Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1185 tägliche Eiserzeugung von 300 Ztr. Die Dampfkessel werden durch automatische Feuerung beschickt. Im Kesselhaus befindet sich ein 16 m hoher Kohlensilo aus Eisenbeton mit einem Fassungsvermögen von 3000 Ztr. Im Gärkeller stehen 25 glasemaillierte Tanks von je 133 hl Inhalt. Die Lagerkeller befinden sich teils ober, teils unter der Erde u. sind. mit eichenen Fässern u. Aluminiumtanks für eine Lagerung von 16 000 hl Bier ausgestattet. Die Lager- sowie Gärkeller sind mit künstlicher Kühlung versehen. Das Brauereianwesen enthält ferner eine Stallung, eine Autogarage, die Mälzerei, die Küferei mit Picherei sowie eine komplette Flaschenfüllanlage mit den neuesten Maschinen. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1927 die Aktienmehrheit der Brauhaus Amberg A.-G. (A.-K. RM. 1 205 000). Entwicklung: 1889 Ankauf der M. Bolland'schen u. 1896 der Augustiner Brauerei. 1911/12 Übernahme der Kundschaft der ehemal. Brauerei zur Schützenhalle, dann auch Erwerb zweier Wirtschaften in Regensburg. Durch G.-V. v. 11./12. 1922 wurde die Fusion mit der „Regensburger Brauhaus A.-G.“ unter gleichzeit. Aender. der Fa. beschlossen. Kapital: RM. 2 810 000 in 28 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Eine Übertragung der Vorz.-Akt. ist nur zulässig mit Genehmig. des A.-R. u. des Vorst. Im Falle der Liqu. erhalten die Vorz.-Akt. vor Auszahlung des Liquid.-Erlöses an die St.-Akt. 120 % ihres Nennwertes zuzüglich 10 % Zs. vom Beginn des Liquid.-Geschäftsjahres. Die Ges. hat das Recht, nach 10 Jahren die Vorz.-Aktien mit 120 % zur Rückzahlung zu kündigen oder ihre Umwandl. in St.-Aktien vorzunehmen. – Vorkriegskapital: M. 1 200 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht bis 1896 auf M. 1 200 000, dann erhöht von 1921–1923 auf M. 18 500 000 in 18 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. von M. 18 500 000 auf RM. 1 810 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 18 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 16./12. 1926 Erhöh. um RM. 600 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1926. Die neuen Akt. sind von einem unter Führ. der Deutschen Bank Filiale Regensburg stehenden Konsortium übern. worden mit der Verpflicht., sie den Inhabern der alten St.-Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je 3 alte Akt. zu je RM. 100 wurde eine neue St.-Akt. über RM. 100 zum Kurse von 135 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer gewährt. Lt. G.-V. v. 27./6. 1927 Erhöhung um RM. 400 000 in 4000 Aktien zu RM. 100. Hiervon dienten RM. 360 000 zum Erwerb der Aktienmehrheit bzw. zum Aktienumtausch der Brauhaus Amberg A.-G. aus den Händen einer Gruppe; RM. 40 000 gingen als Vorrats-Akt. zu treuen Händen der Verwaltung. Ein Bezugsangebot an die bisher. Aktion. der Jesuitenbrauerei kam nicht in Frage. Anleihen: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1903; M. 231 500 in 4½ % Oblig. von 1910; Stücke beider Anleihen abgestempelt auf RM. 75 und RM. 150. – Die auf die Altbesitz. Genussrechte ausgegebenen Urkunden wurden zum Nennwert (RM. 100 bzw. RM. 50) zwecks Barablös. zurückgezahlt. – Von beiden Anleihen Ende Sept. 1931 noch im Umlaukf: RM. 27 975. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1931 am 11./1. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 30 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), Div. an Vorz.-Aktien (s. u. Kap.), 4 % Div., event. bis 20 % zum Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 2400 für jedes Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V., die auch Dotierung eines Gewinn-R.-F. beschliessen kann. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Immobil. 2 130 600, Masch. 238 800, Brauerei- u. Wirtsch.-Mobil. 1, Fässer 154 000, Fuhrpark 2100, Eisenbahnwaggons 4200, Wertp. 431 490, Wechsel 17 090, Kassa 25 132, Postscheck 2116, Bankguth. 75 148, Vorräte 351 355, ausgeliehene Hyp. u. Konto-Korrentguth. 1 434 026, (Reparations-K. 623 500, Avale 121 250). – Passiva: A.-K. 2 810 000, Hyp.-Oblig. 27 975, R.-F. 600 000, Delkr. 177 255, aufgenommene Hyp. u. Kaut. 443 882, div. Konto-Korrentschulden (Biersteuer usw.) 535 921, (Reparations-Sicherheits-Hyp. 623 500, Avale 121 250), Gewinn (Bruttogewinn aus 1930,31 360 417 abz. Abschr. 192 558 = Nettogewinn aus 1930/31 167 858 £ Gewinnvortrag aus 1929/30 103 166) 271 025. Sa. RM. 4 866 058. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 192 558, Gen.-Unk. 1 203 917, Bier u. sonstige Steuern 1 060 711, Gewinn 271 025. – Kredit: Vortrag aus 1929/30 103 166, Erlös für Bier abzügl. Aufwend. 2 575 890, sonst. Erlöse 49 155. Sa. RM. 2 728 213. Kurs: Ende 1913: 179 %; Ende 1925–1930: 118, 220, 222, 210, 135, 82 %; 1931 (30./6.): 57 %. Notiert in München. Das gesamte St.-A.-K. ist zugelassen. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13: 10 %; 1924/25–1930/31: 11, 12, 12, 12, 12, 8, 4 %. Vorz.- Aktien: 1924/25–1930/31: 8, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Fritz Schricker jun. Braumeister: Fritz Schricker jun. Aufsichtsrat: (3–6)- Vors. Geh.-Rat Dr. Georg Heim, Stellv. Bank-Dir. Dr. Rudolf Weydenhammer, Bank-Dir. Komm.-Rat Karl Zerr, Gen.-Dir. Geh.-Rat Dr. Ludwig von Donle, Komm.-Rat Hans Schricker, Brauerei-Dir. a. D. Komm.-Rat Karl Vogl, Regensburg; Dipl.-Ing. Hans Noris, Oberreg.-Rat Ernst von Malaisée, München; vom Betriebsrat: A. Schäffler, L. Seidinger. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 75