Ak Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1023 *― Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. K. G. Heimsoth, Dortmund; Oberbürgermstr. Mangold, Kassel; Gen.-Dir. Bergassessor Ernst van Bürck, Unna-Königsborn; Kfm. Paul Strack, Dortmund. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Wuppertal- Barmen: Barmer Bankverein; Dortmund: Dort- munder Bankverein, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Commerz- u. Privatbank. Bankverbindungen: Dortmund: Reichsbank; Städt. Sparkasse. Postscheckkonto: Dortmund 1357. 303 71 (ausserhalb der Geschäftszeit 336 67). „% Hansabrauerei Dortmund. Bahnsendungen: Station Dortmund-Eving, Anschlussgleis Dortmunder Hansa-Brauerei A.-G., Dortmund. Dortmunder Ritterbrauerei Akt.-Ges. in Dortmund, Rheinische Str. 51. Gegründet: 1870 unter den Firmen Brauerei Gebr. Meininghaus u. Brauerei Heinrich Bömcke, die von der 1889 gegründeten A.-G. übernommen wurden. Firma bis 18./2. 1905: Dortmunder Brauerei-Ges. vorm. Gebr. Meininghaus & Bömcke. Bierniederlagen in Bochum, Essen, Mülheim, Aachen, M. Gladbach. Zweck: Betrieb industrieller u. kaufmänn. Geschäfte, namentlich der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung u. der Betrieb von Brauereien. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Eis, Malz u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf mit Ausnahme von dem für eigene Brauzwecke hergestellten Malz. Bier-Export: Export hell u. Malzbier nach Belgien. Entwicklung: Das Unternehmen wurde durch Verschmelzung der Privatbrauereien von Gebr. Meininghaus u. von Heinrich Bömcke gegründet. Im Wege der Fusion sind übern. worden; im J. 1919 Brauhaus Essen A.-G., i. J. 1920 Dortmunder Bürger-Bräu A.-G., i. J. 1921 Brauerei Westfalia G. m. b. H., Lütgendortmund, i. J. 1923/24 Kaiser-Brauerei A.-G., Brünning- hausen, u. zwar mit dem gesamten Vermögensbesitz, ausserdem i. J. 1924 Kontingent u. Kund- schaft der Quellen-Brauerei G. m. b. H., Schüren. Die Brauerei-Gebäude der früheren Brauhaus Essen A.-G. u. der Dortmunder Bürger-Bräu A.-G. sind 1921 bzw. 1920 verkauft worden. Das Brauereianwesen Dortmund erfuhr gegen 1914 eine bedeutende Erweiter. u. Verbesserung. An Neubauten sind entstanden: eine vollständ. Flaschenkellereianlage, ein Kühlhaus, Reparaturwerkstätten, Autogarage für 18 Automobile, Bahnanschluss auf fiskal. Grundstück mit einem Aufstellungsgleis für 28 Wagen, Vergrösserung der Schwankhalle, der Abfüll- halle und der Versandhalle. 1925/26 erwarb die Ges. im Mittelpunkt der Stadt Dortmund ein wertvolles Anwesen, um darin einen Eigenausschank einzurichten. Besitztum: Das der Ges. gehörige Brauerei-Anwesen in Dortmund hat einen Flächen- inhalt von 1.8528 ha, wovon etwa die Hälfte bebaute Fläche ist. Auf demselben Grund- stück befindet sich eine eigene Mälzerei mit einer Jahresleistung von 60 000 Ztr. Zu den Brauereianlagen gehören eine Sudhausanlage mit 150 Zentner Schüttung, 8 Kühlmasch., 2 Fassreinigungsmaschinen u. 6 Flaschenreinigungs-Anlagen. Die Maschinen-Anlage umfasst eine grosse Verbund Dampfmasch. u. 2 kleinere Dampfmasch. mit zus. 800 PsS, eine Eis- maschinen-Anlage mit 7 Kompressoren für eine Leistung von zus. 2 000 000 Kalorien, 4 Dy- namo-Masch., 1 Umformer u. eine vollständige Elektrisier. des ganzen Betriebes. Die Lager- gefässe, die ausschliesslich aus Stahlgefässen bestehen, haben einen Gesamtlagerraum von etwa 170 000 hl. Ausserdem besitzt die Ges. über 60 000 hl Versandfässer u. 47 Eisen- bahnwagen. Der Fuhrpark besteht aus 80 Pferden u. etwa 200 Wagen; der Kraftwagenpark setzt sich aus 30 Wagen mit Anhängern u. 3 Personenwagen zusammen. Das Brauerei- anwesen hat einen Eisenbahnanschluss mit einem Aufstellungsgleis für etwa 28 Wagen. In dem Filialbetrieb Lütgendortmund (Grundbesitz 25 580 qm, davon bebaut ca. 7000 qm) werden jetzt wieder Spezialbiere hergestellt. – Die Ges. besitzt ferner Restaurationsanwesen Ostenhellweg 3 (Zum Ritter), Rheinische Strasse 55 u. Unionstrasse-26, sämtl. in Dortmund, Restaurationsanwesen in Brünninghausen, Hotel-Restaurant Zum Ritter“, Essen, Kettwiger Strasse, Niederlageanwesen in Essen u. Attendorn, ferner Privathäuser. Die Produktionsfähigkeit des gesamten Betriebes der Dortmunder Ritterbrauerei A.-G. ist auf ca. 600 000 hl bemessen. Das Gesamtkontingent betrug bisher 310 000 hl. – Die Zahl der Arbeiter einschliesslich der Nebenbetriebe beträgt zurzeit ca. 340 u. die der Angestellten 110. Beteiligungen: Durch Besitz von nom. RM. 1 160 800 Akt. ist die Ges. an der Glückauf- Brauerei A.-G. in Gelsenkirchen (A.-K. RM. 2 734 800) beteiligt. – 1930/31 erwarb die Ges. eine massgebliche Beteiligung an der offenen Handelsges. Brauerei Westfalia Gebr. Hage- dorn & Comp. in Münster i. W. Für die Brauerei Westfalia wird in den Dortmunder Betrieben der Ges. in Lohn gebraut. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 22./1. 1929 genehmigte den Abschluss eines Inter- essengemeinschaftsvertrages mit der Glückauf-Brauerei A.-G. in Gelsenkirchen, mit Wirkung ab 1./10. 1928 auf die Dauer von 20 Jahren. Der Betriebsgewinn der Glückauf-Brauerei geht unter Berücksichtig. der Abschreib. auf die Dortmunder Ritterbrauerei über. Verluste hat gegebenenfalls die Dortmunder Ritterbrauerei zu tragen. Die Bank für Brau-Industrie, Berlin, übernimmt die selbstschuldnerische Bürgschaft. Die Aktionäre der Glückauf-Brauerei erhalten für die Vertragsdauer eine jährliche Div. von 10 %. Ausserdem ist eine Auslosung