986 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. einer Niederlage in Gleiwitz O./S. auf eig. Gelände. Verkauf eines Grundstücks in Querfurt. Mit Wirk. v. 1./10. 1928 wurden die früheren Abteil. Halle a. S., Merseburg u. Sangerhausen von der Ges. losgelöst u. in die Wilhelm-Rauchfuss-Brauereien A.-G. Halle (Saale) einge- bracht, deren Aktien im Besitz der Ges. waren u. die gleichzeitig ihr Stamm-Kapital von RM. 1 000 000 auf RM. 3 000 000 erhöhte u. ihren Namen in „ Mitteldeutsche Engelhardt- Brauerei Aktiengesellschaft“ änderte. 1928/29 Erwerb eines Grundstücks in Berlin-Stralau in Grösse von ca. 4800 qm. Die G.-V. v. 8./1. 1930 beschloss die Gründung der Schlesischen Engelhardt-Brauerei A.-G. mit einem A.-K. von RM. 2 000 000. In die neue Ges. wurden die bisherigen Abteilungen Breslau, Warmbrunn u. Gottesberg eingebracht. Im Okt. 1930 wurden auch die letzten beiden Provinzabteilungen in Greifswald und Weisswasser mit Wirkung vom 1./10. 1929 ab verselbständigt u. unter der Firma „Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges. Greifswald“ bzw. „Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges. Weisswasser O./L.“ in selbständige Aktiengesellschaften mit einem Kapital von je RM. 300 000 umgewandelt. Die Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges., Berlin selbst besitzt als Produktionsstätten nunmehr lediglich die 3 Berliner Abteilungen Pankow, Charlottenburg u. Stralau sowie die Mälzerei Rudelstadt i. Schles., während die Interessen an den verselbständigten Braustätten als Beteiligungen in der Bilanz erscheinen. Von den Aktien dieser Gesellschaften wurde, wie von vornherein beabsichtigt, ein Teil inzwischen abgestossen. Besitztum: Die Ges. besitzt folg. Braustätten: 1. Berlin-Pankow: Der 32 000 am um- fassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann-, Spiekermann- u. Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Einricht. umfasst 4 Dampfkessel mit 360 qm Heizfläche, 3 Dampfmaschinen, 4 Eismaschinen-Kompressoren mit 500 000 Cal. Leistung pro Stunde, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Der Antrieb sämtlicher Arbeits- maschinen erfolgt durch 120 Elektromotoren von 1–40 PS, 5 Tiefbrunnen von durch- schnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe erforderliche, in ausreichender Menge vor- handene, gute Brau- u. Betriebswasser. Eine Flaschenspül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für ca. 300 000 Flaschen eingerichtet. Die Lagerkeller sind mit Stahltanks u. ein neuer Gärkeller ist mit Betontanks ausgelegt. Gesamtkapazität 400 000 hl. Ferner besitzt das Werk eine Schmiede, Schlosserei u. Böttcherei sowie eine grosse Auto- reparaturwerkstatt. 