Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 1295 Zuckerraffinerie. Die tägl. Leistungsfähigkeit der Zuckerfabrik beläuft sich auf 32 000 Ztr. Rübenverarbeitung. Insgesamt können bei normaler Ernte 1d. 2 000 000 Ztr. Rüben jährl. ver- arbeitet werden. In der Melasseentzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse entzuckert u. zwar tägl. 600–700 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 5000 Ztr. Rohzucker tägl. verarbeiten. Die Kraftanlage umfasst 11 Dampfkessel mit zus. 21 838 am Heizfläche, 194 qm Überhitzer, 650 qm Economiser, 1 Dampfturbine mit Generatoren von 850 kW, 6 Betriebs- u. 19 Reservedampfmasch. von zus. 1700 PS, 4 Reservedynamos von zus. 500k W u. über 100 Elektro- motoren von zus. 1170 kW. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau- Oberschlesien u. besitzt für dessen Betrieb 1 Dampflokomotive von 45 PS u. 1 Lokomotivkran von 30 PS. –—– Es sind ferner 2 Direktorenwohnhäuser, 17 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, ein Arbeiterschlafhaus u. ein Kasinogebäude vorhanden. Dio übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz – die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen –— haben eine Gesamtfläche von 2910 Morgen. Es werden vorwiegend Rüben u. Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferner werden Milchwirtschaft, Vieh- u. Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidenkulturen angelegt. – Angest. u. Arb. ca. 250, in der Kampagne ca. 600. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie E. V. u. des Verbandes Deutscher Zuckerraffinerien, beide in Berlin. Anfang 1926 trat die Ges der Ausfuhrvereinig. der deutschen Zuckerfabriken (jetzt: Wirtschaftl. Vereinigung der Deutschen Zuckerindustrie) bei. Kapital: RM. 4 072 000 in 10 180 Aktien zu RM. 400 (davon RM. 312 000 Vorrats-Akt. im Besitz der Ges.). – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 3 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 50 904 000 in 35 904 Akt. zu M. 1000 u. 3000 Aktien zu M. 5000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 14./8. 1924 von M. 50 904 000 auf RM. 4 072 320 durch Abstempel. der St.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 5000 auf RM. 80 bzw. RM. 400. Lt. G.-V. v. 10./1. 1928 Einziehung von RM. 320 Vorrats-Akt. zwecks Abrund. des A.-K., ferner Umtausch von je 5 Akt. zu RM. 80 in je 1 Aktie zu RM. 400. Zuckerrentenschuld: Wertbeständ. Darlehen von zus. 40 000 Ztr. Zucker = RM. 1 040 000, aufgenommen bei der Deutschen Zuckerbank A.-G., Berlin, u. bei der Schlesischen Zucker- rentenbank A.-G., Breslau. Den Gegenwert hat die Ges. in 6 % Zuckerwertanleihestücken bzw. 6 % Schlesischen Zuckerrentenbriefen erhalten. Das Darlehen der Deutschen Zucker bank A.-G., Berlin (35 000 Ztr.) ist jährlich in voller Höhe verzinsl. am 15./6. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen im vorangegang. Monat Mai u. v. 15./6. 1925 ab mit jährlich 5,6 % bis zum 15./6. 1936 zu amortisieren. Die Zuckerrentenschuld bei der Schles. Zuckerrentenbank A.-G., Breslau (5000 Ztr.), ist jährlich in jeweiliger Höhe am 1./5. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen in der Zeit vom 1.–15.4. zu verzinsen u. vom 1./5. 1925 bis 1./5. 1930 in steigenden Raten von 14, 15, 16, 17, 18 u. 20 % zu amortisieren. Das Darlehen betrug am 31./8. 1931 noch RM. 351 572. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: 1932 am 18./2. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1931: Aktiva: Grundst. 60 000, Gebäude 437 000, Masch. u. Apparate 867 300, Beamten- u. Arb.-Wohn. 154 300, Gleisanlage 18 500, Fubrpark 1, Mobiliar 1, Hyp. 210 000, Eff. u. Beteil. 287 309, Kassa u. Guth. auf Reichsbankgiro 5874, Bankguthaben 53 307, Debit. 1 170 308, Warenvorräte u. Betriebsbestände 1 585 371, Rittergüter-Anlage 1 131 053, Rittergüter-Betriebsbestände 369 876, (Avale 66 000, Rentenbankgrundschuld 69 950). – Passiva: A.-K. 4 072 0001), R.-F. 171 000, Unterstütz.-F. 50 000, Hyp. (380 000 abz. Amortis. 42 357) 337 642, Verbrauchszuckerschuld 351 572, Bankschulden 176 183, Akzepte 30 257, Kredit. 896 184, unerhob. Div. 585, Gewinn (Vortrag aus 1929/30 17 378 £= Gewinn in 1930/31 247 398) 264 777, (Avale 66 000, Rentenbankgrundschuld 69 950). Sa. RM. 6 350 200. 1) Davon im Eigenbesitz der Ges. nom. RM. 312 000 (mit 62½ 9% bewertet). Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 164 634, Zs. 134 477, Steuern 184 734, Abschr. 236 805, Gewinn (Vortrag aus 1929/30 17 378 £ Reingewinn 1930/31 247 398) 264 777 (davon: R.-F. 14 000, 6 % Div. fauf das umlaufende Kap. von RM. 3 760 000J 225 600, Tant. an A.-R. 8355, Vortrag 16 821). – Kredit: Vortrag aus 1929/30 17 378, Betriebsgewinn 1930/31 876 868, Eff. 11 041, Erträge der Arbeiter-Wohn. 5139, Zs. der Landwirtschaft') 75 000. Sa. RM. 985 428. 1) Für die Landwirtschaft ist mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitätssatz, u. zwar von z. Zt. 5 % festgesetzt, d. h. es werden dem Landwirtschafts- K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-K. 5 % des auf dieselbe entfallenden Anlage- u. Betriebs- kapitals in Rechnung gestellt u. ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-K. verrechnet. Kurs: In Breslau: Ende 1913: 154.50 %; 1924–1930: 7.5, 43, 115, 94.50, 60, 55, 51 %; 1931 (30./6.): 56.5 %. – In Berlin: Ende 1913: 152 %; 1924–1930: 7, 44, 107, 95, 62.75, 60, 54 %; 1931 (30./6.): 63 %. – An beiden Börsen ist das gesamte A.-K. zugelassen. Dividenden: 1913/14: 11 %; 1923/24–1930/31: 0, 0, 0, 6, 5, 4½, 8, 6 % (Div.-Schein 7). Vorstand: Rich. Mehrle, Herm. Ehlert, A. Wallis. Prokurist: Aug. Hilpert. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Moritz Schultze, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Walter May, Bank-Dir. a. D. Jean Bucher, Breslau; Exz. W. Winterfeld, Berlin; Dr. Eugen Kuthe,