1046 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. schwachen Malzverbrauch müssen wir damit rechnen, dass ein grosser Teil unserer Kund- schaft fast ein ganzes Jahr mit den alten Malzvorräten reicht. Obwohl wir unsere Betriebe nicht voll ausnutzen konnten, ist das finanzielle Ergebnis an sich befriedigend. Von dem erzielten Gewinn müssen wir jedoch einen ansehnlichen Betrag zur Verzins. des Aktien- paketes der „Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben A.-G.“ abzweigen, weil diese Ges. für 1930/31 ohne nennenswerten Nutzen gearbeitet hat. Ausserdem haben wir die noch vorhandenen grossen Malzbestände ganz besonders vorsichtig zu bewerten, weil wir für 1931/32 eine ganz schwache Beschäftigung zu erwarten haben, u. die Preise für neues Malz nochmals niedriger liegen. Von der Ausschüttung einer Div. müssen wir daher absehen. Steigerbrauerei Aktiengesellschaft vorm. Gebr. Treitschke in Erfurt, Steigerstr. 24. Gegründet: 23./11. 1908 mit Wirkung ab 1./10. 1908; eingetr. 11./2. 1909. Anlässlich der Gründung erfolgte die Übernahme des unter der Firma Gebrüder Treitschke betrieb. Brauereigeschäfts etc. nebst Grundstück mit allen Masch. u. sonst. bewegl. Sachen sowie mit den Aussenständen des Geschäfts zum Gesamtbetrage von M. 800 000. Zweck: Betrieb des Brauerei- und Mälzereigewerbes: auch Herstellung und Vertrieb alkoholfreier Getränke. Jährl. Bierabsatz ca. 45 000 hl. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Arnoldi'schen Bierbrauerei G. m. b. H., Gotha (St.-Kap. RM. 300 000). Kapital: RM. 700 000. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. M. 600 000. Erhöht 1921–1923 auf M. 4 000 000 in 2500 Aktien zu M. 1000 u. 300 Akt. zu M. 5000. Die G.-V. v. 27./9. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 4 000 000 nach Vernicht. von M. 500 000 Verwert.-Aktien auf RM. 700 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 16./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktivat): Grundst. 92 000, Fabrikgebäude 238 620, Masch. 1, elektr. Anlage 1, bewegl. Inv. 1, Lagertanks u. Bottiche 1, Transportfässer 1, Flaschen- kästen 1, Flaschen 1, Fuhrpark 1, Restaurat.-Inv. 1, Wirtschaftsgrundst. 338 357, Kassa 3916, Bankguth. 56 649, Postscheck 473, Vorräte 96 973, Aussenstände 112 295, Hyp. u. Darlehen 577 752, Eff. 10 422, Beteil. 101 200. – Passiva:): A.-K. 700 000, R.-F. I 70 000, do. II 48 102, Hyp. 376 176, Darlehn u. Kaut. 77 484, Schulden 139 215, Akzepte 54 720, K. Dubio 20 1789), Gewinn (Vortrag vom Vorj. 3360 – Reingewinn 1930/31 139 429) 142 790. Sa. RM. 1 628 667. ) Sämtliche Konten der Aktivseite der Bilanz, welche voriges Jahr schon auf RM. 1 standen, konnten hierauf wieder abgeschrieben, Vorräte u. Aussenstände stark gesenkt werden. Sie sind sehr vorsichtig bewertet. ) Auf der Passivseite der Bilanz wurden insbes. das Hyp.-, Schulden- u. Akzept-K. stark herabgemindert. ) Vom K. Dubio des Vorjahres sind RM. 8847 auf Verlust übernommen, so dass in diesem Jahre durch die Auffüllung auf RM. 20 178 alle zweifelhaften Konten berücksichtigt wurden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 17 843 1, Gen.-Unk. 950 459, Gewinn 139 429 (davon besond. Rückl. 90 0001), Div. 35 000, Tant. 14 971, Vortrag 2819). Sa. RM. 1 107 732. – Kredit: Warenbruttogewinn RM. 1 107 732. ) Die starken Abschr. der letzten Jahre ermöglichten mit Abschr. von RM. 17 843 auszukommen zuzügl. der Verwend. der 1929/30 zurückgestellten RM. 50 000 für besond. Rückl. u. Abschr. Die Ges, hat sich statt höherer Abschr. zu einer starken Rückstell. von RM. 90 000 entschlossen für Steuernachforder. u. besondere Abschr., die im Geschäftsj. 1931/32 vorgenommen werden sollen. Dividenden: 1912/13: 7 %; 1924/25–1930/31: 6, 6, 7, 8, 8, 8, 5 % (Div.-Schein 23). Direktion: Major a. D. Otto Breithaupt, Hochheim. Aufsichtsrat: Dr. phil. Wilh. Treitschke, Kiel; Dr. Max Schuler, Göttingen; Dr. Heinz Schlögl, Braunau; Rechtsanw. Walter Hagedorn, Friedrich Treitschke, Dir. Gebhard, Erfurt; vom Betriebsrat: O. Werner, P. Frühling. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Postscheckkonto: Erfurt 7687. 126, 5334. Actien-Bierbrauerei in Essen an der Ruhr, Rellinghauser Str. 1–53. Gegründet: 19./2. 1872. Bierniederlage in Linnich. Zweck: Herstell. sowie Verwert. von Bier u. Malz u. der sich ergebenden Nebenprodukte. Produktion: Untergärige Biere (Export u. Sternpils) sowie obergäriges Kraftmalzbier, ferner Eis, Trockentreber u. Malzkeime. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Entwicklung: Die Ges. erwarb 1909/10 das Haus Markt 14 nebst Bierausschank „Im weissen Rössl' und hat 1924 das Dauerkontingent der Sternbrauerei Kray A.-G. über- nommen. 1929 Inbetriebnahme eines Kellerhochbaues. Besitztum: Die Ges. besitzt ausser der Brauerei verschiedene Wirtschaften. Der Betrieb der Brauerei ist bis ins einzelne mit allen erprobten neuzeitlichen bautechnischen Einrichtungen versehen. Grundbesitz: 8 Morgen bebaut, 4 Morgen unbebaut. Betrieb: Sudwerk mit Dampfkochung 70 Ztr. Schüttung, Eismasch. 1 100 000 Kal., 2 Fassreinigungs- maschinen, 3 Flaschenreinigungs- u. Füllmaschinen. Beteiligungen: Die Ges. erwarb im Januar 1931 die Mehrheit der nom. RM. 818 000 Geschäftsanteile der Phönix-Brauerei G. m. b. H. in Essen. Die Kaufsumme ist in 9 Jahren zu tilgen. Mit der G. m. b. H. wurde ein Lohnbrauvertrag abgeschlossen.