Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1211 lediglich in dem Brauereian wesen Böblinger Str. Auf dem Areal Lud wigsburger Str. werden heute noch die Einricht. für die Eiserzeug. u für die Malzherstell. sowie Lagerräume benützt. Ein Teil der Räumlichkeiten ist vermietet. Die Brauereieinricht. sowohl in der Böblinger Str. wie in Hechingen sind ebenso wie die Einricht. für die Malzherstell. u. für die Eiserzeug. mit neuzeitlichen Masch. ausgestattet. Das Sudhaus in Stuttgart ist eingerichtet für 80 Ztr., das in Hechingen für 40 Ztr. Schüttung pro Sud. Die Gär- u. Lagerkeller sind ausgerüstet mit Holzbottichen u. modernsten Aluminium-, Stahl- u. Emailletanks. In den mit modernsten Saladin-Kasten, Tennen- u. Trommelanlagen ausgestatteten Mälzereien werden jährlich 60 000 Ztr. Gerste verarbeitet. Die Einricht. für die Eiserzeugung ermöglichen eine Tages- produktion von über 2800 Ztr. Die Brauereianlagen besitzen zus. 6 Dampfmasch. mit zus. über 1300 PS, 8 Dampfkessel mit zus. über 1000 qm Heizfläche, ausserdem neben einer grösseren Anzahl kleiner u. mittlerer Motore 3 Hochspannungsmotore mit zus. 540 Ps. Jede der Brauereianlagen besitzt ihre eigene elektrische Kraft- u. Lichtanlage. Fuhrpark: 39 Kraftwagen, 10 Personen wagen, 27 Gespanne, 6 Waggons. – Zur Zeit werden 64 Beamte u. 320 Arbeiter beschäftigt. Entwicklung: 1918/19 Übernahme der Kundschaft der ehemal. Brauerei A. Widmaier in Vaihingen. 1919/20 Verkauf von 8 Anwesen u. Ankauf von 3kleinen Objekten mit Bierniederlagen sowie des Braukontingents der Brauerei Wörner in Dusslingen. 1920/21 Verkauf von 4 Wirt- schaftsanwesen u. Übernahme des grössten Teils der Kundschaft der ehemaligen Brauerei Marquardt in Tübingen. Durch G.-V.-B. v. 21./1. 1922 Interess.-Gemeinschaftsvertrag mit der Brauereiges. Rettenmeyer-Tivoli, deren Betrieb 1923 mit dem der Ges. vereinigt wurde. 1925/26 Erwerb. der ehem. Brauerei Marquardt mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäude in Tübingen u. des Anwesens Stuttgart, Friedrichstr. 21 (das jetzige Hotel Rheinischer Hof): ausserdem wurde das Anwesen zum , Waldhorn“ in Backnang gekauft. Dagegen wurde ein kleineres Anwesen in Esslingen veräussert. 1926/27 wurde das dem Brauereianwesen in der Karl- vorstadt benachbarte Anwesen Böblinger Str. 132 für Bürozwecke erworben. Zur gleichen Zeit gelangte in den Besitz der Ges. ein Teil der früheren Brauerei zur Sonne in Kirch- heim u. T., und zwar als Entgelt für die Anteilscheine der liquidierten Firma Vereinigte Brauereien Ehninger & Frick G. m. b. H. in Kirchheim u. T., die im Besitze der Ges. gewesen waren. Ferner wurde ein kleines Wirtschaftsanwesen in Esslingen a. N. erworben, ein solches in Hoheneck bei Ludwigsburg abgestossen. 1929 wurde die Belieferung der Kund- schaft der Gräflich von Degenfeld'schen Brauerei Eybach u. der Brauerei Karl Dölker, zur Traube, in Sulz aufgenommen u. an diesen Orten Niederlagen errichtet. 1930 Fertigstellung eines neuen Lagerkellers für 30 000 hl, Bohrung eines neuen Brunnens, Kauf von 2 Anwesen in Stuttgart zur Abrundung des Brauereiareals ferner 1 Anwesen in Oppenweiler u. ein Baugelände in Stuttgart. 1930/31 Verkauf eines Grundstücks in der Ludwigsburger Strasse in Stuttgart. Kauf je eines Anwesens in Stuttgart u. Hechingen. Beteiligungen: 1930/31 Übernahme sämtlicher nom. RM. 20 000 Geschäftsanteile der Elsässerschen Brauerei Kochendorf G. m. b. H. Die G. m. b. H. hat die Elsässersche Brauerei samt Einrichtungen aus dem Konkurs des Vorbesitzers für RM. 300 000 übernommen. Der Brauereibetrieb ist eingestellt worden u. die G. m. b. H. bezieht das Bier seit Nov. 1931 von der Hohenzollern'schen Brauerei (Absatz 1931: 10 000 hl). Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Württ. Brauereiverbandes, des Deutschen Brauer- bundes, des Mittelschwäbischen Brauerei-Vereins u. des Deutschen Boykottschutzverbandes. Kapital: RM. 4 500 000 in 5000 Akt. zu RM 100 u. 4000 Akt. zu RM. 1000. (Im Besitz der Ges. waren am 30./9. 1931 nom. RM. 195 700 eigene Akt.). – Vorkriegskapital: M. 2 730 000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht bis 1905 auf M. 2 730 000, dann erhöht ven 1920 –1923 auf M. 36 000 000 in 1750 Aktien zu M. 600, 1400 Aktien zu M. 1200, 1 Aktie zu M. 1600, 32 000 Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 unter Einzieh. von M. 6 000 000 nicht verwerteter St.-Akt., mithin von M. 30 000 000 auf RM. 4 500 000 in 1750 Akt. zu RM. 80., 887 Akt. zu RM. 20, 26 000 Akt. zu RM. 150 u. 2457 Akt. zu RM. 180. 1930 wurden die Akt. zu RM. 20, 80, 150 u. 180 in solche zu RM. 100 u. RM. 1000 umgetauscht. Anleihe: M. 700 000 in Oblig. von 1898, Stücke zu M. 500 (aufgewertet auf RM. 75). Barabfindung der Genussrechte des Altbesitzes erfolgte mit RM. 40 für je nom. M. 500. Die Anleihe wurde zwecks Rückzahl. zum 2./1. 1932 gekündigt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 5./2. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. (ein- schliesslich fester Vergüt. von RM. 2000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Brauerei-Anwesen 2 669 000, Wirtsch.- do. u. Grundst. 5 150 000, Masch. 517 000, Brauerei- u. Kundengeräte 325 000, Fässer, Tanks u. Bottiche 405 000, Fuhrpark 128 000, Kassa, Postscheck, Bankguth. u. Wechsel 69 7411), Wertp. u. Beteilig. 225 5522), Aussenstände für Bierlieferungen, Mieten u. a. 993 862, Darlehnsforder. 829 836, Hyp.-Forder. 1 379 907, Vorräte 924 062 ), Übergangsposten 39 158, (Bürgschaftsford. 556 351, Wechselobligo 150 118). – Passiva: A.-K 4 500 000, R.-F. 600 000, Rückl. für Aussenstände Darin RM. 14 811 Bankguthaben. arin RM. 195 700 cigene Aktien, die mit RM. 60 121 bewertet sind. ) Davon Roh. u. Hilfsmaterialien RM. 463 044, Fertigfabrikate (Bier) RM. 461 018.