920 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Buchwert der Dampfer 2 083 789, Beteil. 722 800, Wertp. (Reichsschatzwechsel) 99 111, Bankguth.: Eigene 36 571, Treuhand-K. für unerledigte Havarien 628 059, lauf. Rechnung: Schuldner 156 812, unerledigte Reisen 41 092, unerledigte Havarien 61 562, Kassa 3352. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 120 000, Darlehn gegen Schiffspfandrechte 304 380, lauf. Rechnung: Gläubiger 360 930, Einschüsse für unerledigte Havarien 647 342, unerhob. Gewinn 495. Sa. RM. 3 833 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 48 297, soziale Lasten 65 130, Zs. in lauf. Rechn. 9871, Zs. aus Anleihen 12 616, Steuern 16 629, Buchgewinn 1 195 575 (davon Kosten der Zus. leg. 4498, gesetzl. Rücklage 59 095, Abschr. auf Beteil. 157 263, do. auf Dampfer 974 719). – Kredit: Betriebsgewinn 148 118, Akt.-Kap.-K. 1 200 000. Sa. RM. 1 348 118. Kurs: Ende 1913: 95 %; Ende 1925–1930: 39, 85, 95, 106, 58, 28 %; 1931 (30./6.): 10 %. Notiert in Hamburg. Sämtl. Aktien sind zugelassen. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1931: 0, 0, 4, 8, 6, 0, 0, 0 %. Vorstand: Herm. Schuldt, Harald Schuldt. Prokuristen: D. Schumacher, Julius Will. Aufsichtsrat: (3) Vors. Kaufm. Hans Biehl, Andreas Lorck Schierning, Wilhelm Sell, Flensburg; Ersatzmann: Rechtsanw. Dr Weiss, Flensburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Flensburg: Vereinsbank in Hamburg, Fil. Flensburg, Flens- burger Privatbank, Fil. der Schleswig.-Holstein.-Bank; Hamburg: Vereinsbank in Hamburg, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Unter Berücksichtig. der Fülle ungünstiger Momente muss das Geschäftsergebnis, welches uns gestattet, fast die ganzen Unkosten einchl. Zs. u. Steuern aus den Betriebseinnahmen zu decken, noch als zufriedenstellend betrachtet werden. Unsere Dampfer waren im Frühjahr in der Erdnussfahrt, im Sommer in der Holzfahrt u. in Zeitcharter beschäftigt u. haben im Herbst Reisen nach Nordamerika ge- macht. Die an sich schon bescheidenen Reiseergebnisse wurdem im Herbst durch die Aufgabe des Gold-Standards durch verschiedene Länder weiter nachteilig beeinflusst. Flensburger Dampfschifffahrt-Gesellschaft von 1869 in Flensburg, Schiffbrücke 24. Gegründet: 6./4. 1869 bzw. 20./5. 1870. Zweck: Betrieb der Schiffahrt u. aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Dampfer sind in wilder Fahrt beschäftigt: Im Sommer in Nord- u. Ostsee, im Winter auch im Mittelmeer. Nachdem schon 1931 der Dampfer Septima ausser Betrieb war, wurde 1932 wegen der ungünstigen Frachtraten auch der Dampfer Quinta stillgelegt. Besitztum: Im Betrieb waren bis 1924 5 Dampfer (Prima, Sekunda, Tertia, Quarta u. Septima, davon letzterer 1905 erbaut, die restl. 1922/23). Die a. o. G.-V. v. 20./8. 1924 genehmigte das mit dem Inhaber der Aktienmehrheit (Horn-Lübeck) getroffene Abkommen, wonach die Ges. statt der verlangten Sitzverlegung nach Lübeck von den 5 Dampfern 3, u. zwar Sekunda, Tertia u. Quarta, an die Lübecker Firma abtrat, so dass ihr nur noch 2, nämlich Prima u. Septima, verblieben. Für die abgetretenen Dampfer erhielt die Ges. nom. RM. 355 000 Aktien u. eine Barabfindung. 1928 Bau des Dampfers Quinta. –— Die Flotte der Ges. besteht z. Zt. aus den Dampfern „Quinta“ u. „Septima“ mit insgesamt 2932 Br.-Reg.-T. Kapital: RM. 500 000 in 510 Akt. zu RM. 500 u. 2450 Akt. zu RM. 100. – Eigene Akt. im Portefeuille der Ges. (am 31./12. 1931): nom. RM. 10 000 (Spitzenbeträge aus der letzten Kapitalserhöhung). – Vorkriegskapital: M. 200 0000. Urspr. A.-K. Tlr. 94 000 in Aktien zu Tlr. 1000, erhöht nach u. nach, zuletzt 1882 auf M. 2 750 000. 1887 Herabsetzung um 40 % u. 1890 Umwandlung der Aktien in Stücke zu M. 1000; danach betrug das A.-K. M. 1 650 000 in 1650 Aktien zu M. 1000. 1892 Erhöhung um M. 350 000, 1920 um M. 4 000 000, angeboten zu 200 %. Die G.-V. v. 27. 6. 1924 beschloss Umstellung des A.-K. von M. 6 000 000 auf RM. 600 000 durch Zusammenlegung der Aktien im Verh. 10: 1 in 6000 Aktien zu RM. 100. Durch eine Auseinandersetzung mit einem Hauptaktionär sind RM. 355 000 Aktien eingezogen u. vernichtet worden; der Aktionär erhielt dagegen drei Dampfer der Ges.; der mit dem Hauptaktionär geschlossene Vertrag ist durch G.-V.-B. v. 28./3. 1925 genehmigt worden: dadurch ist das A.-K. von RM. 600 000 auf RM. 245 000 herabgesetzt. Lt. G.-V. v. 27./4. 1927 Erhöh. des Kap. um RM. 255 000 in 510 Aktien zu RM. 500, div.-ber. ab 1./7. 1927. Die neuen Aktien sind von der Vereinsbank in Hamburg u. der Flensburger Privatbank, Filiale der Schleswig-Holsteinischen Bank über- nommen worden u. den alten Aktion. RM. 245 000 neue Aktien derart zum Bezuge engeboten, dass auf je RM. 500 alte Aktien RM. 500 neue Aktien zum Kurse von 130 % bezogen werden konnten. Hypotheken: Als Hypothekenschuld ist ein in Holland für den Bau des Dampfers „Quinta“ aufgenommenes u. durch Eintragungen in das Schiffsregister gesichertes Darlehen von hfl. 170 000 ausgewiesen, das ult. 1931 durch Rückzahlungen auf RM. 187 850 ermässigt war. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 22./3. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., Gewinnanteil für Vorst., 2 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 1000 je Mitgl.); über Rest beschliesst G.-V.