2. Charlottenburg: Das von der Sophie-Charlottestrasse u. Danckel- mannstrasse begrenzte Grundstück der früheren Kaiserbrauerei mit einem Flächeninhalt von 7000 qm, wovon 3661.71 qm bebaut sind. Die Betriebseinricht. umfasst 2 Dampfkessel mit 160 qm Heizfläche, 2 Dampfmaschinen, 4 Kompressoren mit 360 000 Cal. stündl. Leistung, eine Eismaschine, 2 Tiefbrunnen. Die Lagerkeller sind mit emaillierten Stahltanks aus- gerüstet, der Gärkeller mit Aluminiumtanks. Die moderne Flaschenfüllanlage hat eine Leistungsfähigkeit von 100 000 Flaschen pro Tag. Ausserdem ist eine Schlosserei u. Bötteherei vorhanden. Produktionsmöglichkeit 150 000 hl pro Jahr. 3. Berlin-Stralau: Das ca. 36 000 qm grosse Grundst. grenzt an der Südseite an die Strasse Alt-Stralau, an der Nordseite mit einem 66 i langen eigenen Bollwerk an den Rummelsburger See. Die Brauerei-Einricht. besteht aus 3 Dampfkesseln mit 360 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit zus. 1160 PS. Die Eismasch. haben eine Gesamtleist. von 800 000 Cal. pro Stunde. Ferner sind vorhanden Dynamomasch. für Gleichstrom u. Drehstrom sowie ein Anschluss an das Starkstromnetz der Städt. Elektrizitätswerke. Zum Antrieb der verschiedenen Maschinen dienen 120 Motoren. Das Sudhaus wurde im Jahre 1927 in modernster Art mit Läuter- bottich u. Maischefilter erstellt. Die Flaschenkellerei hat eine Leistung von 300 000 Flaschen pro Tag. Die Lagerkeller sind zum grössten Teil mit Emailletanks, die Gärkeller mit Betonbottichen belegt. Der Betrieb reicht für eine Produktion von ca. 400 000 hl Bier aus, die pneumatische Mälzerei für eine Jahresproduktion von ca. 120 000 Ztr. Malz. Ferner sind vorhanden eine Schlosserei, Schmiede, Böttcherei, Picherei, Stellmacherei u. Auto- reparaturwerkstatt. 4. Rudelstadt i. Schles.: Die durch die Fusion mit der Schles. A.-G. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation in den Besitz der Engelhardt-Brauerei gekommene Mälzerei besteht aus dem 7 Stock hohen Neubau mit 16 pneumat. Trommeln u. 2 Darren, den Gebäuden der Tennenmälzerei nebst Darren, 2 Wohngeb. u. Stallungen. Zu der Mäkgerei, die jährlich 120 000 Ztr. Gerste verarbeiten kann, gehören noch 60 Morgen Acker u. Wiesen. Ausserdem wird in grösserem Umfang Holzschleiferei u. Kistenfabrikation betrieben. Ausserdem unterhält die Engelhardt-Brauerei annähernd 50 Vertriebsstätten, zum Teil in eigenen Grundst. Die Beliefer. geschieht durch Pferdegespanne, Autolastzüge u. durch Eisenbahnwaggons. Der Fuhrpark der Ges. besteht aus rund 400 Pferden, 10 Personen- automobilen, 60 Lastkraftzügen u. Eisenbahnwaggons. –— Die Ges. beschäftigt insgesamt etwa 1100 Arbeiter u. Angestellte. Beteiligungen: Die Gesellschaft ist bei folgenden Unternehmungen beteiligt: Brauerei Oswald Berliner A.-G., Berlin; z. Zt. stillgelegt u. Mälzerei für Eigenbedarf (A.-K. RM. 530 000), Engelhardt-Brauerei Königsberg Nm. G. m. b. H., Königsberg Nm. (Kap. RM. 230 000), Mittel- deutsche Engelhardt-Brauerei A.-G., Halle (A.-K. RM. 3 000 000), Schles. Engelhardt-Brauerei A.-G., Breslau (A.-K. RM. 2 000 000), Engelhardt-Brauerei A.-G., Greifswald (A.-K. RM. 300 000), Engeihardt-Brauerei A.-G., Weisswasser 0./L. (A.-K. RM. 300 000), Landw. Handels A.-G., Glogau (A.-K. RM. 300 000), Solum Verwaltungs- u. Verwertungs-G. m. b. H. (Kap. RM. 20 000), Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H. (Kap. RM. 400 000), Hotel-Gesellschaft Alexander- platz m. b. H., Berlin (Kap. RM. 300 000), Dortmunder Stiftsbrauerei A.-G., Dortmund-Hörde (A.-K. RM. 2 020 000), Gesenberg-Brauerei A.-G., Wuppertal-Elberfeld (A.-K. RM. 300 000),