7 1272 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. kessel mit etwa 250 qm Heizfläche und 2 Dampfmaschinen mit zusammen 500 Ps, ferner 3 Wasserturbinen und 3 Dynamos mit insgesamt 500 PS. Zu den Anlagen gehören ferner ausser den Gebäuden der Kraftzentrale ein Werkstättenhaus, zwei Lagerschuppen und drei Wirtschaftsgebäude; sodann sind ein Verwaltungsgebäude und 6 Beamten- und Arbeiter- wohnhäuser vorhanden, ferner in Königsberg i. Pr. ein fünfstöckiger Mehlspeicher mit Büroräumen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Zweidrittelmajorität der Aktien der „Pinnau'“ A.-G. für Mühlenbetrieb in Wehlau (A.-K. RM. 350 000). Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Vereins Deutscher Handelsmüller E. V., B.-Charlotten- burg, u. des Verbandes Ostpreussischer Müller E. V. in Königsberg i. Pr. Kapital: RM. 1 805 000 in St.-Akt. zu RM. 20 u. RM. 100 u 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 2. Die Vorz.-Akt. sind in einem aus dem Vorst. u. Mitgl. des A.-R. der Ges. sowie aus einigen der Ges. nahestehenden Personen gebildeten Konsort. bis zum 1./1. 1933 gebunden. Urspr. M. 1 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1919–1923 auf M. 62 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 62 500 000 einschl. noch nichtverwerteter M. 15 000 000 St.-Akt. auf RM. 1 205 000 derart, dass der Nennwert der 60 000 St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 ermässigt wurde. Die 2500 Vorz.-Akt. sind von M. 1000 auf RM. 2 herabgesetzt. Auf je 3 Akt. wurde eine weitere St.-Aktie über RM. 20 mit Div. für 1924 ohne Entgelt an die Aktionäre ausgehändigt (aus dem Bestand der M. 15 000 000 = RM. 300 000 unverwert. Aktien). Lt. G.-V. v. 8./9. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 800 000 auf RM. 2 005 000 durch Ausgabe von 8000 St.-Akt. über je RM. 100 mit ¼ Gewinnber. für 1927. Die neuen St.-Akt. wurden von der Deutschen Bank Filiale Königsberg übern. mit der Verpflicht., den alten St.-Akt. RM. 600 000 neue St.-Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je nom. RM. 200 alte St.-Akt. konnte eine neue St.- Akt. zu RM. 100 zu 130 % bezogen werden. Lt. G.-V. v. 25./3. 1931 Einziehung von RM. 200 000 im Besitz der Ges. befindlicher Verwertungsaktien zwecks Herabsetz. des Aktienkapitals um RM. 200 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 5./4. Stimmrecht: Je nom. RM. 20 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 18 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: Nach Abschr. 5 % z. R.-F. u. andere erforderl. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. ausser fester Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (1 071 002): Grundst. u. Wasser- kraft 139 000, Geschäfts- u. Wohngeb. 130 000, Fabrikgeb. 460 000, Masch. 320 000, Kraft- wagen 22 000, Pferde 1, Gerätschaften 1, Beteiligungen: Pinnau Aktges. für Mühlenbetrieb Wehlau 150 000, Umlaufsvermögen (2 105 205): Roh-, Hilfs- u. Betriebsst. 726 942, fertige Erzeugnisse u. Waren 585 388, Forder. für Warenliefer. u Leist. 659 216, sonst. Forder. 25 972, Wechselbest. 18 836, Kassenbest. einschl. Guth. bei Notenbank. u. Postscheckguth. 24 988, Hypothekentilgungs-Guthaben 63 861, Verlust (Vortrag 1930 210 721 ab Reingewinn 1931 153 456) 57 265. – Passiva: Stammakt. 1 800 000, Vorzugsakt 5000, gesetzl. R.-F. 335 000, Rückst. für Steuern u. a. 27 997, Verbindlichkeiten (1 215 475): Hyp. 449 024, Buchschulden 318 520, Akzepte 148 301, Banken 298 380, nicht abgehob. Div. 1240. Sa. RM. 3 383 472. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Geh. 233 363, Soz. Abgaben 32 473, Abschr. auf Anlagen 71 124, Abschreib. auf Beteil. 48 956, Zs. 87 956, Besitzsteuern 49 570, sonst. Steuern 90 049, alle sonst. Betriebs- u. Handl.-Unk. 160 758, Reingewinn 153 455. Sa. RM. 927 704. – Kredit: Jahresertrag RM. 927 704. Die Bezüge des Vorstandes betrugen RM. 32 920, die des A.-R. RM. 6 000. Kurs: Ende 1925–1930: 48.75, 142, 142, 123, 71.75, 24.50 %; 1931 (30./6.): 32.25 %. Eingef. in Berlin 1922. Dividenden: 1912/13: 4 %; 1924–1931: St.-Akt. 10, 10, 10, 10, 10, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 6, 6, 6, 6, 6, 0, 0, 0 %. Vorstand: Max Wolff; Stellv. Paul Wunderlich. Prokurist: Max Karpinski. Aufsichtsrat: Vors. Börgermeister Edmund Tismar, Gumbinnen; Bank-Dir. Konsul Walther Gagewski, Königsberg i. Pr.: Fabrikbes. Gustav Drengwitz, Insterburg; Gutsbes. Bruno Prang, Kublischken; Kaufm. Max Rossbacher, Gumbinnen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Königsberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. In dem Geschäftsbericht 1931 wird auf die eng miteinander verknüpften Vorgänge auf dem politischen und wirtschaftlichen Gebiete hingewiesen, die zu einer katastrophalen Ent- wicklung getrieben haben. Für das abgeschnürte Ostpreussen machen sich die gegenwärtigen Verhältnisse doppelt nachteilig bemerkbar. Die Getreidezufuhren blieben, auch mit Beginn der neuen Ernte, hinter den früheren Jahren zurück. Nach den Grenzgebieten ist der Mehl- umsatz um rund 75 Proz. zurückgegangen. Grosse Mengen Mehl werden von Litauen im sogenannten Kleinen Grenzverkehr zollfrei eingeführt; Mühlenindustrie, Bäckergewerbe, Landwirtschaft und der Staat selbst werden dadurch schwer geschädigt. Im allgemeinen war das ganze Jahr 1931 weniger über den Absatz von Mehl und Kleie, als über die oft unzureichenden Preise, hauptsächlich für das von den Prang-Mühlenwerken vorwiegend hergestellte Roggenmehl, ferner über die hohen Transportkosten u. sonstigen Schwierigkeiten nach dem Westen des Reiches zu klagen.