1154 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Filialbetrieb in Erding. ― 146. £ Paulaner Erding. Braumeister: Lehner. Betrieb Sudhausanlage, 1 Kühlmasch. (Linde), Fass- u. Flaschenreinigung, eigene Mälzerei. Produktion: Untergäriges Bier. Ausstoss ca. 18 000 hl. Zweck: Fortbetrieb der früher im Besitze der Firma Gebr. Schmederer befindlichen Bierbrauerei, insbes. zur Herstell. des Salvatorbieres sowie zum Zwecke des Ankaufs u. weiteren Betriebs etwaiger zur Ausübung oder Ausdehn. des Geschäfts geeigneter oder diensamer Liegenschaften etc. Produktion: Untergärige Biere, Spezialität: Salvator; ferner Eis, Malz, Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bier-Export: Dunkles Bier, helles Bier, Märzen- bier, Salvator nach der Schweiz, Holland, Ungarn, Agypten. Besitztum: Die Ges. besitzt das Brauereian wesen Ohlmüllerstr. 42, das Kelleranwesen Hochstr. 49, 50 u. 51 nebst Herbergen u. Gründen u. das Brauereianwesen Maistr. 32, 38, 61, 65 u. 67, Kapuzinerplatz 5, Kapuzinerstr. 23, 27, 27 a u. 29, Tumblingerstr. 7, 9, 11, 13, 17 u. 19; ferner Torfgründe in Deining. Brauereianwesen München, Ohlmüllerstr. 42: Dampfsudwerk, Mälzerei mit 12 Tennen u. 3 Darren, 2 Dampfmasch. mit 590 PS Leistung; Kelleranwesen: Hochstr. 49–51 nebst Gründen; Kellereien mit Flaschenfüllereianlage, Picherei- u. Pasteurisieranlage, Licht- u. Kraftanlage, 2 Dampfmasch. mit zus. 450 PS Leistung; Brauereianwesen München, Kapuzinerstr. 27 (frühere Firma Gebr. Thomass, Bier- brauereil zum Thomasbräu): Sudhaus, Gär- u. Lagerkeller, Eiserzeugungsanlage, Fass- abfüllerei, Picherei, Eiskeller, Gerstenputzerei mit Lagerböden, Mälzerei mit 2 Darren, 4 Bierwirtschaften; 1 Dampfmasch. mit 250 PS Leistung; ferner Torfgründe in Deining. Ausserdem besitzt die Ges. insges. 86 Wirtschaften in München (62), Berganger; Bichl, Bruck b. Grafing, Dresden, Eggenfelden, Egmating, Glonn, Kochel, Leipzig, Moosach, Neuaubing, Partenkirchen, Penzberg (2), Perlach, Pfaffenhofen, Schlehdorf, Schönau, Siegertsbrunn, Starnberg, Stuttgart, Wolfratshausen u. Wildenholzen; ferner Miethäuser in München (13), Pasing, Kloster Lechfeld, Dresden, Starnberg, Deining und Moosach. Der Grundbesitz umfasst ein Gelände von 15.70 ha, davon bebaut 3.63 ha sowie Torfgrundst. von 29.27 ha Ausdehnung. – Wagenpark: 43 Kraftwagen, 8 Gespanne, 102 Waggons. Entwicklung: Die Ges. erwarb 1918 die Mehrzahl der Aktien der Aktienbrauerei zum Eberl-Faber, deren vollständige Anglieder. 1920 erfolgte. In demselben Jahr Verkauf ver- schiedener Anwesen. Die Gründe am Solleranger u. an der Welfen- u. Regerstrasse sind in die Immobilien A.-G. Süd-Ost eingelegt. März 1923 fand ein über den Rahmen einer Interessengemeinschaft hinausgehender Zusammenschluss mit der offenen Handelsgesell- „Gebr. Thomass, Bierbrauerei zum Thomassbräu“ statt (über Fusion im Jahre 1928 s. unten), zu welchem Zweck als Betriebsgesellschaft die Actiengesellschaft Paulaner Thomasbräu gegründet wurde. Im gleichen Jahr erfolgte die Eingehung einer Interessen- gemeinschaft mit der Hofbräuhaus Coburg Akt.