* ― Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1077 Kapital: RM. 900 000 in 2000 Aktien zu RM. 300 u. 100 Aktien zu RM. 3000. YVor- kriegskapital: M. 1 200 000. Urspr. M. 1 200 000, Von 1922–1923 erhöht auf M. 3 100 000 in 2000 Stamm- u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 1000 sowie 100 St.-Akt. zu M. 10 000. Lt. G.-V. v. 27./10. 1924 Umstell. von M. 3 100 000 nach Einzieh. der M. 100 000 Vorz.-Akt., also von verbleib. M. 3 000 000 auf RM. 900 000 (10: 3) in 2000 Aktien zu RM. 300 u. 100 Aktien zu RM. 3000. Grossaktionäre: Familie Reinicke. Geschäftsjahr: 16./8.–15./8. Gen.-Vers.: 1931 am 14./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteil.: R.-F., 4 % Div., vertragsm. u. statutenm. Tant., Überrest Sup.-Div. Bilanz am 15. Aug. 1931: Aktiva: Grundst. 75 035, Gebäude 457 000, Masch. 24 000, Utensil., Mobil. u. Laboratorium 3270, Automobil 1400, Säcke 10 000, Aussenstände 126 292, Eff. 501, Kassa 3497, Wechsel 69 082, Vorräte 1 064 396. – Passiva: A.-K. 900 000, Schulden 394 388, Wohlf.-K. 20 000, gesetzl. R.-F. 90 000, do. II 370 000, Gewinn (Vortrag 1929/30 25 760 £ Überschuss 1930/31 34 325) 60 085. Sa. RM. 1 834 473. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 62 734, Handl.-Unk- 219 115, Abschr. 26 510, Gewinn 60 085 (davon Div. 45 000, Vortrag 15 085). – Kredit: Gewinnvortrag 1929/30 25 760, Fabrikationsüberschuss 342 685. Sa. RM. 368 445. Kurs: Ende 1925–1930: 91, 159.50, 150, 125, 125, 114 %; 1931 (30./6.): – %. Eingeführt 1925 in Halle a. S. Dividenden: 1912/13: 10 %; 1924/25–1930/31: 10, 10, 10, 8, 10, 10, 5 %. Direktion: Fritz Reinicke. 2 Aufsichtsrat: Vors. Carl Bosse, Stellv. Alb. Ernst, Geh. Justizrat Dr. jur. Fr. Keil, Bankdir. Walter Flakowski, Halle a. S.; Richard Klöpzig, Teutschenthal; Rittergutsbes. Bruno Reinicke, Rittergut Jemmeritz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle: Hallescher Bankverein von Kulisch, Kämpf & Co. ― 26 042. Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei, Aktiengesellschaft in Halle a. S., Böllbergerweg 84. Gründung: Die Firma der Ges. lautete bis 12./9. 1929: Wilhelm Rauchfuss Brauereien Halle u. Giebichenstein Aktiengesellschaft. Diese Ges., deren Gründung bis in die ersten Jahre des 19. Jahrh. zurückreicht u. seit 24./4. 1886 als Akt.-Ges. bestand, stellte im Herbst 1919 ihren Brauereibetrieb ein, um sich lediglich mit der Verwalt. u. Verwertung ihres Grundbesitzes zu befassen. Die Belieferung der Kundschaft der Rauchfuss-Brauereien erfolgte hinfort durch die frühere Hallesche Aktien-Bierbrauerei, die in den Jahren 1906 bzw. 1910 die Akt.-Brauerei Feldschlösschen u. die Brauerei Carl Bauer in sich aufgenommen hatte. Die Hallesche Aktien-Bierbrauerei wurde dann 1919 von der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin, durch Fusion übernommen. 10 Jahre nach der Einstellung des Brauerei- Betriebes bei den Wilhelm Rauchfuss-Brauereien Halle u. Giebichenstein Aktiengesellschaft, Halle a. S. (Sept. 1929), wurde die Ges. ihren ursprünglichen Zwecken wieder zugeführt, indem sie von der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin, die Brauereien in Halle, Merseburg u. Sangerhausen mit Mälzereien in Merseburg u. Sangerhausen käuflich übernahm u. aus Zweckmässigkeitsgründen ihren Namen in Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei Aktiengesell- schaft, Halle a. S., änderte, unter gleichzeitiger Erhöhung des Aktienkap. auf RM. 3 000 000. Die käufliche Übernahme der Betriebe in Halle, Merseburg u. Sangerhausen erfolgte mit Wirk. vom 1./10. 1928 ab, so dass das erste Geschäftsjahr des Unternehmens mit dem 30./9. 1929 beendet wurde. – Zweigniederl. in Merseburg u. Sangerhausen. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Besitztum: Die Ges. besitzt Brauereien in Halle, Merseburg u. Sangerhausen sowie Mälzereien in Merseburg u. Sangerhausen. Der Ges. gehören ferner Niederlagsgrundstücke in Querfurt, Friedeburg, Bitterfeld, Eisleben, Könnern i. S., Kötschau-Rampitz, Markran- städt u. Naumburg sowie die Grundstücke „Deutsches Gesellschaftshaus“, ,Sankt Nikolaus', „Weinberg“, „Saalschloss“, „Bierhaus Engelhardt“, „Reichsadler“, „Graf Blumenthal“ u. „Zum Markgrafen“ in Halle a. S., „Casino-Restaurant“ in Merseburg. (Weitere Angaben über Grundbesitz s. auch bei den einzelnen Abteilungen). Abteilung: Halle a. S., Böllberger Weg 84 (hier befindet sich auch die Zentral- verwalt. der Ges.): Gegründet: 1870 als Hallesche Bierbrauerei Kommandit-Ges. auf Aktien E. Michaelis & Co., Am Rossplatz, Dessauer Str. 1–3. 1892 Liqu. u. danach Fortführ. unter der Firma Hallesche Aktien-Bierbrauerei. 1906 Übernahme der Aktienbrauerei Feld- schlösschen zu Halle, Böllberger Weg 84, durch Fusion. Anschliessend bedeutende Vergrösser. u. 1909 Verleg. des ganzen Betriebes nach Böllberger Weg 84. 1919 Verschmelz.- Vertrag mit der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin. 1929 Übergang auf die Wilhelm Rauch- fuss Brauereien A.-G. – Produktion: Untergäriges Lagerbier („Spezial Hell u. Halloren- Bräu), Export-Bräu Dunkel u. „St. Rufus-Bräu“, ferner obergäriges Caramel-Vollbier sowie Dürrheimer Tafelwasser und Limonaden, ausserdem Eis, Trockentreber, Trockenhefe. — Der Grundbesitz besteht aus wertvollen Bauparzellen, die zum Teil im Zentrum der Stadt gelegen sind, sowie aus verschied. Haus- u. Gartengrundst., in denen Engelhardt-Bier zum Aus- schank gelangt. Die maschinelle Einrichtung besteht aus 3 Dampfkesseln von je 85 qm