. Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1027 Die Ges. erwarb 1917 die Gilden-Brauerei A.-G., Dortmund, im J. 1919 die Export-Brauerei Moers, Moers-Asberg, u. 1920 die Victoria-Brauerei A.-G., Dortmund; ferner gliederte sie sich 1920 die Löwen-Brauerei, vorm. Peter Overbeck, A.-G., Dortmund, an u. übernahm 1918 die Malzkontingente der Adler-Brauerei Karl Marlinghaus, Hagen, u. der Union-Brauerei Bäuminghaus & Co., Horst a. Ruhr. Lt. G.-V. v. 13/6. 1922 fand die Erwerb. der Germania- Brauerei in Dortmund statt, wodurch die Ges. auch in den Besitz der Mülheimer Aktien- brauerei Akt.-Ges. Mülheim-Ruhr-Styrum kam. Letztere wurde 1927 durch Fusion über- nommen. 1927 pachtete die Ges. den weltberühmten „Auerbachs.Keller“ in Leipzig zur Einrichtung eines Spezialausschankes. – 1930 Erwerb eines an den Werksgrundbes. in Dortmund angrenzenden Häuserkomplexes an der Ecke Rheinische- u. Sedanstrasse mit Wirtschaftskonzession. Ausserdem wurde als Stützpunkt in Essen ein grösseres Anwesen mit Eiserzeugungsanlage erworben. – 1931 Erwerb einer Besitzung in günstiger Lage Dortmunds. In Verbindung mit der Erweiterung des Spezial-Ausschanks „Union-Bräu-Nord- stern“ in Dortmund wurde gleichzeitig ein neuer Vertrag mit der Nordsternhaus G. m. b. H. abgeschlossen, wodurch der Ges. dieser Repräsentationsausschank auf lange Jahre gesichert bleibt. – 1932 Erwerb der Besitzung „Ewige Lampe“ in Köln. Zweck: Betrieb des Bierbrauereigewerbes nebst den dazugehörigen Nebengewerben, Produktion: Untergäriges helles Exportbier, Exportbier nach Münchener u. Pilsener Art. Malzbier, Märzenbier. Besitztum: Die Ges. besitzt in Dortmund, Leipzig, Mülheim-Ruhr, Münster, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Gerresheim u. Altenderne eigene Ausschanklokale. Der gesamte Grund- besitz der Ges. beträgt 9 ha 70 a, wovon bebaut 5 ha 44 a. Die Dortmunder Union-Brauerei verfügt über 8 komb. Cornwal-, Röhren- u. Steilrohrkessel mit einer Gesamtheizfläche von rund 2000 am, 5 Dampfmasch. mit zus. 2300 PS, einen 800 PS-Dieselmotor, 5 Gleichstrom- dynamo für Licht u. Kraft mit 8500 Am./120 Volt, sowie Starkstromanschluss von rund 750 kW. Zur Kälteerzeugung stehen zur Verfüg. 10 Ammoniak-Kompressoren mit einer Gesamtleistung von 4.5 Mill. Kal. pro Stunde, ferner 8 Generatoren für eine Tageserzeug. von etwa 4000 Ztr. Kunsteis. Gesamtgär- u. Lagerraum 390 000 hl. Jahresproduktionsziffer 1 200 000 hl. Vorhanden sind 4 moderne Sudwerke, 3 Schrotereianlagen, 1 wissenschaftl.-techn. Betriebslaboratorium u. eig. mech. u. Holzbearbeit.-Werkstätten, ferner für den Versand nach auswärts 177 Spezialwagen u. 46 Lastautomobile. Beteiligungen: Löwenbrauerei: vorm. Peter Overbeck Aktiengesellschaft zu Dortmund, deren Braurecht im Jahre 1920 von der Ges. erworben wurde und deren Arbeitsfeld sich nach Einstellung des Betriebes nur noch auf die Verwaltung des verbliebenen Grundbesitzes beschränkt (A.-K. RM. 500 000, Beteilig. 100 %); Brauerei Iserlohn A.-G. in Grüne b. Iserlohn (A.-K. RM. 200 000, Beteilig. RM. 79 000); Hotelges. Kaiserhof m. b. H., Dortmund (Kap. RM. 20 000, Beteilig. 19 000); Dortmunder Eiswerke e. G. m. b. H., Dortmund. Zweck: Ankauf u. Gewinnung von Eis sowie Vertrieb desselben (Kap. RM. 100 000, Beteilig. RM. 25 000); Verbände: Die Ges. ist Mitgl. folg. Verbände: Verband Dortmunder Bierbrauer G. m. b. H., Verband Rheinisch Westfälischer Brauereien G. m. b. H., beide in Dortmund, u. Deutscher Brauer-Bund e. V., Berlin. Ausserdem besteht unter den Brauereien des Dortmunder Bezirkes ein Flaschenpfandvertrag sowie eine Vereinig. zwecks gemeinsamer Eisversorgung (Dortmunder Eiswerke G. m. b. H.), denen die Ges. beigetreten ist. Kapital: RM. 15 015 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 15. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., N achzahl.-Anspruch ausgestattet; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 110 %. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. A.-K. M. 825 000, erhöht bis 1913 auf M. 4 000 000, dann erhöht von 1917–1922 auf M. 31 000 000 in 2750 St.-Akt. zu M. 300, 29 175 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 2./4. 1925 von M. 31 000 000 auf RM. 15 015 000 (St.-Akt. 2: 1, Vorz.-Akt. 200: 3) in 2750 St.-Akt. zu RM. 150, 29 175 St.-Akt. zu RM. 500 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 15, letztere unter Zuzahl. von insges. RM. 1955. 1929 Anderung der Akt.-Stückelung durch Umtausch der Aktien zu RM. 150 bei entsprechender Anzahl in solche zu RM. 500, Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 30./3. 5 Stimmrecht: Je RM. 500 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 1 St., in best. Fällen = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), Abschr. u. Rückl., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (3 681 569): Grundst. 750 000, Ge- bäude 1 100 000, Masch. u. masch. Anlagen 200 000, Gefässe 200 000, Betriebsgeräte 1, Fuhr- werke 1, Biertransportwagen 1, Eisenbahnanschluss 1, Besitzungen, abzügl. Hyp., einschl. Wirtschaftsinv. 652 565, Beteil. 779 000, Umlaufsvermögen (25 718 303): Wertpapiere 2 259 011, Vorräte 5 331 647, Bankguth. 5 699 780, Kassa u. Wechsel 82 504, Schuldner, einschl. Darlehen abzügl. Tilgungen 12 345 360. – Passiva: Stammakt. 15 000 000, Vorzugsakt. 15 000, Rück- lagen (7 301 500): gesetzl. Rückl. 1 501 500, Sonderrückl. 3 000 000, Sicherheitsbest.) 2 300 000, Beamten- u. Arbeiter-Unterstütz.-Rückl. 500 000, Verbindlichk. (4 847 988): Spareinl. 3 352 122, noch nicht fällige Biersteuern 1 358 206, sonst. Gläubiger 137 660, Dividende: nicht abgehob. 1) Unter dem Druck der fortschreitenden ungünstigen Wirtschaftsentwicklung und etwaiger damit zusammenhängender Ausfälle hat die Ges. unter den Passiven einen Sicherheitsbestand von RM. 1 300 000,.– geschaffen, dem aus einer vorsorglich gebildeten stillen Rücklage RM. 1 000 000,– zugefügt wurden, so dass er in der Bilanz mit RM. 2 300 000, – erscheint. 65*