-Ges. in Coburg, der Auerbräu G. m. b. H. in Rosenheim, des Schuhbräus in Aibling, der Scheffelbrauerei in Vagen u. der Dr. Steinbeiss'schen Schlossbrauerei, Braunenburg. Unter Führung der Ges. sind die 3 letztgenannten in eine Betriebs-A.-G. zusammengefasst. Im April 1927 erwarb die Ges. das Braurecht der Freiherrlich von Büsing Orville schen Brauerei in Egmating, im Juli das Braurecht der Ritter von Maffei'schen Brauerei in Staltach u. im August das Braurecht der Gebr. Himmelsbach'schen Schlossbrauerei in Grünbach bei Erding. Gleichzeitig gingen die gesamte Kundschaft, die Einrichtung u. die Vorräte der genannten Brauereien, sowie eine grössere Anzahl von Wirtschaftsanwesen u. landwirtschaftlichen Grundstücken in den Besitz der Ges. über. In München wurden 2 Anwesen sowie ein Bauplatz, auf welchem in nächster Zeit eine Wirtschaft errichtet werden soll. erworben. Im Dez. 1926 teilte die Verwaltung der Waitzingerbräu-A.-G. in Miesbach ihren Aktionären mit, dass ein Interessent sich bereit erklärt hat, für je nom. RM. 2000 Waitzingerbräu Aktien nebst Div.schein 1927 ff. 1 Aktie der Paulanerbräu-Salvatorbrauerei- A.-G. mit Div.schein 1926/27 ff. plus RM. 1000 Auszahl. in bar umzutauschen. Der Inter- essent behielt sich die Ablehnung vor für den Fall, dass innerhalb der Umtauschfrist (28./12. 1926–25./1. 1927) nicht die erwartete Anzahl von Waitzingerbräu-Akt. eingereicht wurde. 1924/25 Gratis-Verteil. von 505 Stück Vorrats-Akt. mit Div. f. 1924/25 im Verh. 20:1 an die Aktion. Nicht ausgeübte Bezugsrechte wurden mit RM. 25 abgelöst. 1925/26 Gratis- Verteil. von 531 Stück Vorrats-Akt. mit Div. für 1925/26 im Verh. 20:1 an die Aktionäre. Im Dez. 1927 Bezugsangebot an die Aktion. auf 2228 Vorrats-Akt. im Verh. 5: 1 zu 200 %. Im Besitz der Ges. verblieben darnach noch 10 136 Stück Vorrats-Akt. – Die a. o. G.-V. v. 11./7. 1928 genehmigte einen Fusionsvertrag mit der bisher durch Interessengemeinschafts- vertrag verbundenen Firma Gebr. Thomass, Bierbrauerei zum Thomasbräu in München. Nach diesem Vertrage ging das gesamte Vermögen der Thomasbrauerei als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirk. ab 1./9. 1927 auf die Ges. über. Zur Durchführung der Fusion beschloss die gleiche G.-V. Kapitalserhöh. um RM. 4 120 000. Im Zus. hange mit der Fusion änderte die Ges. ihre Firma in Aktiengesellschaft Paulanerbräu Salvatorbrauerei u. Thomasbräu, München. Der Anwesenbesitz erfuhr eine Erweiterung durch den Erwerb von 3 Wirtschaftsanwesen in München. Verkauft wurden 2 Wohnhäuser u. 1 Bauplatz, so wie das 1926/27 erworbene Brauereigrundstück in Grünbach. – 1928/29 erfuhr der Grund- besitz einen namhaften Zuwachs durch das Domhofanwesen in München, Kaufingerstr. 15, das bisher der Immobilien-Gesellschaft Thomasbräu m. b. H. gehört hatte. Letztere ging auf Grund des Fusionsvertrages unter Ausschluss der Liquidation mit sämtlichen Aktiven