Kaut. 213 795). – Passiva: A.-K. 18 000 000, gesetzl. Res. 5 090 556, Ern.-Rückl. (3 544 312 £ Rückstell. für Vortragslasten 800 000) 4 344 312, Wohlfahrtsstock 50 000, Rückl. für Brandschäden 143 000, Anleiheschulden 4 952 902, Gläubiger 494 129, (Bürgschafts- u. Kaut.-Gegen-K. 213 795). Sa. RM. 33 074 901. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. 316 487, soziale Fürsorge 30 576, Abschr. 2 400 000. – Kredit: Betriebsüberschuss laut Betriebs-Abschluss 1 112 325, Zs.-Erträge 122 437, Erträge aus Wertp. u. Festgeldern 418 801, Verlust 1 093 499. Sa. RM. 2 747 063. Dividenden: Werden nicht verteilt. Der Reingewinn wird satzungsgemäss dem Ern.-F. zugewiesen. Direktion: Reg.-Baurat Karl Hoffbauer (kaufm.), Reg.-Baurat Dr.-Ing. Schinkel (techn.). Prokuristen: Stadtbaurat Erich Saling, Reg.-Baurat Bruno Trognitz, Reg.-Baumstr. a. D. Friedrich Bihler, Reg.-Baumstr. a. D. Otto Thiessen. Aufsichtsrat: Vors. Min.-Dir. Hans Schulze, Berlin; Stellv. Oberbürgermeister Dr. Carl Jarres, Duisburg; Min.-Rat Hermann Verlohr, Min.-Rat Dr. Johannes Darge, Min.-Rat Georg Metz, Senatspräs. Dr. Friedrich Deerberg, M. d. L., Berlin; Dir. Ernst Müller, Duisburg; Arb.-Sekr. Walter Langer, Oberhausen; Gewerkschaftssekr. Friedrich Lewerentz, Krefeld; Verbandsvors. Gustav Hartmann, Berlin; Gewerkschaftssekr. Christian Steger, Oberhausen; Parteisekretär Paul Woytkowski, Essen; Reg.-Präsid. Carl Bergemann, Düsseldorf; Dir. der Reichsbahn Franz Schweth, Essen; Gen.-Dir. Oberbergrat a. D. Otto v. Velsen, Herne i. W.; Dir. Reg.- u. Baurat a. D. Otto Skalweit, Essen; Gen.-Dir. Dr. h. c. Johann Welker, Duisburg; Reichsbahnobersekr. Ebersbach, Berlin; 1. Beigeordneter Dr. Berrenberg, Geh. Komm.-Rat Dr. Peter Klöckner, Stadtverordn. Gewerkschaftssekr. Gustav Sander, Stadtverordn. Kaufm. Heinrich Spörkmann, Parteisekretär Mathias Thesen, M. d. R., Kaufm. Georg Scharrer, Reg.-Baurat August Grochtmann, Duisburg: Stadtverordn. Bergass. Erich Winnacker, Ham- born; vom Betriebsrat: Gerhard Hemink, Franz Feldkamp. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Nach dem Geschäftsbericht 1931 beträgt der Rückgang im Verkehr gegen das Vorjahr rd. 4 Mill. Tonnen, gegen das letzte Friedensjahr 1913 sind nur 55 % der damaligen Zahl im Umschlag erreicht worden. Eine Besserung ist nur im Rhein-See-Verkehr zu ver- zeichnen. Aussorordentlich von Einfluss auf den Verkehr waren die dauernde Ver- schlechterung der Wirtschaftslage in der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie, darunter die Stillegung der Hütte Duisburg-Ruhrort (Phoenix) der Vereinigten Stahlwerke, und der ungewöhnlich scharfe Rückgang der Erzeinfuhren, für welche die Häfen Duisburg-Ruhrort den Hauptumschlagsort bilden. Der Bericht bemerkt weiter, dass der Anteil der deutschen Flagge am Verkehr ständig am Sinken begriffen ist. Er hat sich gegen 1929 auf 34.5 %, in 1930 auf 31.5 % und in 1931 auf 29.5 % ermässigt. 58*