1356 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Dieser mit dem Verzicht ausgesprochene Erlass bezieht sich auf eine Summe, die zwischen RM. 180 000 bis 190 000 liegt. Verpflichtungen u. Forder. bestehen mithin nicht mehr u. die Liqu. der Ges. hat damit ihren Abschluss gefunden. – Die Firma wurde am 4./4. 1932 gelöscht. — Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft in Berlin W 56, Oberwallstr. 3–4. Gegründet: 15./3. 1923; eingetr. 17./4. 1923. Firma bis 31./7. 1931: Berliner Makler- Verein, Akt.-Ges. Entwicklung: Die Aktien befanden sich bis Mitte 1931 je zur Hälfte im Besitz der Vereinigung von Berliner Banken u. Bankiers (Stempelvereinigung) u. der Interessen- gemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen (Gruppe A der B. B. W.). Im Juli 1931 äusserte die Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen (Gruppe A der B. B. W.) den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, die Mitgl. der Interessengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen u. der Makler-Gemeinschaft die Möglichkeit geben sollte, gegen Hinterleg. von Wertp. Lombardgeld zu erhalten. Die kreditnehmenden Firmen sollten hierdurch insbes. in die Lage versetzt werden, den Geldabzügen ihrer Kundschaft zu entsprechen. Auf Grund dieser Anregung wurde am 31.Juli 1931 eine ordentl. G.-V. der Berliner Makler- Verein Aktiengesellschaft einberufen, auf welcher das mit 50 % eingezahlte A.-K. von RM. 6000 nach erfolgter Vollzahl. auf RM. 1 000 000 erhöht wurde. Gleichzeitig wurde die bisher. Firma in „Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft' geändert. Mit der techn. Durchführ. der Geschäfte der Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft wurde die Bank des Berliner Kassen-Vereins betraut. Bis zur a. o. G.-V. am 31. Juli 1931, nach welcher die Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft ihre Tätigkeit aufnahm, wurden von der früheren Berliner Makler-Verein Aktiengesellschaft Geschäfte irgendwelcher Art nicht abgeschlossen, so dass sich bis dahin die Tätigkeit des Vorst. auf die Verwalt. des vorhandenen Besitzes beschränkte. Vom Aug. 1931 ab stellte die Ges. dem Berliner Platz Lombardkredite zur Verfügung. Bei Eröffnung des Geschäftsbetriebes wurde mit der Akzept- u. Garantie-Bank Aktiengesellschaft ein Abkommen getroffen, nach welchem die Lombardkasse die Möglich- keit hat, zum Zwecke der Geldbeschaffung Tratten, welche ihre Kreditnehmer auf sie ziehen, mit ihrem Akzept versehen, bei der Akzept- u. Garantie-Bank Aktiengesellschaft zu diskontieren. Zweck: Hereinnahme u. Ausleihung von Geldern gegen Pfänder u. andere Sicher- heiten sowie Ausstell., Annahme, Erwerb u. Begebung von Wechseln u. die Abwicklung der sich daraus ergebenden Geschäfte. Statistik: Bis Ende 1931 wurden an Krediten bewilligt RM. 1 552 100, dagegen zurück- gezahlt RM. 734 400. – Es wurden insges. RM. 380 000 an Akzepten an die Akzept- u. Garantie-Bank begeben. Am 31./12. 1931 war ein Akzeptkredit nicht in Anspruch genommen. Kapital: RM. 1 000 000 in 60 Akt. zu RM. 100 u. 994 Akt. zu RM. 1000. Uispr. M. 1 200 000 in 1200 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Umstell. auf RM. 6000 (Verh. 200: 1) It. G.-V. v. 29./8. 1924 in 60 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 31./7. 1931 Erhöh. um RM. 994 000 in 994 Akt. zu RM. 1000; ausgegeben zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 6./4. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Guth. bei Banken 215 626, Lombarddarlehen 817 700, Debit. 574. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Delkr. 16 400, Kredit. 12 555, Gewinn 4945. Sa. RM. 1 033 900. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Sachliche Unk.') 7276, Steuern 9403, Übertrag auf Delkr.-Konto 16 400, Gewinn 4945 (davon: R.-F. 1000, Vortrag 3945). – Kredit: Vortrag aus 1930 488, Zs. 37 536. Sa. RM. 38 024. *) Die mit RM. 7276 ausgewiesenen sachlichen Unk. sind im wesentlichen durch Notariats- u. Gerichts- kosten infolge der Kapitalserhöh. u. Firmenänder. der Ges. entstanden. – Vergüt. an Vorst. u. A.-R. sind im Berichtsj. nicht erfolgt. Dividenden: 1924–1931: Je 0 %. Vorstand: Eugen Hamburger (Vorst.-Mitgl. der Liquidationskasse A.-G.), Wilhelm Lother (Vorst.-Mitgl. der Bank des Berliner Kassen-Vereins), Georg Thierfeldt (Abteil.-Dir. bei der Bank des Berliner Kassen-Vereins). Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Siegmund Wassermann, Stellv. Bank-Dir. Fritz Bruck, Bankier Hans Arnhold, Bank-Dir. Albert Graef, Bankier Paul Bergmann, Bank-Dir. Ludwig Berliner, Bankier Paul Hamel, Generalbevollmächtigter Alfred Kurzmeyer, Bank- Dir. Georg Mosler, Bankier Leo Perl. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Darmstädter und Nationalbank K.-G. a. A., Berlin W 8, Behrenstr. 68/70. Infolge der ausserordentlich starken, sich ständig steigernden Kreditkündigungen, zuerst seitens der ausländischen, sodann der inländischen Gläubiger, sah sich die Bank gezwungen, zum Schutze der Gesamtheit ihrer Gläubiger am 13./7. 1931 ihre Schalter vorübergehend zu schliessen. Die Reichsregierung übernahm auf Grund einer im Laufe des