1106 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Kapital: RM. 1 688 400 in 16 800 St.-Akt. zu RM. 100 u. 84 Vorz.-Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. A.-K. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht bis 1907 auf M. 1 300 000, weiter erhöht von 1920–1923 auf M. 22 000 000 in 600 St.-Akt. zu M. 1500, 19 100 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. laut G.-V. v. 11./2. 1925 unter Einzieh. von M. 3 200 000 Vorrats-Akt mithin von M. 18 800 000 auf RM. 1 688 400 durch Herabsetz. des St.-Akt.-Nennwerts von M. 1500 bzw. M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 100. Die 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 sind in 84 dergl. zu RM. 100 umgewertet worden (durch Neueinzahlung). Grossaktionäre: S. Schoenberger & Co., Berlin. Industriebelastung: RM. 315 000. Anleihen: 4½ % Öbl. von 1892. Stücke abgestempelt auf RM. 150. – 4½ % Obl. v. 1907. Stücke abgestempelt auf RM. 75 u. 150. – Gekündigt zum 1./10. 1923 bzw. 1./4. 1924. – Noch in Umlauf am 30./9. 1931: RM. 42 426 (Genussrechtsurkunde RM. 20 500). Sämtl. Obl. gelangen ab 2./1. 1932 zur Einlösung. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 7./3. stimmrecht: Je nom. RM. 100 Vorz.- oder St-A.-K. = 2 St., in best. Fällen je RM. 100 Vorz.-A.-K. = 400 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze ¼o des A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst. 52 646, Immobil.: 1) a) Brauereigebäude 632 278, b) Wirtsch.-Anwesen 720 980, Wirtsch.-Inv. 27 272, Masch.- u. Brauereieinricht. 130 272, Mobil. u. Fuhrpark 19 310, Fasstagen u. Tankanlage 33 829, Gespanne 15 672, Beteil. u. Wertp. 256 404, Vorräte 286 487, Kassa u. Postscheck 13 274, Wechsel 38 763, Pferde- Versich. (Baranlage) 3155, Debit.: Bieraussenstände 432 359, Aufwert.-Darlehen 182 312, Darlehen 1 172 570, (Avale 45 000). – Passiva: A.-K. 1 688 400, Schuldverschr. 42 426, Genussscheine 20 768, Hyp. 263 148, Kaut. u. Einlagen: a) Aufwert.-Beträge 92 633, b) Sonstige 207 453, Kredit. u. transit. Posten 311 701, Bankverbindlichk. 581 254, Tratten 27 632, nicht erhob. Gewinnanteilscheine 3851, Unterst.-Rückl. 54 748, R.-F. 168 840, Gebührenäquivalent- Rückl. 35 000, Delkr.?) 72 403, Aufwert.-Rückl. 4342, Extra-Res. 80 000, Ern.-F. 80 000, Gewinn Vortrag 73 391 – Gewinn 1930/31 209 611) 283 002, (Avale 45 000). Sa. RM. 4 017 583. 1) Die durch die ungünstige Gestaltung des Immobilienmarktes eingetretene allgemeine Wertminderung der Anlagewerte macht es erforderlich, eine vorsorgliche Sonderabschr. vom Reinertrag in Höhe von RM. 50 000 in Vorschlag zu bringen. 2) Die herrschende Unsicherheit im ganzen Wirtschaffsleben beeinflusst in ungünstiger Weise die Kredit- verhältnisse, besonders auch bei der Wirtekundschaft, so dass nicht nur bei den Aussenständen, sondern auch bei den hypothekarisch gesicherten Darlehen mit der Möglichkeit von Verlusten gerechnet werden muss. Die Stärkung des Delkr.-K. ist aus diesem Grunde eine wünschenswerte Vorsichtsmassnahme, zu welchem Zwecke vom Reinertrag RM. 77 597 Verwendung finden sollen, so dass dieses Res.-K. auf eine Höhe von RM. 150 000 gebracht wird. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 733 405, Zs. 11 192, Gen.-Unk. 1) 619 300, Abschr. 190 900, Gewinn (Vortrag 73 391 – Gewinn 1930/31 209 611) 283 002 (davon Extra- abschr. auf Immobil. 50 000, Delkr.-K. 77 597, Ern.-F. 20 000, Unterst.-K. 2751, Vortrag 132 653). – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahr 73 391, Erlös aus Bier abz. Aufwend. für Roh- stoffe 1 672 247, Miete u. Pacht 18 477, Abfälle 40 386, div. Einnahmen 33 297. Sa. RM. 1 837 799. 1) Durch Sparmassnahmen auf allen Gebieten erfuhren die Gen.-Unk. eine beträchtliche Verminderung- wodurch der durch den Bierabsatzrückgang verminderte Ertrag zum Teil einen Ausgleich fand, so dass das Ergebnis des Geschäftsjahres verhältnismässig befriedigend genannt werden kann. Kurs: Ende 1924–1930: 1.5, 58, 140.25, 180, 194, 172, 127 %; 1931 (30./6.): 99 %. Ein- geführt in München im Jan. 1921. Dividenden: St.-Akt. 1912/13: 6 %; 1923/24–1930/31: 5, 8, 8, 10, 10, 11, 11, 0 %; Vorz.-Akt. 1923/24–1929/30: Je 6 %; 1930/31: 0 %. Vorstand: Richard Wiedemann; Stellv. Karl Bachthaler. Prokurist: Hans Hommel. Techn. Betriebsleiter: Rudolf Eschenauer. Aufsichtsrat: (6) Vors. Komm.-Rat Otto Müller, Kaufbeuren; Komm.-Rat Valentin Walter, Geh. Justizrat Dr. Karl Schad, München; Bankier S. Schoenberger, Rechtsanwalt Dr. Walter Munk, Berlin; Justizrat Dr. Albert Zimmermann, Kaufbeuren; Rechtsanw. Justizrat Max Bernheim, Nürnberg; Bankier Otto Herzfelder, Grosskaufmann Arthur Lehmann, Berlin; vom Betriebsrat H. Martin, M. Riedle. Zahlstellen für Zins- u. Div.-Scheine: Kaufbeuren: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank, Bayer. Vereinsbank; Berlin: S. Schoenberger & Co. Postscheckkonto: München 643. – 26 u. 27. Dolfi, Akt.-Ges. für Likörfabrikation Kehl a. Rhein (Baden), Oststrasse. Gegründet: 29./6. 1922; eingetr. 2./10. 1922. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Spirituosen aller Art, namentlich von Likör, insbes. Herst. u. Vertrieb von Dolfi-Likören, ferner Verkauf u. Vertrieb von Wein u. Obst- wein sowie der Handel mit Spirituosen aller Art.