Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 963

5. Betriebsstätte in Oldenburg i. O., Abteil. Brauhaus Oldenburg, Ziegelhof-
strasse 93-95. Diese früher pachtweise betrieb. Brauerei ist am 1./10. 1926 durch Kauf in den
Besitz der Ges. übergegangen. Grösse 14 494 qm, von denen 6330 qm bebaut sind. Die
massiv errichteten Gebäude sind im Jahre 1865 gebaut. Im Jahre 1926 haben Erweiterungs-
u. Neubauten stattgefunden durch den Ausbau des Mittelgebäudes u. durch den Neubau einer
Abziehhalle mit Laderampe. Vorhanden sind 2 Dampfkessel mit zus. 95 qm Heizfläche,
1 Dampfmaschine mit 80 PS u. 2 Kühlmasch. mit einer stündl. Leistung von insges.
110 000 Kal. Die Leistungsfähigkeit beträgt 40 000 hl. 0= 57, 58. $ Brauhaus Oldenburg.
Postscheckkonto: Hannover 707 42. Bankverbindung: Oldenburgische Landesbank, Olden-
burg i. Oldb., Commerz- u. Privatbank, Fil. Oldenburg i. Oldbg., Bankhaus W. Fortmann

& Söhne, Oldenburg i. Oldbg. Kaufm. Leiter: L. Rechenmacher. Braumeister: Bönicke.

6. Betriebsstätte in Jever i. O., Abteil. Jever, Elisabethufer, inmitten der Stadt
gelegen, Grösse 8845 qm, wovon 5156 qm bebaut sind. An den seinerzeit etwa 60 Jahre
alten Gebäuden wurden im Jahre 1924 durchgreifende bauliche Veränderungen vorgenommen,
die der Erricht. eines Neubaues gleichkamen. Vorhanden sind 1 Zweiflammrohrkessel mit
82 qm Heizfläche, 1 Einflammrohrheizkessel mit 78 qm Heizfläche, 1 Dampfmasch. mit 75 P8S,
1 Dynamomasch. mit 380 Amp. u. 3 Kühlmaschinen mit einer stündl Leistung von insges.
150 000 Kal. Die Leistungsfähigkeit beträgt 70 000 hl. ― 5 u. 17. £ Bavariabrauerei. Post-

scheckkonto: Hannover 8662. Bankverbindung: Oldenburg. Spar- u. Leihbank, Fil. Jever, Olden-

burgische Landesbank Fil. Wilhelmshaven. Kaufm. Leiter: W. Sass. Braumeister: Grabbe.
Jedes der vorgenannten sechs Brauerei-Gesamtgebäude umfasst: Das Teilgebäude für
die Malzlagerräume, das Sudhaus mit den Würzekühlräumen, das Gebäude für die Gär- u.

Lagerkeller, Gebäudeanlagen für die Transportfässer, für die Picherei u. für die Abfüll-

räume u. endlich je ein Kesselhaus u. ein Maschinenhaus. Die Leistungsfähigkeit von insges.
rund 800 000 hl Jahreserzeugung ist durch Neubauten auf den vorhandenen Grundstücken
u. durch Neueinrichtungen auferheblich über 1 000 000 hi zu erhöhen. – Bierausstoss 1923/24 bis
1927/28: 430 696, 616 810, 644 074, 667 000, 680 000 hl. – Beamte u. Arb. 1930/31: 165 u. 774. –
Ausserdem besitzt die Ges. Grundstücke an folg. Plätzen: Altona: Grundstück Königstrasse,
Böhmkenstrasse u. Roosenstrasse; Hamburg: Winterhuderweg 86; Ahrensburg, Aurich (Ostfr.),
Barmstedt (Holst.), Bergedorf-Lohbrügge, Buxtehude (3 Grundst.), Cuxhaven (2 Grundst.),
Emden (2 Grundst.), Eidelstedt, Elmshorn, Esens (Ostfr.), Friedrichstadt (Eider), Harburg
(Elbe), Harburg-Wilhelmsburg, Harsefeld, Hechthausen, Heide (Holst.), Jever (7 Grundst.),
Itzehoe, Kaltenkirchen, Langenhorn-Mönkebüll, Lauenburg (Elbe), Leer (Ostfr.) (2 Grundst.),
Lübeck, Meldorf, Neuhaus (Oste), Niebüll, Norderney, Nordenham, Oelstorf-Salzhausen,
Oldenburg (Oldbg.), Otterndorf (Niederelbe) (2 Grundst.), Segeberg, Schwei (Oldbg.) Stade,
Uetersen, Ulzburg, Wangerooge, Warstade-Hemmoor, Wedel (Holst.), Wesermünde-Lehe,
Westrhauderfehn (Ostfr.(, Westerland, Wilhelmshaven, Wilhelmshaven-Rüstringen (2 Grundst),
Wilster, Winsen (Luhe). — Der vorstehend erwähnte Grundbesitz hat eine Grösse von
insges. 163 125 qm u. eine bebaute Grundfläche von 18 584 qm.

Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Deutscher Brauer-Bund, Berlin;
Brauerei-Verband für wirtschaftliche Interessen von Hamburg und Umgegend, Hamburg;
Verband nordwestdeutscher Brauereien G. m. b. H., Hamburg (an diesen beiden letzten Ham-
burger Verbänden ist die Ges. auch beteiligt); Verband obergäriger Brauereien im Brau-
steuergebiet e. V., Berlin; Schutzverband der ehemaligen Brausteuergemeinschaft, Berlin;
Versuchs- u. Lehranstalt für Brauerei in Berlin; Deutscher Boykottschutzverband für
Brauereien Versich.-V. a. G., Charlottenburg.

Die Ges. ist weiter beteiligt an der Gerstenbau-Ges., Berlin u. der Bezugsvereinigung
Deutscher Brauereien G. m. b. H., Berlin, Gesellschaft für Hopfenforschung, Freising (Bayern).
Gesellschaft für die Geschichte und Bibliographie des Brauwesens e. V., Berlin.

Kapital: RM. 9 000 000 in 45 000 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000.

Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht 1913 um M. 500 000, dann erhöht von 1920–1923 auf
M. 45 000 000 in 45 000 Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./2. 1925 von M. 45 000 000
auf RM. 9 000 000 (5: 1) in 45 000 Akt. zu RM. 200.

Grossaktionäre: Okt. 1931 ging ein grösseres Aktienpaket an den Fabrikbes. Richard
Eisenbeiss, Radebeul b. Dresden, über.

Anleihen: Sämtl. Anleihen wurden zwecks Barablösung zum 1./1. 1927 zur Rückzahlung
gekündigt. Ende Sept. 1931 waren RM. 1684 noch nicht eingelöst.

Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 16./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 12½ % Tant. an A.-R. (mind. aber
eine statutar. festgelegte Vergüt.), vom weiteren Überschuss Rücklagen für Delkredere,
Spez.-R.-F., Rest Super-Div.

Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Brauerei-Grundst. u. -Gebäude 4 780 000). sonst.
Grundst. u. Gebäude 1 070 0001), Masch.-Anlage 550 000, Lagerfass-, Bottich- u. Stahltank-
Anlage 800 000, Transportfass-Anl. 1, Wagen, Motorwagen u. Eisenbahnwaggons 1. Brauerei-

1) Die Zugänge auf Konten Brauerei-Grundstücke u.-Gebäude (RM. 136 020) sowie sonstige Grundstücke
u. Gebäude (RM. 185 897) sind entstanden durch einen in Harburg-Wilhelmsburg vorgenommenen grösseren
Neubau sowie durch den Ankauf eines Wirtschaftsgrundstückes in Oldenburg, welches zum Schutze einer
Hyp. erworben werden musste, sowie durch Neubauten zur Unterbringung von Niederlagen in Wedel,
Friedrichstadt u. Esens i. Ostfriesland.
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