1166 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. strasse 14, vereinigt. In den Jahren 1911–1915 wurden umfassende Umbauten u. Neubauten vorgenommen, sowie die technischen Einrichtungen derart vervollkommnet, dass die Brauerei- anlagen zu den modernsten des Kontinents gerechnet werden können. Ferner wird in Fürth i. B. die im Jahre 1921 erworbene Brauerei Evora & Meyer, und seit 1./4. 1924 der Betrieb der Brauhaus Schwabach A.-G. in Schwabach, mit der ebenfalls eine Reihe von Braurechten aufgenommen wurde, für Rechnung der Ges. weitergeführt. Sämtl. Aktien dieser Ges. sind im Besitze des Brauhauses Nürnberg (s. auch Beteilig.). 1927/28 Zukauf von 5 Wirtschaftsanwesen. Aufstellung eines weiteren Eisgenerators von 1000 Ztr. Tages- leistung, wodurch nun der ganze Bedarf an Eis selbst erzeugt wird. 1928/29 Zukauf von 6 Wirtschaftsanwesen in Nürnberg. Aufstellung einer Flaschenreinigungs- u. Füllanlage im Hauptbetrieb sowie einer Dreihordendarre in Fürth. 1929/30 neue Grossausschankstellen in Nürnberg gewonnen, u. a. der neu eröffnete Städt. Mautkeller. Erstellung einer weiteren Flaschenreinigungs- u. Füllanlage. Besitztum: Die Brauerei besitzt folgende Grundstücke: 1. in Nürnberg: a) das Brauerei- an wesen Schillerstr. 14 mit Verwalt.-Geb., Sudhaus, Kessel- u. Maschinenhaus, Lager- u. Abfüllkeller zu 29 600 qm, wovon 14 680 qm meist massiv bebaut sind, b) das Anwesen äussere Rollnerstr. 19 mit Stallgebäude für 120 Pferde, Autohallen u. Lagerhäuser zu 17 990 qm, wovon 3822 qm meist massiv bebaut sind, c) die Anwesen Knorrstr. 6 zu 230 qm, vordere Beckschlagergasse 20 u. hintere Beckschlagergasse 19 zu 90 qm, welche beide als Bierniederlage Verwendung finden; 2. in Fürth bzw. dem Vorort Ronhof: das Brauerei- anwesen Erlanger Str. 50 mit Bürogebäude, Sudhaus, Kessel- u. Maschinenhaus, Kellereien, Stallungen u. Werkstätten zu 36 300 qm, wovon 4633 qm meist massiv bebaut sind; 3. in Nürnberg, Fürth, Schwabach, Feucht, Lauf u. Röthenbach bei Lauf: 80 Wirtschaftsanwesen. In den Wirtschaftsanwesen Feucht u. Lauf befinden sich auch Bierniederlagen; eine solche wird auch in Erlangen unterhalten. Der Brauereibetrieb in Nürnberg, Schillerstr. 14, enthält zwei komplette Dampf- sudwerke, 3 Zweiflammrohrkessel mit je 100 qm u. 1 Zweiflammrohrkessel mit 90 qm Heizfläche mit Überhitzung u. automatischer Kohlenbeschickung, 2 Tandemmasch. mit je 250 PS u. 1 Tandemmasch. mit 550 PS mit Zwischendampfverwert. Ausserdem ist als Res. für die Dampfmasch. ein 300 PS-Drehstrommotor vorhanden, ferner 2 Gleichstrommaschinen von 150 bzw. 200 PS, Licht- u. Kraftanlage, 3 Eismaschinen-Kompressoren mit 1 000 000 Kalorien stündlicher Leistung, 2 Süsswasserkühler von 450 000 Kalorien, 3 Salzwasserkühler von 1 000 000 Kalorien, Eisgenerator von 1000 Ztr. Tagesleistung, 3 Kühlschiffe, 4 Flächen- berieselungsapparate von je 100 hl stündlicher Leistung, 18 Zementbottiche mit 11 600 hl Gesamtgärinhalt. Die Flaschenreinigungs- u. Füllanlage ist für eine Stundenleistung von 20 000 Flaschen eingerichtet. Der Brauereibetrieb in Fürth, Erlanger Str. 50, enthält 1 kom- plettes Dampfsudwerk 70 Ztr. Schüttung, 1 Dreihordendarre, 2 Zweiflammrohrkessel mit je 94 qm Heizfläche, eine 150 PS-Dampfmaschine, Kühlanlage u. künstliche Eisgewinnung, automatische Fass- u. Flaschenreinigung, sowie eine vollständige Mälzereianlage für 16 000 Ztr. Malzproduktion. Der Braurechtsfuss beträgt einschl. Brauhaus Schwabach A-G. (s. auch Beteilig.) insges. 486 796 hl, die Produktionsfähigkeit in Nürnberg 450 000 hl, in Fürth 120 000 hl, in Schwabach 40 000 hl. Angestellte u. Arbeiter in den 3 Betrieben: rd. 415. Beteiligungen: Die Ges. besitzt das gesamte A.-K. der Brauhaus Schwabach A.-G. in Schwabach (Bay.), Hördlertorstr. 14. Produktion: Untergärige Biere, Ausstoss 40 000 hl. –— Gegründet: 1898. – Postscheckkonto: Nürnberg 32 320. ― 18. % Brauhaus. – Direktion: Gg. Ruck, Julius Forster. Brau- u. Malzmeister: H. Wagner. – Betrieb: Sudhausanlage mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen (Linde), Dampfmaschine, Elektromotor, elektrischer Antrieb, eigene Mälzerei. Fränkische Getränke-Industrie G. m. b. H., Nürnberg, gegründet 1928, Herstellung von alkoholfreien u. alkoholarmen Getränken. Interessengemeinschaft: Nov. 1931 erfolgte enge Fühlungnahme mit der seit 1520 bestehenden Brauerei J. G. Reif, Nürnberg, der Herstellerin des ,Siechen-Bieres“. Es wurde die Gründung der „Brauerei J. G. Reif A.-G.“ durchgeführt, wobei das Brauhaus Nürnberg die Vorstandschaft übernahm u. sich entsprechenden Einfluss im Aufsichtsrat sicherte. Das Absatzgebiet hat sich mit dieser Transaktion sehr erweitert. Kapitalz RM. 5 605 000 in 4450 St.-Akt. zu RM. 1000 (Nr. 1–4450), 2000 St.-Akt. zu RM. 500 (Nr. 4451–6450), 1500 St.-Akt. zu RM. 100 (Nr. 6451–7950) u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100 (Nr. 1–50). Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 400 fachem Stimmrecht ausgestattet; im Falle der Liquidation der Ges. vorab u. ab 1./1. 1933 rückzahlbar mit 115 %. – Vorkriegskapital: M. 5 200 000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht 1906 auf M. 5 200 000, dann erhöht von 1922–1923 auf M. 31 000 000 in 30 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 3./2. 1925 unter Einzieh. von M. 7 600 000 Vorrats-Akt., mithin von M. 23 400 000 auf RM. 5 605 000 (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 22 400 St.-Akt. zu RM. 250 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. 1930 Neustückelung des St.-A.-K. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 19./12. 1 Stimmrecht: Je RM. 100 St-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. zu RM. 100 = 400 St. in best. ällen.