1542 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des Vertrags der Elektr.-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M., mit der Stadt Gotha v. 16./2. bezw. 1./4. 1894, ersetzt durch die Verträge v. 23./12. 1911 zwischen der Stadtgemeinde Gotha u. der Ges. über die Erricht. u. den Betrieb eines Elektr.-Werkes u. einer elektr. Strassenbahn in der Stadt Gotha. Erzeugung elektr. Energie u. gewerbl. Ausnützung elektr. Ströme zur Beleucht. u. Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerbl. Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, einschl. des Bahnbetriebes, im jetzigen u. künftigen Weichbilde der Stadt Gotha sowie anderer Städte u. Ortschaften des Gebietes Gotha u. anderer Bundesstaaten. Besitztum: Die Erzeug. der elektr. Arbeit erfolgt vorwiegend in dem der Ges. gehörigen Grosskraftwerk Breitungen, das zur Zeit über 4 Dampfturbinen mit einer Leistung von 24 000 kW verfügt. Die Kesselanlage umfasst eine Heizfläche von 3549 qm. Parallel mit dem Kraftwerk Breitungen wird das Kraftwerk Gotha mit einer Maschinenleistung von 2000 kW betrieben. Ferner steht den Kraftwerken folgende Leistung zur Verfügung: aus dem Leitungsnetz der Preuss. Elektriz.-A.-G. Abt. Kassel 6250 kW, aus dem Wasser- kraftwerk Spichra 800 kW u. aus dem Leitungsnetz der Thüringischen Landeselektrizitäts- versorgungs-Aktiengesellschaft „Thüringenwerk“, Weimar, 2200 kW. Die gesamte Leistungs- fähigkeit der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft beträgt 35 250 kW. Die Ver- teilung der elektr. Arbeit erfolgt durch ein Hochspannungsnetz mit einer Gesamtlänge von 704.89 Kkm u. durch ein Niederspannungsnetz von 841 km. Die Gesamtleistung der ein- gebauten Transformatoren, durch die der zugeführte Hochspannungsstrom auf die Verbrauchs- spannung transformiert wird, beträgt rund 78 500 kVA. Die Ges. besitzt folgende Grundstücke: Das Kraftwerk in Gotha, Wilhelmstr. 4, mit Verwalt.-Geb. (4183 qm), die Unterstation Rosengasse 2 (208 qm); das Kraftwerk Breitungen mit 5 Wohnhäusern, enthaltend 11 Wohnungen (51 911 qm); in Gotha, Wilhelmstr. 2, ein Beamtenwohnhaus mit 2 Wohnungen (3564 qm), Hindenburgstr. 10a ein Beamtenwohnhaus mit 3 Wohnungen (4255 qm), Ohrdrufer Str. 36–38 4 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 14 Wohnungen (3358 qm), eine Überführungsstation am Riedweg (1220 qm), Waltershäuser Strasse 98 ein Wagenhallengrundstück für die Fernbahn, das auch den Wagenpark der Strassenbahn aufnimmt u. eine Dienstwohnung enthält (14 487 qm); in Schmalkalden ein Zentralengrundstück mit 2 Dienstwohnungen (5258 qm), ferner ein Wohnhaus Welchers- thal 27 mit 3 Wohnungen (369 qm); in Ruhla ein Zentralengrundstück mit Betriebsleiter- wohnung (1715 qm): in Mehlis 1 Zentralengrundstück mit Wohnhaus, enthaltend 3 Dienst- wohnungen (2045 qm), ausserdem ein unbebautes Grundstück am Kropfbrunnen (960 qm); in Wahlwinkel 1 Umformerstation mit Stationswärterwohnung (1702 qm); in Suhl 1 Hoch- voltstation (485 qm), ferner 1 Wohnhaus mit Betriebsleiterwohnung (913 qm); Fröhliche- mannstr. (297 qm); in Defertshausen 1 Hochvoltstation mit Stationswärterwohnung (2971 qm); in Steinbach 1 Hochvoltstation mit 2 Arbeiterwohnungen (537 qm); in Tabarz 1 Über- führungsstation mit Stationswärterwohnung (500 qm); in Salzungen 1 Transformatoren- station mit Stationswärterwohnung 648 qm); in Waltershausen ein unbebautes Grundstück (470 qm); in Eisenach 1 Hochvoltstation (515 qm); in Springstille 1 Hochvoltstation (130 qm); Grundstücke diverser, kleinerer Transformatorenstationen (2305 qm); zusammen 105 006 qm. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 206 Beamte u. 464 Arbeiter. Statistik: 1924–1931: Stromerzeugung in Mill. k Wh: 40.11, 49.73, 47.95, 61.12, 74.13, 81.27, 76.17, ?2. – Nutzbare Stromabgabe in Mill. k Wh: 30.26, 39.34, 38.38, 49.87, 62.77, 68.1, 64.5, 53.4. Am 31./12. 1931 waren 7 Städte, 152 Landgemeinden u. 24 Elektrizitätswerke an- geschlossen. Am 31./12. 1930 waren 356.78 km 30 kV. Leitungen, 348.11 km 6 kV.-Leitungen u. 841 km Niederspannungsleitungen in Betrieb. Der Anschlusswert betrug am 31./12. 1930 insges. 94 433 kW, am 31./12. 1931 insgesamt 97 274 kW. Die Strasssenbahn beförderte 1928–1931: 2 180 576, 2 363 020, 1 789 987, 1 415 440 Personen. – Die Thüringerwaldbahn beförderte 1930 (1. Betriebsjahr) –1931: 1 127 312, 909 353 Personen. Verträge: Mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. in Mellrichstadt ist bis zum Jahre 1943 ein Betriebsführungsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Thüringer Elek- tricitäts-Lieferungs-Ges. gegen eine Vergütung von 3 % aller Einnahmen die Verwaltung des Überlandwerkes übernommen hat. Das Überlandwerk Rhön versorgt z. Zt. 130 Gemeinden mit 50 000 Einwohnern. Gemeinsam mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. wurde mit RM. 200 000 Kapital die Rhön-Elektricitäts-Lieferungs-Ges. A.-G. errichtet. Zur Deckung der Nachfrage nach elektr. Arbeit hat die Ges. mit der Thüringenwerk A.-G. in Weimar einen Stromlieferungsvertrag abgeschlossen, nach welchem ihr aus dem Leitungsnetz des Thüringenwerks 2200 kW u. von der Preuss. Elektriz.-A.-G., Abt. Kassel, 6250 kW zu angemessenem Preise zur Verfüg. gestellt werden. Ausserdem hat sich die Ges. verpflichtet, dem Thüringenwerk die gesamte im Wasserkraftwerk Spichra erzeugte elektr. Arbeit mit einer Höchstleist. von 800 kW abzunehmen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. RM. 36 900 Akt. der Rhön Elektrizitäts-Lieferungs- Ges. A.-G. (A.-K. RM. 200 000). Kapital: RM. 17 600 000 in 16 000 Aktien zu RM. 1000 u. 16 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1912 um M. 1 750 000 in 1750 St.-Akt. u. M. 3 Millionen in 3000 Vorz.-Akt. deren Vorrechte ab 1./4. 1916 in Wegfall kamen; Erhöh. 1914 um M. 3 Mill., 1919 um M. 2 Mill., 1920 um M. 4 Mill., 1921 um M. 10 Mill. u. lt. G.-V. v. 4./7. 1922 um M. 25 Mill. auf M. 50 Mill. Lt. G.-V. v. 21./12. 1922 erhöht um M. 60 Mill. auf M. 110 Mill. durch Aus-