―― 1216 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Löhne, Spesen, Niederlags-Unk., Zs., Steuern, Feuer- u. Unfallversicher., Tant. 414 084, Ab- schreibungen 76 057, Rückstell. für Debit. 10 000, Gewinn 18 545. Sa. RM. 1 212 173. —– Kredit: Einnahmen RM. 1 212 173. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1930/31: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 4 % (Div.-Schein 26). Direktion: Paul Heidrich. Prokuristen: Heinrich Bockelmann, Bernhard Busche. Braumeister: Georg Heidrich. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Paul Narjes, Hannover; Stellv.: Bank-Dir. W. Brescher, Mainz; Brauereibes. Herm. Babatz, Uelzen; Gastwirt Alb. Schulz, Gross-Liedern; Heinrich Narjes, Berlin; Louis Hoevermann, Uelzen; Hans Stalmann, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover u. Uelzen: Commerz- u. Privat-Bank. Postscheckkonto: Hannover 3026. ― 3016. =£f Aktienbrauerei. Wort- u. Warenzeichen: L. B. G. Ulmer Brauerei-Gesellschaft in Ulm, Westgleis 46. Gegründet: 12./3. 1884; eingetr. 20./3. 1884. Zweck: Betrieb von Brauereien u. Mälzereien, Erwerb, Veräusserung, Pachtung u. Verpachtung von Immobilien. Produktion: Untergärige Biere, hell u. dunkel; Ulmer Bürgerbräu, Münsterstarkbier, Weizenbier. Entwicklung: Bei der Gründung wurde übernommen die Brauerei ,Zum roten Ochsen“, ehem. den Pressmarschen Erben gehörig (1911 wieder verkauft) u. die früh. H. Zieglersche Brauerei „Zum Herrenkeller', hinzu erworben 1890 die Brauerei „Zu den Drei Konigen“ (1894 wieder verkauft). 1903 ist von den Rau'schen Erben die Brauerei „Zum Engel“ in Ulm u. die Löwenbrauerei Gebr. Schnitzer in Ulm, 1909 die Brauerei „Zum Schwarzen Ochsen“ von Karl Buck in Ulm, 1918 die Brauerei Gebr. Fezer, Laichingen, übernommen worden. 1928 Übernahme der Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ von den Louis Nathan- schen Erben, der Kronenbrauerei der Christ'schen Erben u. der Adlerbrauerei von Herrn Karl Boeckh, beide in Ochsenhausen. Alle übernommenen Betriebe sind stillgelegt worden. – Der Betrieb befindet sich in der im Jahre 1908 neu erstellten Brauerei Westgleis 44–46 in Ulm. – Die Übernahme der Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ u. der beiden Ochsen- hausener Brauereien erfolgte durch Vertrag, nach welchem Kundschaft u. Kontingent u. gewisse Aktiva u. Passiva der drei Brauereien übernommen wurden. Der Kaufpreis wurde in beiden Fällen teilweise bar bezahlt; darüber hinaus sind für jährliche Leistungen laufende Vergütungen zu zahlen. Diese betragen bis 1934 RM. 140 000 jährlich, von da ab bis 1939 RM. 100 000 jährlich. Der Braurechtsfuss der Bierbrauerei zum , Goldnen Hecht“ betrug ca. 67 000 hl, derjenige der Brauerei Christ 12 000 hl, derjenige der Brauerei Boeckh 7000 hl. Die Bierbrauerei „Zum Goldnen Hecht“ hatte 1925– 1927 einen Ausstoss von 25 000 bzw. 27 000. bzw. 29 000 hl. Die Brauerei Christ 9000, 10 000 bzw. 11 000 hl., die Brauerei Boeckh 5500, 6000 bzw. 6500 hl. Ende 1928 wurde eine Vereinbarung mit den Brauereien Benedikt Christ zur Krone u. Karl Boeckh zum Adler in Ochsenhausen getroffen, wonach die Ulmer Brauerei-Ges. die Belieferung der Kundschaft der beiden Brauereien übernahm. 1930/31 Verkauf der Wirtschaft zur , Quelle“ in Ulm. Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt die im Jahre 1908 neu erstellte Brauerei, West- gleis 44/46, u. eine Malzfabrik, Schwilmengasse 5, beide in Ulm. Ausserdem besitzt die Ges. die Ulmer Gastwirtschaften: ,Rotochsen-Keller“, „Stadt Ellwangen“, „Stadt Nürnberg“, Salz- stadel', „Ratskeller', „Rädle“, „Quelle“ u. „Storchen“, in welch letzterer die Malzfabrik betrieben wird. Die Ges. ist auch Eigentümerin der Bahnhofsrestaurationen Ehrenstein u. Herrlingen u. der Gastwirtschaften: „Wilder Mann“ in Göppingen u. „Löwen“ in Merk- lingen. Betriebe der Gesellschaft: 1. Brauerei in Ulm: Das Brauereianwesen umfasst 82 a 25 qm bebaute u. 2 ha 48 a 74 qm unbebaute Fläche. Die Gebäulichkeiten, bestehend aus einem Verwaltungsgebäude mit Wohnungen, einem Wirtschaftsgebäude mit Wohnungen, dem Sud-, Maschinen-, u. Malzlagerhaus, ferner Kellergebäude, Abfüllkeller u. Fasskeller, ausserdem Stall- u. Futtergebäude, wurden 1908 neu erbaut. Im Jahre 1928/29 wurde eine grosse Garage mit einer Reparaturwerkstätte neu erstellt. Verwalt.- u. Wirtschaftsgebäude sind massiv u. 3½ stöckig. Mit Ausnahme des Stall- u. Futtergebäudes, das ein Fach- werkbau ist, sind alle anderen Gebäude massiv u. ohne die Keller 5–6stöckig. Das Sud- haus ist für 64 Zentner Schüttung eingerichfet u. enthält Dampfkochung. Die Gärkeller sind teilweise mit Holzbottichen, teilweise mit Krupp-Stahl-Tanks ausgerüstet. Die Lager- keller enthalten erstklassige Holzlagerfässer mit zusammen 21 000 hl Fassungsvermögen. Sämtliche im Betrieb befindlichen Mälzereien sind modern eingerichtete Tennenmälzereien mit einer Gesamtjahresleistung von 46 000 Ztr. Gerste. Die Kunsteiserzeugungsanlage gewährt eine Tagesproduktion von bis zu 900 Ztr. Kunsteis. Daneben sind Natureiskeller mit modernsten Förderanlagen für 60 000 Ztr. Natureiseinlagerung vorhanden. Die Malz- fabrik befindet sich im Anwesen ,„Zum Storchen“ in der Schwilmengasse in Ulm. Sie ist nach einem Brand von 1890 zum Teil neu erstellt. Brauerei u. Malzfabrik sind mit neu- zeitlichen Maschinen ausgestattet, sie arbeiten mit einer Dampfkraft von 250 PS u. einem Elektromotor von 150 PS. Die Brauerei ist für eine Produktion von 150 000 hl eingerichtet