Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1137 Übernahme der Firma Gebr. Berkel G. m. b. H. in Germersheim (s. a. Kap.). Der Grund- besitz beträgt nunmehr in Ludwigshafen 12 379 qm u. in Germersheim 4876 qm. Kapital: RM. 1 000 000 in 2500 Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Ursprünglich A.-K. M. 500 000; erhöht 1890 um M. 200 000, 1894 um M. 300 000 u. 1920 um M. 1 000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 20./12. 1924 von M. 2 000 000 auf RM. 800 000 durch Herabsetzung des Aktien-Nennwertes von bisher M. 1000 auf RM. 400. Lt. G.-V. v. 20./9. 1927 Erhöh. um RM. 200 000 in 500 Aktien zu RM. 400; div.-ber. ab 1./10. 1927. Von den neuen Aktien wurden RM. 100 000 von der Rhein. Kreditbank und der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Mannheim zu 150 % übernommen, den Aktion. derart angeboten, dass auf je nom. RM. 3200 alte Aktien je eine neue Aktie zu je RM. 400 zum Kurse von 150 % bezogen werden konnte. Die restl. RM. 100 000 wurden zu 175 % der Firma Gebr. Berkel G. m. b. H. in Germersheim überlassen in Verrechn. gegen das an die Ges. übergegangene Unternehmen dieser Firma. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 16./2. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze ½o des A.-K.), 4 % Div., event. Dotierung von Sonderrückl., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Werk Germersheim 116 700, Werk Ludwigshafen: Grundst. u Gebäude 361 400, Fabrikeinricht. 441 601, Stammeinlage 1, Brennrecht 140 250, Wechsel 1478, Kassa 7139, Debit. einschl. Bankguth. 254 743, Waren 65 407. – Passiva: A.-K. 1 000 000, gesetzl. Res. 197 182, noch nicht erhob. Div. 80, diverse Kredit. 64 610, lang- fristige do. (Rest) 20 000, Gewinn (105 046 Gewinn-Vortrag vom Vorjahre 1800) 106 846. Sa. RM. 1 388 719. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 898 301, Abschr. Germersheim 32 813, do. Ludwigshafen 109 249, Gewinn 106 846 (davon Div. 90 000, Tant. 13 841, Vortrag 3005). – Kredit: Überschuss auf Waren-K. 1 080 003, Warenbestand 65 406, Gewinn-Vortrag 1800. Sa. RM. 1 147 211. Kurs: Ende 1913: 240 %; Ende 1925–1930: 75, 100, 155, 145, 130, 125 %; 1931 (30./6.): 111 %. – Notiert in Mannheim. Dividenden: 1912/13: 14 %; 1924/25–1930/31: 4, 7, 9, 9, 9, 9, 9 % (Div.-Schein 44). Vorstand: Josef Schöllhorn, Dr. Heinz Berkel, Dipl.-Ing. K. Schöllhorn. Prokurist: L. Mayer-Dinkel. Aufsichtsrat: Vors. Grosskaufmann Jacob Feitel, Verleger Hch. Gütermann, Mannheim; Brauerei-Dir. Dr. Fritz Feil, Ludwigshafen; Rechtsanw. Dr. Max Hachenburg, Bank-Dir. Dr. jur. Max Hesse, Bank-Dir. Ludwig Janda, Bank-Dir. David Kuhn, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim u. Ludwigshafen: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; ― G60 418. £ Pfalzhefefabrik. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Im Hefegeschäft war der Absatz befriedigend. Der seit Jahren ständige Rückgang der Preise machte sich auch im Berichtsjahr geltend, andererseits war die Melasse, unser hauptsächliches Rohmaterial, billiger erhältlich. Gegen- über dem Vorjahr war zufolge der Mindererzeugung von landwirtschaftlichem Rohspiritus die Beschäftigung unserer Reinigungsanstalt u. damit auch der Nutzen aus der Rektifikation geringer. Bei unserer Kundenmühle, sowie bei der Herstell. von Malzmehl u. Backextrakt haben sich wesentliche Gewinnänderungen nicht ergeben. Die Unkosten hielten sich ungefähr auf gleicher Höhe. Actienbierbrauerei Lübeck in Lübeck, Lachswehrallee 14/22. Die G.-V. v. 16./1. 1932 genehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der Brauerei zur Walkmühle H. Lück Aktiengesellschaft, Lübeck, nach welchem das Vermögen der Aktien- bierbrauerei Lübeck als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirkung ab 1./10. 1931 auf die Brauerei zur Walkmühle H. Lück A.-G., Lübeck derart übertragen wird, dass auf je nom. RM. 500 Aktienbetrag der Aktienbierbrauerei Lübeck nom. RM. 200 Aktienbetrag der Brauerei zur Walkmühle H. Lück A.-G. entfällt. – Die Firma ist damit erloschen. Nachstehend letzter Stand der Ges. vor der Fusion. Gegründet: 1882. Zweck: Bierbrauereibetrieb, die damit verbundenen Nebengewerbe u. der Vertrieb von Bier u. der Produkte vorgenannter Gewerbe. Produktion: Unter- u. obergärige Biere. Besitztum: Die Ges. besitzt die auf der Lachswehrallee 14/22 belegene Bierbrauerei. Das Brauereigrundstück wurde s. Zt. für M. 16 000 erworben. Weiterer Besitz: Ein ca. 20 000 qm grosses Areal an der Moislinger-Allee in Lübeck. Das Grundst.-K. II besteht aus: Niederlagengrundst. in Travemünde, Pansdorf, Ahrensbök sowie Eiskeller in Boltenhagen u. Dassow u. 1 Wohnhaus in Lübeck. 1919/20 Angliederung der Ratzeburger Aktienbrauerei. 1925/26 wurde ein grösserer Umbau der Brauerei durchgeführt. Betrieb: Sudhausanlage, Kühlmaschine, Fass- u. Flaschenreinigung; Kraftwagen, Gespanne. – Angest. u. Arbeiter: 60. Kapital: RM. 760 000 in 1725 St.-Akt. zu RM. 400, 300 St.-Akt. zu RM. 100 u. 200 Nam.- Vorz.-Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 800 000. Urspr. M. 800 000 in 1600 Akt. zu M. 500. 1920–1923 erhöht auf M. 4 000 000 in 1725 St.-Akt. zu M. 2000, 300 St.-Akt. zu M. 500 u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 2000. Lt. G.-V. v. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 72