Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 977 Besitztum: 1. In Stuttgart ein Fabrikgebäude mit Mälzerei-Einrichtung, ein Wohn- u. Gasthaus. Das vollständig bebaute Grundstück liegt in günstiger, verkehrsreicher Gegend u. ist ca. 25 a gross, davon 23 a bebaut. 2. In Bamberg das Grundstück Theresienstr. 32/34. umfassend 2 ha, von denen 0.8 ha mit einem fünfstöckigen, massiven Gebäude überbaut sind. Eigenes Bahnanschlussgeleis ist vorhanden. 3. In München-Schwabing lastenfreie, aufgeschlossene Grundstücke in Grösse von 1700 qm. Die Einricht. der beiden Fabriken reichen für eine Jahresproduktion von 260 000 Ztr. Gerste. Die beiden Unternehm. haben elektr. Betrieb mit 260 PS Motorkraft. Entwicklung: Gemäss Vertrag v. 22./6. 1923 beschloss die G.-V. v. 23./7. 1923 der Malz- fabrik Stuttgart im Wege der Fusion die Übernahme der Bamberger Mälzerei A.-G. vorm. Carl J. Dessauer als Ganzes ohne Liquid. gegen Gewährung von Aktien im Verh. 1:1 u. Annahme der Firma wie oben. Unter Mitwirk. der Ges. wurde Dez. 1922 die Bamberger Kloster-Malzkaffeefabriken A.-G. gegründet. Die G.-V. v. 20./9. 1924 genehmigte die Über- nahme der Bamberger Kloster-Malzkaffee-Fabriken A.-G., Bamberg, im Wege der Fusion unter Ausschluss der Liquid. derart, dass gegen M. 6000 Kloster-Malz-Akt. im Umtausch M. 1000 Aktien der Ges. gewährt wurden. Verbände: Die Ges. gehört dem Bayerischen Mälzerbund in München an. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 225 000, erhöht bis 1896 auf M. 700 000, erhöht 1920–1923 auf M. 12 000 000 in 12 000 Aktien zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 12 000 000 auf RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 19./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertr. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude Bamberg 580 000, do. Stuttgart 250 000, Grundst. Schwabing 25 000, Masch. Bamberg 55 000, do. Stuttgart 3000, Kassa, Wechsel, Wertp. 218 424, Vorräte 377 079, Aussenstände 2 285 174. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Sonderrückl. 180 000, Rückl. für Grunderwerbsteuer 10 000, Grundpfandschulden 91 765, Akzepte 54 476, lauf. Schulden 1 905 119, Steuern 46 362, Gewinn (Vortrag 52 909 Reingewinn 1930/31 133 047) 185 956. Sa RM. 3 793 677. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versich. 145 523, Steuern 155 064, Geb.- u. Masch.-Erhalt. 34 176, Abschr. 77 000, Gewinn (Vortrag 52 909 £ Reingewinn 1930/31 133 047) 185 956. – Kredit: Gewinnvortrag 52 909, Rohgewinn 544 809. Sa. RM. 597 718. Kurs: In München: Ende 1913: 48 %; Ende 1924–1930: 7.10, 46, 119, 124.50, 125, 109, 112 %; 1931 (30./6.): 100 %. In Stuttgart zugelassen im Juni 1922. Kurs Ende 1924–1930: 6.6, 41, 112, 121, 122, 108, 106 %; 1931 (30./6.): 99 %. In Berlin zugelassen die Aktien Nr. 1–12 000 zu M. 1000 im Aug. 1924. Kurs Ende 1924–1930: 7.10, 43, 119, 122, 126, 109, 109.25 %; 1931 (30./6.): 100.50 %. Dividenden: 1912/13: 2 %; 1923/24–1930/31: 0, 6, 8, 8, 9, 9, 9, 6 %. Direktion: Gen.-Dir. Carl Grötzner, Stuttgart; Herm. Kant, Hans Mössmer, Bamberg. Prokuristen: M. Strassburger. E. Selzer. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Dr. G. von Dörtenbach, Stuttgart; Stellv. Geh. Justizrat Dr. Josef Werner, München; Rechtsanw. Dr. Alfred Schweizer, Dir. a. D. Franz Ebner, Jos. Flegenheimer, Stuttgart; Rentier Hugo Grötzner, Burghausen; Bankier Justizrat Dr. Albert Wassermann, Bamberg. Zahlstellen: Ges.-Kassen in Bamberg u. Stuttgart; Bamberg u. Berlin: A. E. Wasser- mann; Bamberg u. München: Bayer. Vereinsbank; Bamberg u. Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Stuttgart: Dresdner Bank; München: Siegfr. Klopfer. Ö― Bamberg 365, 366. Bautzener Brauerei und Mälzerei, A.-G. in Bautzen (sSa.), Neusalzaer Str. 2. Gegründet: 5./2. 1880 als A.-G.; eingetr. 2./3. 1880; früher Genossenschaftsbrauerei. Bierniederlagen: Dresden, Bischofswerda, Crostwitz, Oppach, Löbau, Kirschau, Sohland, Neugersdorf, Oberneukirch, Wartha, Pulsnitz, Neustadt, Weisswasser, Rothnausslitz, Nesch- witz, Grosspostwitz, Weissenberg, Wilthen, Reichwalde. Zweck: Brauerei- u. Mälzereibetrieb. Produktion: Untergärige Biere Kulmbacher Art, Pilsner Art, Lagerbier, sowie obergärige Einfachbiere, ferner Eis u. Malz. Neben- produkte-Verwertung durch Verkauf. – 1919/20 Erwerb der Kontingente der Bautzener Felsenkellerbrauerei Joh. T. Litter u. einige andere Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. besitzt in Bautzen ein 15 930 qm grosses, an der Neusalzaer u. Dresdner Str. gelegenes Grundst., auf dem sich Brauerei- u. Mälzereianlagen befinden. Diese mit einer Anzahl von Geb. einschl. eines Wohn- u. Gastwirtschaftsgeb. mit Saal, Keller, Restaurations-Garten, Lagerhaus mit Garagen u. Eisvorratsgeb. bedecken eine bebaute Fläche von 3600 qm. Ferner gehört der Ges. ein an das Brauereigrundst. angrenzendes Feldgrundst. in Grösse von 6144 qm, sowie in Bischofswerda, Wartha, Weisswasser, Sohland u. Oppach je ein Grundst., auf dem sich Bierniederlagen befinden. — Betrieb: Weigelsches Maischefilter- Sudhaus, 55 Ztr. Schüttung, Kühlanlage (Linde), Fassreinig. (Neubecker), Flaschenreinig. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 62