33 ― Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 975 Vorstand: Gen.-Dir. Komm.-Rat Fritz Bergdolt, Ernst Mezger, Stellv. Gottlieb Oesterle, Hans Forster. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Friedr. Schmid, Augsburg; 1. Stellv. Komm.- Rat Bank-Dir. Franz Gerhaher, Augsburg; 2. Stellv. Bank-Dir. Oscar Thieben, Berlin; Rentier Hans Hartmann, Geh. Komm.-Rat Handelsk.-Vors. Christ. Diesel, Augsburg; Kgl. Rumän. Konsul Bank-Dir. Herm. Aumer, München; Dir. Victor Stötter, Augsburg: Komm.-Rat Gust. Klopfer, Diessen am Ammersee; Bankier Kgl. Schwed. Gen.-Konsul Siegfried Aufhäuser, München; Alfred Dyckhoff, Augsburg; Bank-Dir. Stadtrat Dr. Johannes Krüger, Dresden; Bank-Dir. Konsul Walther von Mayrhauser, München; Bank-Dir. Dr. Alfred Rosenbusch, Augsburg; vom Betriebsrat: A. Schiersner, L. Glonner. Zahlstellen: Augsburg u. München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Vereins- bank, Bayer. Staatsbank, Dresdner Bank, München: Donauländische Kreditgesellschaft, H. Aufhäuser; Berlin u. Dresden: Bank für Brau-Industrie, Gebr. Arnhold, Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Unter den derzeitigen Verhältnissen leidet natur- gemäss der Wirtestand in besonderem Masse. Wir haben bei Bewertung der Debitoren diesem Umstand Rechnung getragen. In Zwangsversteigerungen mussten wir zwar 6 Wirtschaften übernehmen, konnten aber 3 mit langfristigen Bierabnahmeverträgen an solvente Käufer wieder abstossen. In unserm Besitz blieben noch die drei Augsburger Anwesen: Fischerwirt, Müllerstr. 19, Fischerwirt, Flurstr. 34, Blauer Bock, Stefansplatz E 147. Freihändig erwarben wir zwecks Sicherung des Absatzes die Gastwirtschaft „Tannhäuser“, Austr. 19 in Augsburg. Bezüglich Ergänzung der Betriebsanlagen ist die Aufstellung einer Hefereinzucht-Einrichtung zu erwähnen, ferner die Beschaffung einer zweiten Unter- wasserpumpe für die Brunnenanlage der Kronenbrauerei; im Schnapperkeller wurde ein neuer elektrischer Aufzug eingebaut. Im übrigen mussten wir uns angesichts der Ver- hältnisse grösste Zurückhaltung in Anschaffungen auferlegen. Michelsbräu-Brenner A.-G. in Babenhausen, (Hessen), Fahrstrasse 83. Gegründet: 1815 durch den Bierbrauer P. J. Michel; 1900 durch den damaligen Besitzer Ludwig Michel in eine A.-G. umgewandelt. Eingetr. 1./4. 1901. Firma bis 20./6. 1921: Michel's Bräu Akt.-Ges. Zweck: Brauereibetrieb. Produktion: Untergärige Biere, ferner Branntwein u. Liköre, sowie Eis. 1921 erwarb die Ges. das Kontingent der Brauerei Peter Brenner in Gross-Umstadt u. dehnte 1923 ihren Betrieb auf die Fabrikation von Likören aus; 1931 Fabrikation von Backmalz aufgenommen. Besitztum: Betrieb: 70 PS- Dampfmaschine, 40 PS-Starkstrommotor, Eismaschine, Dampf-Doppel-Sudwerk 25 Ztr. Schüttung, Fass- u. Flaschenreinigungsmaschinen; 4 Last- kraftwagen, 3 Gespanne. Grundbesitz: ca. 28 000 am, davon ca. 8000 qm bebaut. –— Angest. u. Arb.: 27. Kapital: RM. 300 000 in 600 Akt. zu RM. 500 (davon RM. 100 000 Vorz.-A.). – Vor- kriegskapital: M. 350 000. Urspr. M. 600 000; nach mehrfachen Wandlungen auf M. 350 000 herabgesetzt. Wieder erhöht 1921 um M. 250 000. Lt. G.-V. v. 28./2. 1925 Umstell. von M. 600 000 auf RM. 300 000 (2: 1) in 600 Akt. zu RM. 500. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9, Gen.-Vers.: 1932 am 21./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Brauereigebäude u. Grundst. 124 500, Liegenschaften II 85 500, Masch. u. Utensil. 65 000, neue Eismasch.-Anlage 16 000, Fastagen 30 000, Fuhrpark 20 000, Wirtschafts-Inv. 40 000, Flaschen u.-kasten 2000, Eff. 1, Wechsel 1983, Debit. 167 694, Kassa u. Postscheck 4882, Vorräte 66 598, Verlust (50 256 abz. Reserve 3000) 47 256. – Passiva: A.-K. 300 000, Hyp. auf Brauerei u. Liegenschaften 119 772, Bankschulden 48 600, Akzepte 54 934, gestund. Biersteuer 26 270, Kredit. 121 835. Sa. RM. 671 414. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben für Malz, Hopfen, Steuern u. Unk. 400 355, Abschr. 29 755. – Kredit: Gewinnvortrag 909, Erlös aus Bier, Spirituosen u. Treber 381 945, Verlust (wird vorgetragen) 47 256. Sa. RM. 430 111. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1923/24–1930/31: 0 %. Vorz.-Akt. 1926/27–1930/31: 6, 6, 6, 6, 0 %. Direktion: Heinrich Oest, Hans Schauermann. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Heertz; Stellv. Gen.-Dir. Bruno Schubert, Frankf. a. M. u. Dir. Oscar Thieben, Berlin; Dir. Heinrich Kempff, Frankfurt a. M.; Dir. Siegfried Wein- mann, Mainz; Rechtsanw. u. Notar Paul Lüft, Dieburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Aschaffenburg: Bayerische Vereinsbank, Filiale Aschaffenburge; Dresdner Bank, Filiale Aschaffenburg; Babenhausen, Volksbank. Postscheckkonto: Frankfurt (Main) 12 781. ― 8. Michelsbräu Babenhausenhessen. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Nachdem die Erhöh. der Reichs-u. Gemeindebiersteuern zu einer Überteuerung des Bieres führten, hat der Absatz empfindlich gelitten, zumal die allgem. Lage die Konsumkraft beeinträchtigt hat. Auch im neuen Geschäftsjahr ist insbes. durch die reiche Obst- und Weinernte ein weiterer Rückgang des Bierausstosses zu ver- zeichnen. Nur eine starke Reduktion der überschraubten Steuern vermag hier eine Abhilfe