Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1007 Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Der Ausbau unserer Brauerei-Anlagen wurde im Berichtsjahr in der Hauptsache beendet. Unser Niederlags-Anwesen in Kanth wurde aus- gebaut; die aufgewendeten Beträge sind wieder zur Abschreibung gekommen. Die Dar- lehnshergabe wurde nach Möglichkeit eingeschränkt. Die Darlehnsrückzahlungen seitens der Kundschaft waren schleppend, was nicht zu verwundern ist, wenn man die schlechte Geschäftslage des Gastwirtestandes berücksichtigt. Vom Hypotheken-Konto haben wir die beiden letzten Raten mit zus. RM. 32 000 gezahlt; damit ist unser Gesamtbesitz wieder lastenfrei geworden. Vom Hypotheken-Garantie-Fonds-Konto sind weitere RM. 50 000 zur Auszahlung gekommen; die restlichen RM. 50 000 werden am 1./7. 1932 gezahlt, womit alsdann auch diese Kontoschuld abgetragen ist. An Steuern hatte die Ges. 1930/31 insges. RM. 2 506 341 zu zahlen, das sind arbeitstäglich rd. RM. 8000. Die Aussichten für das Braugewerbe müssen als sehr ungünstig bezeichnet werden. Wenn auch unser Unternehmen eine besonders gesunde Grundlage hat, so möchten wir doch nicht unterlassen, schon heute darauf hinzuweisen, dass mit einer Verschlechterung der Gewinnergebnisse in der Folgezeit gerechnet werden muss. Moritz Marx Söhne Akt.-Ges. in Bruchsal i. B., Kaiserstr. 29. Gegründet: 29./8. 1910; eingetr. 22./9. 1910. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Malz u. aller in diesen Geschäftszweig einschlagender Haupt- u. Nebenprodukte; neuerdings auch Herstell. oder Beteil. jeder Art. Fabriken in Kirchheim a. Eck (Pfalz) u. Pfungstadt (Hessen). Die Anteile der Wellpappenwerk G. m. b. H., Bruchsal wurden 1929/30 abgestossen, eine gepachtete Malzfabrik zum 30./9. 1931 gekündigt. Kapital: RM. 375 000 in 325 Akt. zu RM. 1000 u. 500 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 570 000. Urspr. M. 570 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht 1920 um M. 280 000, 1921 um M. 650 000, 1922 um M. 1 000 000, 1923 um M. 5 500 000 auf M. 8 000 000 in 7500 St.- u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 31./1. 1925 Umstell. nach Einzieh. von M. 500 000 Vorz.-Akt., von verbleib. M. 7 500 000 auf RM. 375 000 (20: 1) in 7500 Akt. zu RM. 50; lt. G.-V. v. 1./2. 1930 eingeteilt in 325 Akt. zu RM. 1000 u. 500 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: 1932 am 23./1. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Bilanz am 31. Juli 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 249 800, Masch. u. Einricht. 45 376, Vorräte: Malz u. Abfälle 339 179, Betriebsmaterialien 1124, Aussenstände 224 000, Kassa, Wechsel, Postscheck u. Banken 44 627, Wertp. 12 009. – Passiva: A.-K. 375 000, R.-F. 100 000, Rückl. II 35 000, Schulden in lauf. Rechn. 72 300, Akzepte 81 242, Banken 208 723, Verlust-Rücklage 25 000, Darlehen 5000, unerhob. Div. 132, Gewinn (Vortrag aus 1929/30 9919 – Reingewinn 1930/31 3800) 13 719. Sa. RM. 916 118. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 87 415, Zs. 42 737, Steuern 22 476, Abschr. 18 420, Wertminderung auf Wertp. 2217, Gewinn (Vortrag aus 1929/30 9919 £ Reingewinn 1930/31 3800) 13 719 (wird vorgetragen). – Kredit: Gewinnvortrag 9919, Betriebsüberschuss 177 065. Sa. RM. 186 984. Kurs: Ende 1926–1931: Freiverkehr Mannheim: 40, 50, 45, 40, 47.50, 31 (Bil.-K.) %. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1923/24–1930/31: 0, 5, 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Jul. Marx, Ludw. Marx. Aufsichtsrat: Bernh. Lussheimer, Fabrikant Fritz Gille, Dir. Kahn, Ludwig Traub, Mann- heim; Dir. Bär, Bruchsal. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bruchsal u. Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Mannheim: Dresdner Bank. Postscheck-Konto: Karlsruhe Nr. 3662. Ö― 2007. Schrag & Söhne Akt.-Ges. in Bruchsal, Kaiserstr. 31. Gegründet: 24./10. 1923; eingetr. 7./11. 1923. Hervorgegangen aus der 1868 gegr. off. Handelsges. Schrag & Söhne. Filialbetriebe in Berghausen u. Rheinzabern. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Malz sowie der Betrieb von Malz- u. Getreide- handelsgeschäften-jeder Art. Besitztum: Die Betriebe arbeiten mit zusammen 6 modernen Darren u. ca. 7000 qm Tennenfläche. Die jährliche Verarbeitung beläuft sich auf etwa 150 000 Ztr. Gerste. Es sind vorhanden modern eingerichtete Weichen mit Umpumpvorrichtung u. Lüftung. Für die Gerste-Lagerung verwendet die Ges. Rieselböden. – Grundbesitz: Ca. 10 000 qm, davon etwa 5000 qm bebaut. – Angestellte u. Arbeiter: 60. Kapital: RM. 315 000 in Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 50 Mill. in 3000 Aktien zu M. 10 000, 2000 zu M. 5000, 10 000 zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 28./3. 1925 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 50 Mill. auf RM. 140 000, ferner Erhöh. des A.-K. um RM. 70 000, div.-ber. ab 1./9. 1925. Lt. G.-V. v. 8./12. 1928 erhöht um RM. 105 000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug. 1931: Aktiva: Säcke 4400, Eff. 4300, Immobil. 92 600, Masch. u. Auto 21 550, Debit. 77 139, Kassa 3672, Wechsel 160 995, Vorräte 511 165. – Passiva: A.-K. 315 000, R.-F. 170 000, Delkr. 20 000, Kredit. 339 990, Gewinn 30 831. Sa. RM. 875 821.