1144 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Mainzer Aktien-Bierbrauerei in Mainz, Mathildenterrasse 23. Gegründet: 3./1. bzw. 14./3. 1859 unter der Firma „Brey'sche Actien- Bierbrauerei“ geändert wie oben u, eingetragen 26./10. 1872; vergrössert 1873 u. 1903. – 40 Niederlagen u. Vertretungen. Zweck: Brauereibetrieb. Produktion: Untergäriges Bier, ferner Eis, Malz, Futtermittel, Sauerstoff. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Nach Holland, Belgien u. Frankreich. Besitztum: Die Ges. besitzt 2 Doppelsudwerke 112 Ztr. Schüttung, 5 Dampfmaschinen (1200 PS), 5 Dampfkessel (620 qm Heizfläche), 6 Lindes Eismaschinen, Fasswaschmaschinen; Flaschenreinigungsanlagen, eigene elektrische Kraft- u. Lichtanlage, ca. 240 PS, Mälzerei mit 4 Doppeldarren u. 4500 am Malztennen; Sauerstoffabrik; 30 Kraftwagen, 50 Pferde u. entsprechende Anzahl Fuhrwerke, zahlreiche eigene Eisenbahnwaggons. Ausserdem gehören der Ges. 67 Wirtschaftshäuser u. Niederlage-Gebäude in Mainz u. auswärts. Grundbesitz: 3.13 ha, davon etwa bebaut. Angestellte u. Arbeiter: 350. Entwicklung: 1912 Übernahme der Kundschaft der in Liqu. getretenen Rhein. Bierbrauerei in Mainz. 1917/18 Erwerb teils mit, teils ohne Grundst. d. Brauereien Jean Rühl, Worms, Taunus- brauerei Biebrich, Jos. Ferd. Nachbauer, Kastel, Gebr. Becker, Gonsenheim u. Fr Kurz, Weilburg; 1918 19 Wiederverkauf der Brauerei Jean Rühl u. Erwerb. des der früheren Rhein. Bierbrauerei gehör. Gasthauses „Zur Stadt Frankfurt“ u. des „Schloss-Café“. 1919/20 erwarb die Ges. zus. mit der Schöfferhof-Brauerei, Fil. Mainz, das Dauerbraurecht u. die Bierlieferungsverpflicht. der stillgelegten Altmünster Brauerei in Mainz u. verkaufte das Anwesen der Taunusbrauerei in Biebrich sowie 3 kleinere Wirtschaftshäuser. 1920/21 erfolgte der Ankauf des Grundstücks Markt 7 in Mainz. 1924 Erwerb des Wirtschaftshauses Bebelring 8 u. Veräuss. eines entbehrl. Grundstücksteils der Nachbauer'schen Brauerei. 1925/26 wurde nach Abschluss eines Grossabnehmer-Vertrages mit dem Elektrizitätswerk Mainz eine leistungsfähige Einanker- umformer-Anlage aufgestellt zum Bezug elektrischer Energie von der Stadt. Die Anlage gestattet der Ges. eine weitere Elektrisierung der Antriebe u. stellt die unerlässliche Res. für die eigene Stromerzeugung dar. Der Immobilienbesitz wurde durch Zukauf zweier Grundstücke in Wiesbaden vermehrt. 1926/27 Erwerb von 3 Häusern in Mainz, Weisenau u. Frankf. a. M., dagegen Verkauf eines kleinen Hauses in Monsheim. 1927/28 2 Häuser in Mainz u. 1 Haus in Bingen erworben. 1928/29 Depot-Neubau in Wiesbaden vollendet, je 1 Wirtschaftsanwesen in Frankf. a. M. u. Koblenz erworben. 1929 30 je ein neues Wirt- schaftshaus in Koblenz u. Kreuznach erworben. Kapital (bis 28./1. 1932): RM. 3 308 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 300, 250 St.-Akt. zu RM. 1200 u. 1000 6 % Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 8 mit zehnfachem Stimmrecht. – Vor- kriegskapital: M. 3 300 000. Das A.-K. betrug bis 1903 M. 3 015 000 in 10 050 Akt. zu M. 300 (wovon aber nur M. 3 000 000 begeben waren), 1904 Erhöh. um M. 300 000 in 250 Akt. zu M. 1200. Lt. ao. G.-V. v. 8./5. 1920 Erhöh. um M. 300 000 in 1000 6 % Vorz.-Akt. zu M. 300. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 5./6. 1924 von M. 3 600 000 auf RM. 3 308 000; die 10 000 St.-Akt. zu M. 300 u. 250 St.-Akt. zu M. 1200 wurden in voller Höhe auf Reichsmark umgewertet, der Nennwert der 1000 Vorz.-Akt. (zu M. 300) auf RM. 8 festgesetzt. Die G.-V. v. 28./1. 1932 sollte Beschluss fassen über Einziehung von nom. RM. 300 000 im Besitze der Ges. befindlicher eigner Aktien. Näheres hierüber werde noch nicht bekannt gegeben. Industriebelastung: RM. 1 039 140. Feingold-Anleihe von 1926: RM. 1 500 000 in 8 % Teilschuldverschreib. durch hypothek. Eintrag. auf das Brauereian wesen gesichert. Stücke zu RM. 200, 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilgung der Teilschuldverschreib. durch jährliche Auslos. vom 1./4. 1931 ab in längstens 25 Jahren. Rückzahl. seitens der Ges. vor 1./10. 1929 nicht zulässig. Ab da ist Schuldnerin bei dreimonatl. Aufkünd. ganze Rückzahl. oder verstärkte Auslos. gestattet. Rückzahl., wenn sie erfolgt vom 1./10. 1929 bis 1./10. 1931 zu 103 %, nach 1./10. 1931 zu 102 %. Anleihe ist von seiten der Oblig.-Gläubiger unkündbar. – Zahlstellen: Mainz: Ges.-Kasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Mainzer Volksbank e. G. m. b. H., Darmstädter u. National- bank, Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmstädter u Nationalbank, Dresdner Bank. Verjähr. der Cpns. in 4 Jahren. Hypothekar-Anleihe von 1930: RM. 1 000 000 in 8 % Teilschuldverschreib.; rückzahlbar in 25 Jahren mit 102 % durch Auslosung. – Aufgelegt RM. 500 000 zu 94.5 %, u. nochmals RM. 500 000 zu 95 % durch ein Bankenkonsortium (Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Fil. Mainz, Mainzer Volksbank, Darmstädter u. Nationalbank Fil. Mainz, Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank, Allg. Bankges. u. die Mainzer Bankfirma Isaac Fulda). – Zahlstellen wie bei Anleihe von 1926. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: 1932 am 28./1. Stimmrecht: Je RM. 300 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. ( r. 338 des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., a. o. Rückl., vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 4 000 000, Kassenvorrat u. Bankguth. 134 134, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen usw. 1 277 000, Fässer 700 000,