998 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten, Löhne, Gehälter, Brausteuer, Aus- besserungen, Futtermittel usw. 924 269, Abschr. 118 171, Gewinn 90 679. – Kredit: Vortrag 15 743, Geschäftserträgnis 1 117 376. Sa. RM. 1 133 119. Dividenden: 1913/14: 5 %; 1924/25–1930/31; 5, 5, 5, 5, 5, 5, 2½ %. Vorstand: Herm. Aug. Wirts, Joh. Strack. Prokuristen: H. Maurer, P. Wirts, Otto Lohmann, Karl Wirts. Braumeister: J. Wolf. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Peter Doetsch, Godesberg; Bankier Friedr. von Schulz-Hausmann, Bonn; Bergassessor K. Braunsteiner, Essen. Zahlstellen: Für Div.: Bonn: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Postscheck-Konto: Köln 38 385. ― 3571. £ Bürgerliches Brauhaus Bonn. Bergschlösschen-Actien-Bierbrauerei in Braunsberg (Ostpr.), Gartenstr. 10. (Börsenname: Brauerei Bergschlösschen.) Gegründet: 1871; eingetr. 11./11. 1871. Bierniederlagen: An verschiedenen Plätzen in Ost- u. Westpreussen. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei u. anderer Industrien, Betrieb von Bank- u. Handels- geschäften, Erwerb u. Veräusserung von Grundstücken u. Beitritt zu Syndikaten gleicher oder ähnlicher Gewerbe. – Jährl. Bierabsatz ca. 50 000 hl. Besitztum: Der Grundstücksbesitz der Ges. in Braunsberg, Gartenstr. 10, umfasst 27 239 qm. Davon sind bebaut 9390 qm, restliche 17 849 qm befinden sich in unbebautem Zustande. Ausserdem besitzt die Bergschlösschen-Actien-Bierbrauerei in Braunsberg, Gartenstr. 22, ein Arbeiterwohnhaus. Dasselbe steht auf einer Gesamtfläche von 277 dm mit 183 qm bebauter u. 94 qm unbebauter Fläche. Ferner ist die Brauerei Eigentümerin eines Wiesengrundstücks von 45.94 Morgen. Das Grundeigentum der Brauerei liegt als geschlossener Komplex zwischen der Gartenstrasse u. dem Treideldamm an der Passarge, im Süden durch die Sprindgasse, im Norden durch Privatanlieger, die ihren Zugang von der Kreuzstrasse haben, begrenzt. Der grösste Teil des Grundstücks wird von den Fabrik- gebäuden eingenommen. Die ziemlich umfangreiche Gebäudeanlage ist im Laufe der Jahre, in den 1870er Jahren beginnend, entstanden. Trotzdem hat die Gesamtanlage eine gewisse Einheitlichkeit. An zwei parallelen Fabrikstrassen liegen drei Gebäudetrakte: Maschinen- haus, Mälzerei, Darren; altes u. neues Sudhaus; Abfüll- u. Versandgebäude. An diese anschliessend die Nebenbetriebe, u. zwar: Schlosserei, Böttcherei. Autogarage. Schmiede u. Stellmacherei. Unter dieser Gebäudegruppe erstrecken sich die Eis-, Gär- u. Lagerkeller. Betriebsanlagen: Maschinenhaus: 1916/17 neu erbaut, bis 1922 mit vollkommen neuen Masch. ausgestattet. Dampfmaschine 500 PS mit direkt gekuppeltem Dynamo von 200 kW. Res.-Maschine von 75 PS mit 50 kW Stromerzeugung, Akkumulatorenbatterie. Für den Kältededarf sorgen zwei Kompressoren zu 200 000 Kal.-St.-Leistung u. können nebenbei noch bei 24stündigem Betrieb 500 Ztr. Eis fabriziert werden. Die Wasserversorgung 0 besteht aus drei Tiefbrunnen zu 15 cbm St.-Leistung. Das Wasser für die Kondensation u. Kesselspeisung wird aus der neben dem Brauereigrundstück fliessenden Passarge entnommen. Ausgedehnte, der Neuzeit entsprechende Filteranlagen dienen dazu, sämtliches Wasser vor der Verwendung zu reinigen. Kesselhaus: 1916/17 erbaut, 2 Flammrohrkessel von je 120 qm Heizfläche. Mälzerei: 1917 erbaut, Stundenleistung ca. 50 Ztr. Silos: Der Lagerraum für Gerste u. Malz umfasst etwa 2500 qm. Die Mälzereianlage schafft in der Kampagnezeit von etwa sieben Monaten die Bearbeitung von mindestens 40 000 Ztr. Gerste. Drei Darren mit einer Hordenfläche von 150 qm. – Sudhaus: 1916/17 erbaut, u. a. 2 Maische- pfannen zu 200 hl, 1 Würzepfanne zu 330 hl; Flaschenreinigungs-Anlage, Böttcherei, Schlosserei. Mehrere Pumpenbäuser u. andere zur Aufrechterhaltung des Brauereibetriebes erforderliche Anlagen resp. Wirtschaftsgebäude sind vorhanden. Zur Beförderung der Produktion sind ausser Gespannen noch 6 Lastkraftwagen mit Anhänger vorhanden. —. Angest. u. Arbeiter ca. 120. Kapital: RM. 600 000 in 400 Aktien zu RM. 1000 u. 1000 Aktien zu RM. 200. –— Vorkriegskapital: M. 800 000. Urspr. M. 480 000, erhöht 1904 um M. 320 000, 1921 um M. 200 000, 1922 um M. 2 000 000 Lt. G.-V. v. 17./12. 1924 Umstell. von M. 3 000 000 (1600 Akt. zu M. 300 u. 2520 Akt. zu M. 1000 auf RM. 600 000 in 1600 Aktien zu RM. 60 u. 2520 Aktien zu RM. 200 (5: 1). 1929 Neu- stückelung des A.-K. in 400 Akt. zu RM. 1000 u. 1000 Akt. zu RM. 200. Grossaktionäre: Ferd. Rückforth Nachf. A.-G., Stettin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 21./1. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je RM. 1000), vertragsm. Tant. an Vorst., Gewinnrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 390 000, Masch. u. Apparate 240 000, Gefässe 65 000, Fuhrpark 20 000, Flaschenabfüllanlage 25 000, Wechsel 18 546, aus- stehende Forder. u. Bankguth. 248 199, Warenvorräte 149 563, Kassa 13 906, (Bürgschaften 4000). – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Sonderrückl. 22 000, Hyp. 122 944, Gläubiger 134 193, Akzepte 130 000, rückständige Staats-, Kommunal- u. Biersteuer 70 165, Gewinn 30 912, (Bürgschaften 4000). Sa. RM. 1 170 215.